Sieben Fragen an Armin Gmeiner

Verleger Armin Gmeiner. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz.

Armin Gmeiner studierte Wirtschaftsingenieurswesen mit Schwerpunkt Verlagswirtschaft und –herstellung an der heutigen Hochschule für Medien in Stuttgart. Den Gmeiner-Verlag gründete er im Jahr 1986. Als Verleger spezialisierte er sich auf Spannungsromane, die im deutschsprachigen Raum spielen. Mit 29 MitarbeiterInnen in den Bereichen Lektorat, Mediengestaltung, Lizenzen, Marketing und Vertrieb werden jährlich ungefähr 170 neue Taschenbücher – Themenkrimis, Historische Romane, Thriller, Kriminelle Freizeitführer und Reise- und Kulturführer – veröffentlicht.

Für Kriminetz beantwortete Armin Gmeiner sieben Fragen.

Kriminetz: Ihr Verlagssitz ist nicht besonders nah an „Medienstädten“ wie etwa Köln. Steckt darin auch so etwas wie ein Standortvorteil?

Armin Gmeiner: Durch unseren außergewöhnlichen Standort heben wir uns von der Masse der Verlagslandschaft ab und sehen dies eher als Alleinstellungsmerkmal. Meßkirch ist meine Heimat und auch der Verlag ist mit der Stadt eng verbunden. Dies zeigt sich u.a. in unseren Buchprojekten mit der Karolingischen Klosterstadt »Campus Galli« und weiteren regionalen Publikationen.

Kriminetz: In diesem Jahr jährt sich Ihre Verlagsgründung zum 30. Mal. Sind Sie angelangt, wo Sie damals hinwollten?

Armin Gmeiner: Der Verlag hat ziemlich klein angefangen und ist nun bei einer Größe angelangt, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Im Grunde wurden meine Erwartungen übertroffen. Den Grundstein dafür legten die Einführung der Spannungssparte und die Fokussierung auf das Verlagsgeschäft. Jetzt steht ein starkes Team hinter mir, das mit viel Engagement jährlich rund 170 Novitäten auf den Markt bringt.

Kriminetz: Wie auch schon in den Jahren davor waren Sie mit einigen MitarbeiterInnen auf der Criminale des SYNDIKATS, die dieses Jahr in Marburg stattfand. Was bedeutet Ihnen der direkte Kontakt zu den AutorInnen?

Armin Gmeiner: Viele unserer Autorinnen und Autoren sind im SYNDIKAT aktiv. Da liegt es nahe, während der Festivalwoche unser jährliches Autorentreffen zu veranstalten. Wir sind in unserer Rolle als »Amigo« sehr an den Entwicklungen im Autorenverband interessiert, was sich vor allem in unserer Arbeit am Jahrbuch niederschlägt. Im Rahmen der Criminale in Singen und Bern verlegten wir darüber hinaus auch die entsprechenden Krimi-Anthologien. Zudem fungiert Claudia Senghaas als Jurorin für den Hansjörg-Martin-Preis.

Kriminetz: Die Art des Veröffentlichens verändert sich derzeit. Welche Argumente haben Sie für Selfpublisher, um in einem Verlag zu publizieren?

Armin Gmeiner: Die Veröffentlichung eines Buches ist immer mit einem großen finanziellen Risiko verbunden. Diese notwendigen Investitionen können dem Selfpublisher durch die Zusammenarbeit mit einem Verlag abgenommen werden. Wir gehen immer in Vorleistung und stellen das entsprechende Knowhow. Neben dem reichen Erfahrungsschatz kann ein Verlag auf wichtige Kontakte zurückgreifen und für die Publikation mehr Sichtbarkeit auf dem Markt erzeugen.

Kriminetz: Sie fahren in Urlaub – was befindet sich in ihrem Koffer: Ein ebook-Reader oder Print-Bücher?

Armin Gmeiner: Ich greife gerne auf beide Varianten zurück. Auf meinem ebook-Reader befindet sich eine große Auswahl an digitalen Inhalten, wie zum Bespiel ebooks und noch nicht veröffentlichte Manuskripte, auf die ich dann nach Lust und Laune auch im Urlaub zugreifen kann. Doch auch die ein oder andere Printausgabe darf im meinem Koffer nicht fehlen.

Kriminetz: Bücher welchen Genres lesen Sie selbst am liebsten?v

Armin Gmeiner: Am liebsten lese ich Bücher, die unterhaltsam und wissensvermittelnd zugleich sind. Diese Kombination finde ich unter anderem in historischen Romanen. Mich interessieren vor allem Inhalte, die mich in eine Zeit entführen, die ich noch nicht kannte. Zudem achte ich bei Büchern auch auf eine schöne Ausstattung.

Kriminetz: „Hoorig, hoorig, isch dia Katz“, so heißt es bei der Meßkircher Katzenzunft. Besitzen Sie auch so eine schöne handgeschnitzte Maske?

Armin Gmeiner: Als Mitglied im Katzenrat trage ich zwar keine Maske, habe aber schon oft die Gelegenheit genutzt, die holzgeschnitzte Maske probeweise aufzusetzen und in den Händen zu halten. Die Meßkircher Katzenzunft ist mit viel Tradition verbunden, die ich schon seit Jahrzehnten in diversen Ämtern begleite. Als Herausgeber des »Narrenblättle« kann ich mein Hobby sogar mit der Arbeit verbinden.

Kriminetz: Vielen Dank, Armin Gmeiner, für die Beantwortung der sieben Fragen.

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