Sieben Fragen an Veronika A. Grager

Schriftstellerin Veronika A. Grager. Foto: © Manfred Wasshuber

Die Schriftstellerin Veronika A. Grager wurde in Wien geboren, ihre Matura legte sie am Realgymnasium Neulandschule ab. Sie wuchs auf einem Bauernhof in Wien auf, weitere Stationen waren Baden bei Wien, Mayerling, Berndorf, Mödling.
Beruflich stieg sie ein als Chemische Analytikerin, war langjährige Assistentin der Geschäftsleitung in einem Mittelbetrieb. Zuletzt war Veronika A. Grager sieben Jahre im Aufsichtsrat der österreichischen Tochter eines amerikanischen Konzerns.

Ihre Krimis sind im Emons-Verlag publiziert, gemeinsam mit ihrer Autorenkollegin Jennifer B. Wind veröffentlichte sie im Gmeiner-Verlag den kriminellen Freizeitführer „Wer mordet schon in Niederösterreich?“. Die beiden treten gemeinsam als Triestingtaler Mordsfrauen auf und veranstalten kabarettistische Lesungen. Veronika A. Grager ist Mitglied im Syndikat, bei den Mörderischen Schwestern und den Österreichischen Krimiautoren.

Für Kriminetz hat Veronika A. Grager sieben Fragen beantwortet.

Kriminetz: Bei Emons ist schon dein vierter Band deiner Krimireihe um Dorli Wiltzing und den Wiener Detektiv Lupo Schatz erschienen, er heißt „Sauglück“. Wieso hast du dich für das Genre Krimi entschieden?

Veronika A. Grager: Mein erster Roman war eine Liebesgeschichte (Liebe? Nein danke!). Doch da habe ich gemerkt, dass mir die bösen Szenen viel leichter von der Hand gingen. Das nächste Buch war bereits ein Thriller.

Kriminetz: Ist die Verortung deiner Krimis im Österreichischen für dich wichtig oder könnten sie auch woanders spielen?

Veronika A. Grager: Besagter erster Thriller spielt auf internationalen Schauplätzen und hat eine wissenschaftliche Grundthematik. Allerdings wurde mir schnell klargemacht, dass Verlage so etwas von einer unbekannten Österreicherin niemals annehmen würden. Man empfahl mir Regiokrimis zu schreiben und mir damit einen Namen zu machen. Das war die Geburtsstunde von Dorli und Lupo. Und als Region wählte ich mein ländliches Umfeld.

Kriminetz: Gibt es in deinen Krimis ein Glossar für dialektale Ausdrücke? ;-)

Veronika A. Grager: Aber ja! Bei einem Kölner Verlag wohl selbstverständlich, da ich meine Dialoge zum Teil im Dialekt schreibe.

Kriminetz: Du schreibst auch Kurzgeschichten. Was schätzt du an der „kurzen Form“ besonders?

Veronika A. Grager: Kurzgeschichten stellen eine besondere Herausforderung dar. Man muss all das unterbringen, was auch einen guten Roman ausmacht: Charakterisierung der Protagonisten, eine nachvollziehbare Motivation, einen Spannungsbogen aufbauen und ein interessantes Umfeld schaffen. Allerdings eingedampft auf wenige Seiten. Ich liebe das!

Kriminetz: Gemeinsam mit deiner Autoren-Kollegin Jennifer A. Wind hast du den kriminellen Freizeitführer „Wer mordet schon in Niederösterreich?“ veröffentlicht. Verrätst du uns deinen persönlichen Lieblingsplatz in Niederösterreich?

Veronika A. Grager: Das klingt vermutlich ziemlich langweilig. Aber ich liebe das Dorf, in dem ich wohne. Kaum 40 Kilometer von Wien entfernt, ist hier die Welt noch in Ordnung. Vor meinem Hause liegt ein Feld, dahinter der Wald. Man hört die Vögel singen, erlebt die Jahreszeiten noch hautnah. Und in der „Rushhour“ fahren vielleicht 15 Autos in der Stunde vorbei :-)

Kriminetz: Ihr beide tretet bei Lesungen gemeinsam als „Triestingtaler Mordsfrauen“ auf. Was erwartet eure Gäste?

Veronika A. Grager: Wir wollten unseren Leserinnen und Lesern etwas Neues bieten. Jennifer und ich sind so unterschiedlich wie Feuer und Wasser. Gemeinsam teilen wir aber die Freude am Erfinden mörderischer Storys und daran, Lesungen den heiligen Ernst zu nehmen und sie in einen fröhlichen Event zu verwandeln, indem wir die zuweilen harten Texte mit kurzen kabarettistischen Einlagen auflockern. Wir bereiten unserem Publikum dadurch ein Wechselbad der Gefühle. Der Erfolg zeigt, dass wir mit diesem Programm eine Nische gefunden haben, die bisher niemand besetzt hat.

Kriminetz: Wir haben uns bei der Criminale in Graz kennen gelernt. Wie wichtig ist dir das Netzwerken mit Kollegen und Kolleginnen?

Veronika A. Grager: Der regelmäßige Austausch mit Kolleginnen und Kollegen ist für mich sehr wichtig. Zudem bringt es auch Vorteile für alle. Immer wieder mal wendet sich jemand mit einer kniffligen Frage an die Schwarmintelligenz. Die Antworten bereichern stets, das Spezialwissen einiger Kollegen nehmen wir auch immer wieder dankbar in Anspruch.

Kriminetz: Vielen Dank, Veronika A. Grager, für die Beantwortung der sieben Fragen.

Veronika A. Grager: Ich danke für das Interview und freue mich auf ein Wiedersehen in Halle an der Saale.

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