Cover von: Bülent Rambichler und der störrische Karpfen
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Bülent Rambichler und der störrische Karpfen

Der zweite Fall für Hauptkommissar Bülent Rambichler. Ein Provinzkrimi
Buch
Taschenbuch, 320 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3442718821

ISBN-13: 

9783442718825

Auflage: 

1 (11.11.2019)

Preis: 

10,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 156.184
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Beschreibung von Bücher.de: 

Trotz fantastischer Aufklärungsquote (ein Mord, eine Aufklärung) wünscht sich Hauptkommissar Bülent Rambichler nichts weiter, als bis zur Pension hinter seinem geliebten Schreibtisch in Deckung zu bleiben. Allerdings hat er die Rechnung ohne seinen Chef gemacht: Der befördert ihn zum Leiter der neu gegründeten Spezialeinheit »Landfrieden«, und Bülent findet sich - freilich total wider Willen - erneut in seinem Heimatdorf wieder. Ein Mord in höchsten Strunzheimer Politkreisen hat die Gemeinde erschüttert: »Bubblers Schorsch«, zweiter Bürgermeister und Fischerkönig, ist mausetot in einem Fischkasten am Weiher gefunden worden. Den letzten Streit mit ihm hatte kein Geringer als Erkan Rambichler, Bülents Vater und frisch berufener Gemeinderat …

Kriminetz-Rezensionen

Provinzposse

Hauptkommissar Bülent Rambichler hat sich geschworen, nicht mehr freiwillig in seinen fränkischen Heimatort zu kommen. „Heimweh ist’s, wenn’s daheim weh tut“ so definiert er das für sich. Aber als in Strunzheim der allerseits beliebte zweite Bürgermeister kopfüber im Karpfenteich gefunden wird und auf dem Allerwertesten eingeritzt auch noch eine bezeichnende Botschaft prangt, bleibt ihm gar nichts anderes übrig. Zu allem Übel wird ausgerechnet sein Vater verdächtigt. Da verlangt es schon die Familienehre, dass er ermittelt.

Aber was heißt schon ermitteln in diesem Krimi, der alles an schenkelklopfendem Humor mitnimmt. Das wäre auch gar nicht so schlimm, wenn die Autorin nicht öfters mal die Grenze zur Vulgarität und zur Fäkalsprache nach unten schiebt. Weil die Ehefrau des Verstorbenen aus Oberbayern stammt, darf neben dem fränkischen auch gleich der bayrische Dialekt benützt werden.

Die Figuren sind ulkig bis zur Karikatur gezeichnet, ein greises, aber fideles Zwillingspaar, ein tiefenentspannter Schulfreund von Rambichler (so viele Synonyme für die Selbstgedrehte aus heimisch angebautem Kraut habe ich selten gelesen) und nicht zuletzt Bülents Vater, Erkan Rambichler.

Die Handlung nimmt dann auch ihren gemächlichen Verlauf, Bülents Erkenntnisse kommen eher per Zufall zu ihm, wenn er sich aus den diversen Fettnäpfchen befreit hat. Das ist auch immer wieder lustig, wenn man derben Humor mag.

Für mich war an diesem Buch von allem zu viel und deshalb hielt sich auch mein Lesevergnügen in Grenzen.

Bei diesem Krimi lacht mein fränkisches Herz:)

Bülent Rambichler, Hauptkommissar bei der Nürnberger Kripo wird vonseiten seiner Mutter unfreiwillig zurück in seinen Heimatort beordert. Dort ist seine Person gefragt, gibt es doch Arbeit, in Form einer kunstvoll ins Karpfenbecken hinein drapierten Leiche. Der Tote ist der „Bubblers Schorsch“, zweiter Bürgermeister und Fischerkönig von Strunzheim.

