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Dampfer ab Triest

Der erste Fall für Inspector Bruno Zabini. Roman
Buch
Taschenbuch, 471 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

383922800X

ISBN-13: 

9783839228005

Auflage: 

1 (10.03.2021)

Preis: 

16,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 30.022
Amazon Bestellnummer (ASIN): 383922800X

Beschreibung von Bücher.de: 

Inspector Bruno Zabini ist ein wahrer Triestiner, er spricht mehrere Sprachen und liebt Kaffee. Seine Heimatstadt Triest ist für die Donaumonarchie der »Hafen zur Welt«.

Als Bruno den Befehl erhält, zum Schutz des Grafen Urbanau an Bord des Kreuzfahrtschiffs »Thalia« zu gehen, ist er nicht erfreut. Viel lieber hätte er ein paar schöne Tage mit seiner Geliebten verbracht. Inkognito begibt er sich auf das Schiff und mischt sich unter die illustren Fahrgäste. Denn einer unter ihnen trachtet dem Grafen nach dem Leben …

Ein Roman vor der wunderbaren Kulisse der »Stadt der Winde«.

Kriminetz-Rezensionen

Kreuzfahrt im Jahr 1907

Ausgangspunkt der Schiffsreise ist Triest im Jahr 1907. Eigentlich sollte der Fahrer des Grafen Urbanau nur dessen Gepäck und das seiner Tochter zum Hafen und an Bord der Thalia befördern. Dann kann das Automobil aufgrund einer angesägten Bremsleitung nicht mehr zum Stehen kommen, stattdessen überschlägt sich das Gefährt und der Fahrer stirbt. 

Zu seinem Bedauern wird Bruno Zabini, 37 Jahre, Inspector I. Klasse für die beiden als deren Beschützer abgestellt und geht inkognito mit an Bord der Thalia. Dort begegnet der Leser einer illustren Gesellschaft, die der Autor detailliert beschreibt und charakterisiert. Man trifft sowohl auf normale Familien, eine weitgereiste Schriftstellerin, einen Künstler als auch auf einen geheimnisvollen Steward. Über lange Strecken befindet man sich auf See und man erlebt den Alltag u.a. mit Tanz und Musik sowie die kleinen Techtelmechtel und Liebschaften zwischen einzelnen Personen.

Außerdem erhält man in einem weiteren Strang Informationen über den Täter. Der Grund, weshalb der Graf beschützt werden muss, ist nicht sofort ersichtlich, aber dann folgen weitere Leichen und damit Verdächtige, eine Entführung, eine Verfolgungsjagd und der Leser glaubt, die Lösung gefunden zu haben. Mehr verrate ich nicht!

Es war mein erstes Buch von Günter Neuwirth und er konnte mich überzeugen. Sein Schreibstil war spannend und angenehm zu lesen. Bruno, vor allem ein Schlitzohr, was Frauen anbelangt, gefiel mir gut. Die restlichen Figuren an Bord hat der Autor facettenreich und bildhaft beschrieben. Sehr gut fand ich zum einen die teilweise altertümliche Ausdrucksweise und zum anderen auch die Erläuterungen zu den diversen Dialekten. Die farbenprächtige Beschreibung der Schauplätze und der Atmosphäre ließen mich z.B. eine Bahnfahrt genussvoll miterleben. Auch die eingestreuten Passagen über Politik und Geschichte hatten genau den richtigen Umfang, um für den Leser interessant zu sein. Im Nachwort erkennt man die intensive Recherchearbeit des Autors. Und auch bei diesem Buch hat der Verlag wieder das passende und stimmige Cover gefunden!

Für mich ein lesenswerter Roman, den ich gerne weiterempfehle!

Kreuzfahrt mit Mord

Mit seinem historischen Krimi »Dampfer ab Triest« führt der Autor in die Glanzzeit der K&K Monarchie, als Triest eine österreichische Hafenstadt mit großer europäischer Bedeutung war. Hier arbeitet Bruno Zabini als Inspektor 1. Klasse bei der Polizei. Mit seiner österreichischen Mutter und seinem italienischen Vater ist er das beste Beispiel für das Habsburger Völkergemisch.

Ab Triest soll der Vergnügungsdampfer »Thalia« zu einer Mittelmeer-Kreuzfahrt mit internationalen Gästen in See stechen. Auch an Bord: der einflussreiche Graf Urbanau, ein Oberst und Militärattaché im Ruhestand, und seine junge, charmante Tochter. Ein Attentat auf den Grafen kurz vor Ablegen tötete zwar den Fahrer des Grafen, aber er selbst will weder von Schutz noch von der Absage der Reise etwas wissen. So wird Zabini undercover als Schiffsingenieur an Bord beordert, um für Schutz zu sorgen.

Zabini ist ein gut aussehender Mann, der einigen Erfolg bei Damen hat. So unterhält er gern Verhältnisse mit verheirateten Damen und auch auf dem Dampfer ist ihm das Interesse der weiblichen Gäste gewiss. Das gefährdet durchaus sein Inkognito, aber auch viele andere Strömungen sind zu spüren. So hat die Komtess Urbanau ihrem heimlichen Geliebten, dem mittellosen Schriftsteller Friedrich, die Passage bezahlt und ein Steward behauptet, der uneheliche Sohn des Grafen zu sein.

Eine vielschichtige Handlung, mit vielen kleinen Exkursionen verästelt, die zeigt, dass der Autor viel Spaß an seinem historischen Sittengemälde hatte. Dazu wählt er die passende Sprache, altmodisch mit einigen fast vergessenen österreichischen Vokabeln. Das fand ich sehr stimmig und unterhaltsam, auch wenn ich manches nachschlagen musste. Während die »Thalia« immer weiter gen Süden fährt, gibt es auch genug Gelegenheit für einige landschaftliche und historische Einsprengsel. Der Krimi verbreitet eine sehr angenehme Atmosphäre, das geht zwar einige Male auf Kosten der Spannung, aber dennoch hat der Autor immer noch einige Twists in petto, die mich richtig überraschen konnte.

