Sieben Fragen an Sascha Gutzeit

Sascha Gutzeit: Autor, Musiker und Schauspieler. Foto: © Jan Wiesemann

Der Autor, Musiker und Schauspieler Sascha Gutzeit, geboren 1972, lebt mit seiner Frau in Hillesheim. Er schreibt Kriminalgeschichten, Songs, Hörspiele, Ein-Mann-Theaterstücke, veröffentlicht CDs mit eigenen Songs und schreibt Musiktheaterstücke, in denen er alle Rollen selber spielt - unter anderem die Krimikomödie Der Mörder ist immer der Täter. Sascha Gutzeit ist Mitgründer des Vollplaybacktheaters, komponiert Filmmusik, schrieb bislang über 30 Hörspiele, vertonte u.a. Kai Meyers Buchreihe „Sieben Siegel“ und arbeitet auch noch als Sprecher.
1997 erhielt er den Bergischen Kabarett- und Satirepreis.

Für Kriminetz beantwortete Sascha Gutzeit sieben Fragen.

Kriminetz: Kommissar Heinz Engelmann. Hast du dazu was mitzuteilen? Wie kam er zu dir?

Sascha Gutzeit: Im Jahre 2008 habe ich den ersten Entwurf für ein Theaterstück geschrieben, eine Kriminalkomödie. Und da das Stück eine Hommage an alte Serien wie „Stahlnetz“ und „Kriminalmuseum“ werden sollte, nannte ich meinen Ermittler Kommissar Heinz Engelmann. Nach dem gleichnamigen Schauspieler, der oftmals bei „Stahlnetz“ den Kommissar spielte. Das Theaterstück lag dann erstmal auf Eis, da ich mit anderen Bühnenstücken und Konzerten beschäftigt war.
Schließlich habe ich es fertig geschrieben, Songs dafür komponiert und es als die musikalische Ein-Mann-Krimikomödie „Der Mörder ist immer der Täter“ im Herbst 2012 beim Gießener Krimifestival uraufgeführt.
Seitdem hat sich die Figur des Kommissar Engelmann „verselbstständigt“ und ist der Held in zwei weiteren Theaterstücken, zwei Büchern (mit insgesamt elf Fällen), diversen Anthologien, in meinen Live-Hörspielen und in bisher drei Hörbüchern geworden.
Aktuell führe ich sogar einen Weihnachtskrimi mit Kommisaar Engelmann auf.

Kriminetz: Sprichst du deine Krimi-Hörbücher selbst ein?

Sascha Gutzeit: Ja. Zum einen, weil ich ja auch Schauspieler und Sprecher bin, zum anderen, weil Kommissar Engelmann eine Bühnenfigur ist, die von meiner Darstellung lebt.
Auch die Tatsache, dass er während der Ermittlungen meine bzw. seine kriminellen Lieder singt, verbindet uns.
Da ich im Jahr rund 80 Aufführungen als Kommissar Engelmann mit Kommissar-Engelmann-Fällen habe, eigens für jeden Fall Geräusche und Hintergrundmusik live einspiele und auch die anderen Rollen spreche bzw. verkörpere, wäre es befremdlich, wenn die Hörbücher von jemand anderem eingesprochen würden.

Kriminetz: Deine musikalischen Vorbilder?

Sascha Gutzeit: Was das reine Songschreiben angeht, so waren und sind Tom Waits, Bob Dylan und David Bowie sicherlich Vorbilder. Die erzählen Geschichten, da verschmelzen Texte, Sprache und Musik zu einem großen Ganzen.
Malcolm Young von AC/DC und Rory Gallagher (der übrigens auch so manchen Krimisong herausgebracht hat) waren eine Motivation, mir das Gitarrespielen beizubringen.
Und da ich auch schon früh von der Kombination von Bühnenshow, Filmen und Theater mit Musik fasziniert war, zähle ich auch Alice Cooper, Alex Harvey und Charlie Chaplin zu meinen Vorbildern.

Kriminetz: Welche Instrumente spielst du? Hast du dir das selbst beigebracht oder hattest du Lehrer?

Sascha Gutzeit: Ich spiele Klavier und Orgel, Gitarre, Bass und Mundharmonika. Und ein bisschen Schlagzeug. Na ja, ein ganz kleines bisschen. Eigentlich habe ich mir alles selbst beigebracht … bis auf das Klavierspielen, da bekam ich klassischen Unterricht. Allerdings hatte ich schon früh den Drang, selbst Songs zu schreiben, daher mochte ich – zum Leidwesen meiner Klavierlehrerin – irgendwann nicht mehr ihre Etüden üben, sondern mich an eigenen Sachen versuchen.
Ich hab dann zu den Unterrichtsstunden oft meine Kassetten mit den Proberaumaufnahmen mitgebracht … haha. Da war die Freude groß!

Kriminetz: Wer, bitte sehr, ist Detektivspinne Luise?

Sascha Gutzeit: Detektivspinne Luise ist die Ermittlerin in meiner Kinderkrimireihe.
Das heißt, es wird noch eine Reihe.
Das erste Buch „Rätsel um den Rosendieb“ ist im Herbst erschienen – übrigens mit herrlichen Illustrationen von Ralf Kramp - und ich schreibe am zweiten Fall, den die kleine, clevere Hausspinne zusammen mit ihren Freunden in einem großen Garten löst.
Es war mir ein echtes Bedürfnis, auch endlich mal etwas Kriminelles für junge Spürnasen zu schreiben, also hab ich einfach mal losgelegt …
Detektivspinne Luise ist in erster Linie für Leser im Grundschulalter gedacht, macht aber, wie ich hörte, auch den Älteren großen Spaß. Wunderbar!

Kriminetz: Worauf müssen die Gäste deiner Lesungen gefasst sein?

Sascha Gutzeit: In erster Linie darauf, dass es keine reinen Lesungen sind.
Eher eine Mischung aus Ein-Personen-Hörspiel, inszenierter Lesung und Krimikabarett. Ich tu mich schwer mit Schubladen, aber so in etwa könnte man sie beschreiben. Ich trete im Kostüm auf, habe Requisiten dabei und spiele Geräusche ein. Manchmal telefoniere ich auch mit mir selber.
Der Humor und eine geballte Ladung Wortwitz ist bei mir (auf der Bühne wie in den Büchern) inbegriffen und es gibt natürlich immer Musik.
Ebenso bei den Lesungen, die ich mit Detektivspinne Luise mache. Denn genau wie Kommissar Engelmann singt auch Luise bei ihren Ermittlungen.

Kriminetz: Du hast pro Jahr ca. 100 Auftritte. Wie hältst du dich dafür fit?

Sascha Gutzeit: Keine Ahnung. Ich denke, dass die Auftritte an sich mich fit halten. Und die wenigen sportlichen Aktivitäten, die ich wahrnehme: Mit dem Hund gehen, ein bisschen Reiten und Wein trinken.

Kriminetz: Vielen Dank, Sascha Gutzeit, für die Beantwortung der sieben Fragen.

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