Dummerweise war der Schorsch aber auch der Lieblingsfeind von Rambichlers Vater Erkan, der mit dem Toten öfters im Clinch lag und somit gleich zum Tatverdächtigen Nummer 1 mutiert.
Kein Wunder das sich Bülent nun doch noch dazu überreden lässt den wirklichen Mörder zu finden …

Der Provinzkrimi „Bülent Rambichler und der störrische Karpfen“, von der Autorin Anja Bogner ist eine grandios amüsante und außergewöhnlich schräge Krimi-Kost. Es ist schon der zweite Fall für den sensiblen Hauptkommissar Bülent Rambichler und seine smarte vegane Kollegin, der auch diesmal seinen Heimatort Strunzheim erschüttert. Der ersten Band der Serie kenne ich leider noch nicht, aber keine Sorge, die Lektüre gelingt auch ohne große Vorkenntnisse.

Der Krimi kommt deftig mit viel fränkischem Lokalkolorit daher und wird sicherlich bei dem einen oder anderem Leser für Verständigungsprobleme sorgen, da er auch kräftig mit Dialekt gewürzt ist. Für mich mit fränkischen Wurzeln natürlich kein Problem, mehr eine große Freude:) Diese feinen Details, haben die Lektüre zu einem wahren Genuss werden lassen:) Auch die liebevoll gestrickten Charaktere konnten mich begeistern und haben sofort für bildhaftes Kopfkino gesorgt! Bei der Lektüre flogen die Seiten nur so dahin und das Grinsen im Gesicht war kaum zu stoppen bei dieser Art von Humor, I like:)

Dieser sehr schräge Kriminalroman wird sicherlich nicht jedermann/fraus Krimi-Geschmack sein, da er schon sehr speziell ist.

Doch wer, wie ich, großer Fan von lustig/derben Lokalkrimis mit ungewöhnlichen Figuren ist, ist bei dieser Serie gut aufgehoben und wird sich sehr gut unterhalten. Der Vorgängerband „Bülent Rambichler und die fliegende Sau“, steht schon auf meinem Wunschzettel!

Volksnah

Zum Inhalt:
So kann es gehen. Kaum hat es sich Bülent in der Großstadt wieder so richtig bequem gemacht, ereilt ihn ein Hilferuf seiner Mama aus der ländlichen Pampa. Ein wichtiges Mitglied der Gemeinde wurde tot aufgefunden – augenscheinlich ermordet – und sein Papa Erkan hatte mit dem Opfer Streit … und kein Alibi …

Und so macht sich Bülent gemeinsam mit Kollegin Astrid auf, die Hintergründe des Todesfalles aufzuklären und tritt dabei zwar manchem Strunzheimer in die Haxen, rettet dafür aber einige Leben – menschliche wie tierische.

Mein Eindruck:
Zefix und aus ist’s mit der Bülentschen Gemütlichkeit. Ein zweites Mal schickt die Autorin Anja Bogner ihren deutschtürkischen Kommissar Bülent Rambichler gemeinsam mit seiner rechten Hand Astrid (Veganerin und Esoterikerin) in heimatliche Gefilde. Und wie der geneigten Leserschaft das Cover dieses Krimis überdeutlich vermittelt: Eine ernsthafte, zielgerichtete und vor allen Dingen irgendwie glaubwürdige Polizeiarbeit zu erwarten, wäre bar jeder Vernunft. Nein, was man sieht, ist, was man bekommt – und das ist eher etwas für das Zwerchfell als für das Hirn. Schadet aber nicht, denn auch für die bewusstseinserweiternden Substanzen bietet die Geschichte sehr viel Raum. Dabei gefällt insbesondere, dass sich die beiden Kommissare gut ergänzen, der Part des Heißsporns jedoch – gegen jede Regel – weiblich und der des abwartenden Schöngeists (in jeder Beziehung) männlich besetzt ist, obwohl beide Charaktere heterosexuell angelegt sind.

Leider hat die Geschichte auch einige Schwachpunkte. Einerseits ist die Landbevölkerung etwas arg hinterwäldlerisch deftig dargestellt (Räusche mannigfaltiger Art und lockerer Umgang mit gutem Benehmen), andererseits hätte ich mir ein anderes Endszenario gewünscht (das ist allerdings persönlicher Geschmack und fließt nicht in die Wertung ein).

Mein Fazit:
Sympathische Hauptcharaktere, ein bisschen zu ungepflegtes Restpersonal.