Sieben Fragen an Petra Hammesfahr

Petra Hammesfahr bei einer Lesung im Spiegelzelt der Frankfurter Buchmesse. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz

Die erfolgreiche Schriftstellerin Petra Hammesfahr veröffentliche 1989 ihre erste Kurzgeschichte, zwei Jahre später ihren ersten Kriminalroman, dem viele weitere folgten. Zudem schrieb sie Drehbücher. Für „Der gläserne Himmel“ erhielt sie den Rheinischen Literaturpreis, für „Die Mutter“ den Wiesbadener FrauenKrimiPreis. 2002 wurde sie mit dem Burgdorfer Krimipreis augezeichnet. Der Autorenkreises Rhein-Erft ernannte sie zum Ehren-Mitglied.

Petra Hammesfahr lebt mit ihrem zweiten Mann in der Nähe von Köln. Sie ist Mutter von drei Kindern.

Für Kriminetz hat Petra Hammesfahr sieben Fragen beantwortet.

Kriminetz: Du hast in sehr jungen Jahren eine Ausbildung absolviert, zu der du dich nicht berufen fühltest. Hast du in dieser Zeit das Durchhaltevermögen entwickelt, das man als Schriftsteller/in neben vielen anderem ebenfalls benötigt?

Petra Hammesfahr: Ich habe mich nur darum bemüht, die Ausbildung schnellstmöglich abzuschließen. Durchhaltevermögen für das, was ich seit frühster Kindheit tun wollte, musste ich nicht erst entwickelt. Ich glaube, das liegt bei mir in den Genen, wenn ich etwas erreichen will, lasse ich nicht locker, auch dann nicht, wenn es sehr, sehr lange dauert.

Kriminetz: Wenn du zurück blickst: Näherst du dich heute dem Stoff für einen neuen Roman anders als früher? Hat sich die Arbeit während des Schreibens verändert?

Petra Hammesfahr: Die Stoffe nähern sich mir, darauf habe ich nicht viel Einfluss. Plötzlich ist eine Idee da, mal komplett, meist nur als eine Szene oder ein paar Sätze. Aber natürlich hat sich mit den Jahren meine Arbeitsweise verändert. Früher – mit Schreibmaschine – musste ich immer die kompletten Seiten abtippen, um den Text zu verändern. Heute fließt es den Bildschirm rauf und runter. Es ist entschieden komfortabler geworden, außerdem habe ich im Laufe der Zeit eine Menge dazugelernt. Ansonsten hat sich nicht viel geändert. Schreiben ist wie ein Irrgarten. Vom Beginn zum Ziel gibt es unendlich viele Möglichkeiten. Manchmal werde ich selbst noch überrascht, weil sich da plötzlich ein Nebenstrang auftut, den ich vorher gar nicht im Blick hatte.

Kriminetz: Schriftsteller und Schriftstellerin zeichnen sich in der Regel durch eine besonders gute Beobachtungsgabe aus. Ziehen eure Nachbarn immer ihre Gardinen zu?

Petra Hammesfahr: Nein. Es würde ihnen auch nicht viel helfen. Ich weiß doch, was hinter den Gardinen vorgeht.

Kriminetz: Weshalb hast du dich für das Genre Kriminalroman entschieden?

Petra Hammesfahr: Habe ich doch gar nicht. Ich bin nur in dieser Schublade gelandet, weil jedes Kind einen Namen braucht. Spannungsroman trifft es – denke ich – viel eher.

Kriminetz: Du hast auch Drehbücher fürs Fernsehen geschrieben, die verfilmt wurden. Schreibst du Mal wieder eines?

Petra Hammesfahr: Bestimmt nicht. Die Gründe habe ich im Roman „Der Schatten“ ausführlich dargelegt.

Kriminetz: Eine deiner Töchter ist ebenfalls Schriftstellerin. Gibt es ein gemeinsames Werk von euch?

Petra Hammesfahr: Kaum vorstellbar. Sie schreibt Phantasie, ich brauche es real, selbst wenn ich mich mal in Bereiche begebe, die haarscharf an der Realität vorbeischrammen.

Kriminetz: Bei der letzten Frankfurter Buchmesse hast du deinen Kriminalroman „An einem Tag im November“ vorgestellt. Magst du deinen Leserinnen und Lesern verraten, woran du im Moment arbeitest?

Petra Hammesfahr: Nein. Es soll eine Überraschung werden. – Spaß beiseite – Ich rede nur mit meinem Mann und meiner Verlegerin über unfertige Sachen. Es kann nämlich passieren, dass ich am Ende gar nicht zufrieden bin und den Stoff nicht herausrücke. Ebenso gut kann zum Schluss hin alles noch einmal ganz anders werden – wie über Pfingsten wieder passiert. Ich wache morgens auf und weiß, wenn ich eine Kleinigkeit änderte, bekomme ich mehr Spannung rein. Also mache ich das jetzt.

Vielen Dank, Petra Hammesfahr, für die Beantwortung der Fragen.

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