Sieben Fragen an Uwe Ittensohn

Das Foto zeigt den Schriftsteller Uwe Ittensohn. © PicturePeople

Uwe Ittensohn, 1965 in Landau geboren, ist bekennender Pfälzer und lebt seit der Kindheit in Speyer. Der Autor ist bereits seit seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre in der Finanzbranche tätig und war daneben viele Jahre als Lehrbeauftragter an der Dualen Hochschule in Mannheim aktiv. In seiner Freizeit beschäftigt sich Ittensohn intensiv mit der Speyerer Stadtgeschichte. Er renovierte ein verfallenes denkmalgeschütztes Stadtanwesen und kümmert sich um einen historischen Klostergarten, in dessen schattigen Winkeln er auch die Muße zum Schreiben findet. Mit dem vorliegenden Kriminalroman realisiert er den langgehegten Traum, seine geliebte Heimatstadt mit ihren unzähligen Geheimnissen auf eine spannend-humorvolle Art bekannt zu machen.

Für Kriminetz hat Uwe Ittensohn sieben Fragen beantwortet.

Kriminetz: Hat sich mit deiner Krimi-Reihe im Gmeiner-Verlag einen Lebenstraum für dich erfüllt?

Uwe Ittensohn: Ich denke, das Wort »Lebenstraum« trifft es nicht so recht. Wenn man sich nach dem Abitur für ein Studium und einen Beruf entscheidet, geraten andere Neigungen und Talente in den Hintergrund. Pünktlich zu meinem fünfzigsten Geburtstag entschied ich mich, sie nicht einrosten zu lassen, sondern hervorzuholen und etwas damit anzustellen. Und das bereitet mir Erfüllung und Freude.

Kriminetz: In Band eins deiner Krimi-Reihe, „Requiem für den Kanzler“, geht es um die Beisetzung eines prominenten Politikers. Hast du den gebürtigen Pfälzer persönlich erlebt?

Uwe Ittensohn: Ja, natürlich. Ich habe ein gutes Jahrzehnt in Oggersheim gearbeitet. Dort konnte es passieren, dass man ihm oder seiner Familie einfach so auf der Straße begegnete.
Man verkehrte mit seinen Weggefährten und Freunden und erfuhr vieles über ihn. Ähnlich war es in Speyer, meinem Wohnort. Sobald sich im Dom die Gottesdienstbesucher erhoben, konnte es vorkommen, dass er sich durch seine Körpergröße aus der Masse schälte und ein paar Reihen vor einem zum Vorschein kam.

Kriminetz: Gibt es Parallelen zwischen dir und deinem Ermittler André Sartorius?

Uwe Ittensohn: Ganz bestimmt. André hat von mir seine Liebe zu Speyer sowie sein Faible für Cappuccino und guten Pfälzer Wein geerbt. Natürlich gefällt mir auch sein Wesen. In den heißen Phasen des Schreibens verbringt man häufig mehr Zeit mit seinem Protagonisten, als mit der eigenen Familie. Da ist es schon wichtig, dass man ihn sympathisch findet.

Kriminetz: Was erwartet die Gäste, die zu deinen Lesungen kommen?

Uwe Ittensohn: Zuerst mal ein Glas Wein oder Sekt. Trockene Lesungen sind gar nichts für mich. Die Trockenheit versuche ich aber auch damit zu vermeiden, dass ich die einzelnen Rollenstimmen im Buch sehr unterschiedlich und pointiert lese und ihnen durch unterschiedliche Stimmfarben und Dialekte gerecht werde. Zusätzlich versuche ich meine Zuhörinnen und Zuhörer einzubeziehen. Lesen kann schließlich jeder selbst. Der Reiz einer Lesung liegt darin, die Hintergründe, Arbeitsweisen und letztlich den Autor selbst kennenzulernen.

Kriminetz: Pfälzern wird gemeinhin Lebensfreude und der Sinn für Genüsse „nachgesagt“. Trifft beides für dich zu?

Uwe Ittensohn: Ja, natürlich. Ich mag unsere fast mediterrane Landschaft, in der Reben, Feigen und mittlerweile sogar Oliven gedeihen. Daneben unsere reiche Geschichte und Kultur. Doch ganz besonders ein Gläschen gut gekühlten Pfälzer Rosé auf einer romantischen, rebenumrankten Winzerterrasse.

Kriminetz: Du wirst von einer Literatur-Agentur vertreten. Würdest du diesen Weg Neulingen unter den Schreibenden empfehlen?

Uwe Ittensohn: In meiner kurzen schriftstellerischen Laufbahn gab es zwei Erfolgsfaktoren. Zuerst entschied ich mich, das Schreiben von Grund auf zu erlernen. Es ist ein Trugschluss zu denken, dass etwas Schreiberfahrung aus dem Beruf oder Alltag und etwas Talent schon einen guten Autor ausmacht. Schriftsteller ist ein Beruf, den es zu erlernen gilt, wie das Schuster- oder Maurerhandwerk. Insofern war Erfolgsfaktor Nummer eins, mir auf eigene Kosten eine erfahrene Lektorin an die Seite zu nehmen, die meine ersten Versuche kritisch unter die Lupe nahm und mir zeigte, wie ich es besser machen kann.
Erfolgsfaktor Nummer zwei war schließlich eine renommierte Literaturagentur, die wusste, zu welchem Verlag meine Schreibe passt und den Kontakt herstellte.

Kriminetz: Wann kommt dein nächster Krimi auf den Markt?

Uwe Ittensohn: Mein nächster Krimi, »Abendmahl für einen Mörder«, in dem wieder das Ermittlerduo Sartorius und Achill tätig werden, wird am 1.2.2020 im Gmeiner-Verlag erscheinen. Ich möchte damit beweisen, dass ein sehr mystischer Krimi nach dem Vorbild von Dan Brown auch im beschaulichen Speyer funktioniert.

Kriminetz: Vielen Dank, Uwe Ittensohn, für die Beantwortung der sieben Fragen.

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