Sieben Fragen an Peter Wark

Das Foto zeigt den Schriftsteller Peter Wark.

Peter Wark war viele Jahre als Redakteur bei verschiedenen Zeitungen tätig und arbeitet inzwischen in der Unternehmenskommunikation. Seiner südwürttembergischen Heimat ist er immer verbunden geblieben – seit einiger Zeit lebt er auch wieder dort. Peter Wark hat bereits mehrere Kriminalromane und zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht. Seine Bücher spielen auf der Schwäbischen Alb, den Kanaren, in München, aber auch in Australien. Die La Palma-Krimis sind von seiner Liebe zu der Insel und seiner Leidenschaft für das Mountainbiken inspiriert.

Für Kriminetz beantwortete Peter Wark sieben Fragen.

Kriminetz: Seit wann schreibst du Krimis und was hat dich dazu angeregt?

Peter Wark: Krimis zu schreiben, habe ich so um das Jahr 2000 herum begonnen. Schreiben hat mich aber schon als Jugendlicher, ja, fast noch als Kind beschäftigt. Als 12-Jähriger habe ich Nachbarschaftsnachrichten geschrieben (von Hand und per Kohlepapier vervielfältigt). Das war so in der Art „Gestern ist Wolfgang vom Fahrrad gefallen“. Offenbar war da der berufliche Weg vorgezeichnet. Später als Redakteur musste ich natürlich rein faktenbasierte Texte schrieben. Da kam irgendwann die Idee auf, es doch auch mal mit Fiktion zu versuchen. Da ich selbst leidenschaftlicher Krimileser war, lag das Genre dann relativ nahe.

Kriminetz: Mit „Meeresgrab“ist soeben druckfrisch dein neuer Krimi im Gmeiner Verlag erschienen, der auf den Kanaren spielt. Aussteiger Martin Ebel erhält einen ungebetenen Gast. Hast du selbst schon mal mit dem Gedanken gespielt, auszuwandern?

Peter Wark: Nein. Ich reise zwar gerne und habe auch schon jeden Kontinent besucht, aber auf Dauer würde mir in einem anderen Land sicher vieles fehlen. Ein Traum wäre natürlich der Lottogewinn und das Ferienhäuschen auf La Palma :-)

Kriminetz: Willst du ein wenig davon verraten, wie es Martin Ebel mit seinem Gast aus Deutschland ergeht?

Peter Wark: Martin Ebel ärgert sich, dass er den Besuch seines ehemaligen Schulfreundes Justus auf La Palma nicht verhindert hat. Als sein ungebetener Gast sich von Beginn an seltsam benimmt, kann Ebel das erst gar nicht ernst nehmen. Doch dann wird in seine Wohnung eingebrochen, Justus wird auf offener Straße zusammengeschlagen und kommt ins Hospital. Da dämmert Ebel, dass sein ehemaliger Schulfreund ein Geheimnis mit sich herumschleppt. Nach langem Drängen erzählt der eine abenteuerliche Geschichte. Nur ist die leider nicht in jedem Detail wahrheitsgetreu. Als Ebel das dämmert, ist es zu spät, denn Justus kommt beim Baden an der Küste ums Leben. Ebel beginnt irgendwann eins und eins zusammenzuzählen und bekommt Zweifel an allem, was er als sicher empfunden hat. Auch am Tod von Justus. Immer tiefer wird der deutsche Aussteiger in eine Geschichte hineingezogen, von der er sich lieber ferngehalten hätte.

Kriminetz: Die Alb ist nicht grade für warmes Klima bekannt. Wie hält man sich dort warm? Etwa mit Mountainbiken?

Peter Wark: Die Alb ist eine hervorragende Bike-Destination. In der Tat habe ich früher sehr viel Radsport getrieben, vorwiegend auf dem Mountainbike. Dazu zählten diverse Alpenüberquerungen und Teilnahmen an Jedermann-Rennen. Mit dem fortschreitenden Alter wird der sportliche Ehrgeiz aber immer geringer. Ab und zu fahre ich ein bisschen Rennrad, mehr aber auch kaum noch. Beim Mountainbike müsste ich seit über einem Jahr einfach mal die Bremsen wechseln – das sagt ja alles, fürchte ich . . .

Kriminetz: Bei der Criminale in Aachen hast du einen Workshop zum Thema „Schlösserknacken“ belegt. Kann ich dich anrufen, wenn ich mich versehentlich aussperre?

Peter Wark: Ja, ich greife dann zu der Methode für Grobmotoriker: Stein.Glas.Bruch. Denn das Schlösserknacken wollte einigen Kollegen doch deutlich besser gelingen als mir.

Kriminetz: Neben Kriminalromanen veröffentlichst du Kurzgeschichten. Was reizt dich an der „kurzen Form“?

Peter Wark: Ich finde, man kann bei einer Kurzgeschichte einfach mal sprachliche oder auch inhaltliche Dinge ausprobieren, die in der großen Form schwer möglich sind. Ein Reiz liegt natürlich auch darin, dass man eine Kurzgeschichte relativ schnell schreiben kann. Wenn’s in die Hose geht, fängt man einfach noch einmal an.

Kriminetz: Verwendest du in deinen Krimis mitunter reale Personen oder sind alle frei erfunden?

Peter Wark: In den Kanarenkrimis gibt es tatsächlich zwei real existierende Personen: Claudia und Siggi, die auch in der Realität eine Bikestation in Los Llanos betreiben. Ich hatte sie damals gefragt, ob sie einverstanden seien – und sie waren. Allerdings bin ich jetzt dabei, sie so langsam aus der Serie heraus zu schreiben. Ansonsten halte ich mich eher an fiktive Personen, auch wenn ein ehemaliger Lehrer von mir einmal bei einer Lesung steif und fest behauptet hat, er komme in meinem ersten Buch vor. An den Typen (Mathe-Lehrer übrigens, heute würde man ihn einen Nerd nennen), hatte ich wirklich seit Schulzeiten keinen Gedanken mehr verschwendet. Aber er hat sich das nicht ausreden lassen, dass er im Buch verewigt sei.

Kriminetz: Vielen Dank, Peter Wark, für die Beantwortung der sieben Fragen.

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