Grönland, im Jahre 2020. Die Entwicklung, die wir heute schon sehen, hat sich beschleunigt. Grönland wurde zwar von der ehemaligen Kolonialmacht Dänemark weitgehende Autonomie gewährt, das Recht, über den Abbau von Bodenschätzen zu entscheiden, hat sich Dänemark jedoch vorbehalten. Je weiter das einst für ewig gehaltene Eis verschwindet, um so größere Vorkommen werden entdeckt, Öl, Gold, Uran ... und Grönland wird schlimmer ausgebeutet denn je. Zugleich ist der Tourismus stark im Kommen, wer es sich leisten kann, möchte noch einmal die gewaltigen Gletscher sehen, so lange eben noch welche vorhanden sind. Das ist die Situation, als ein junger Reisender aus Hamburg in der grönländischen Hauptstadt Nuuk (früher: Godthåb) eintrifft und dann bald vor seinem eigenen Grab steht. Auf dem Grabstein steht ein Name, den er nur in seiner Erinnerung benutzt. In diesen Erinnerungen, die uns ins Jahr 2011 zurückführen, lernen wir ihn als Pakkutaq kennen, Sohn einer kurz nach seiner Geburt verstorbenen Grönländerin und eines deutschen Aussteigers, der allerdings auch in Grönland nicht Fußfassen konnte, immer mehr im Alkohol versank und für seinen Sohn die Karriere des ersten grönländischen Imkers ins Auge faßte. Pakkutaq versucht, sich dieser väterlichen Planung zu entziehen, aber dazu muß ein Mord geschehen ... mehr über diesen Mord und was danach geschah in Cornelia Franzens mitreißendem, mit viel grönländischem Lokalkolorit angereicherterem Roman "Ins Nordlicht blicken".