Die Figuren sind ebenfalls sehr liebevoll ausgestaltet, ein ganzes Panoptikum entfaltet da Günther Neuwirth. Vom Lemberger jüdischen Kaufmann samt mannstoller Gattin (Achtung Bruno!!) bis zum etwas schwärmerischen amerikanischen Ehepaar auf Europatrip ist alles dabei. Zabini ist mir da ein wenig zu ideal geraten: gut aussehender Frauenbeglücker, einfühlsam, empathisch, klug, polyglott und auch an moderner Kriminalistik interessiert.

Ein interessanter und unterhaltsamer historischer Krimi, den ich gern gelesen habe. Erwähnenswert auch das Nachwort mit Erläuterungen zum geschichtlichen Hintergrund, für das es den vierten Stern gibt.

Gelungene Mischung aus Krimi und Gesellschaftsroman

1907:  Triest ist der Hafen zur Welt für die Donaumonarchie. Von hier startet das mondäne Kreuzfahrtschiff »Thalia« zu seiner Jungfernfahrt ins Mittelmeer. Auch Bruno Zabini, wahrer Triestiner und engagierter Kriminalbeamter, geht an Bord. Er soll den Grafen Urbanau, Spross des Hochadels und ehemaliger Mitarbeiter des Außenministeriums, vor einem möglichen Anschlag schützen. Derweil sich die illustre Gesellschaft ganz den harmlosen und manchmal pikanten Vergnügungen an Bord widmet, versucht Zabini den Attentäter zu entlarven.

Ich habe den Roman mit großem Vergnügen gelesen. Ein wenig scheue ich mich, das Buch als Krimi zu bezeichnen, da zwar einige Verbrechen passieren, für mich aber der Focus auf dem munteren Treiben der Passagiere lag. Der Autor entwirft ein anschauliches und in einigen Bereichen enthüllendes Tableau der besseren Gesellschaft der Donaumonarchie. Gut gefallen hat mir dabei, dass die Sprache der damaligen Zeit entspricht. Ich hatte oft das Gefühl, mit am Tisch zu sitzen. Zabini habe ich als engagierten Polizisten mit moderner Arbeitsweise kennengelernt. Was sein Verhältnis zu Frauen betrifft, würde ich ihn als Hallodri bezeichnen. Überhaupt bin ich froh, dass ich als Frau zur damaligen Zeit nicht gelebt habe mit seinen arrangierten Ehen und ohne Mitspracherecht sowohl in gesellschaftlichen als auch persönlichen Fragen. Was mich deshalb etwas überrascht hat, war das muntere Treiben in den nicht immer ehelichen Betten.

Die Krimihandlung tritt durch die ausführlichen und interessanten Schilderungen des Bordlebens etwas in den Hintergrund. Gegen Ende des Buches kommt sie aber dann nochmals zu ihrem Recht und Zabini kann sein Können als gewiefter Ermittler zeigen.

Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise …

… nein, das denkt Inspector Bruno Zabini ganz bestimmt nicht, als er abkommandiert wird, Graf Urbanau an Bord des Kreuzfahrtschiffes »Thalia« zu beschützen …

Mit »Dampfer ab Triest« hat Günter Neuwirth den Grundstein für eine neue Krimi-Reihe um Bruno Zabini gelegt – und schon mal vornweg: Dies ist ihm ausgezeichnet gelungen!

Wir Leser reisen zuerst in das Jahr 1907 nach Triest, damals der bedeutendste Hafen der Monarchie Österreich-Ungarn (nein, das wusste ich vorher auch nicht!). Bruno ist eigentlich nur Polizist geworden, weil sein Vater es so gewollt hat, denn sein Herz gehört der Wissenschaft und Technik – aber nun hat er festgestellt, dass »moderne« Polizeiarbeit viel auf diese Grundlagen zurückgreift und so hat er sich dem Fortschritt verschrieben, so z.B. ist der »Tatortkoffer« für ihn kein lästiges Utensil, sondern unabkömmlich für gewissenhafte Recherchen am Tatort.

So bekommt er schnell heraus, dass der tödliche Autounfall des Chauffeurs von Graf Urbanau keineswegs ein »Unglück« war, sondern ein ganz konkreter Mordanschlag (»Das Bremsseil des Automobils wurde absichtsvoll mit einer Säge bearbeitet, so dass das Reißen des Seils nur eine Frage der Zeit war.« S. 69).

Graf Urbanau plant, gemeinsam mit seiner Tochter Carolina eine 3 ½-wöchige Kreuzfahrt anzutreten. Die Sicherheitslage des hohen Gastes beunruhigt den Statthalter von Triest, zumal er auch hört, dass es bereits mehrere Morddrohungen gegeben habe. Deshalb verfügt er, dass ein »verlässlicher Mann inkognito« den Grafen zu seinem Schutz zu begleiten habe – da fällt die Wahl auf Bruno, der darüber überhaupt nicht begeistert ist …

Und dann stechen wir gemeinsam mit Bruno, seinem Tatortkoffer, Graf Urbanau, Carolina und anderen netten (und weniger netten) Passagieren in See, was uns letztendlich bis Konstantinopel bringt. Auch der Mörder ist an Bord und wir erfahren in kurzen Einschüben etwas über seine Vorgeschichte, z.B. hat er das Töten in Peking beim Boxeraufstand als »Sinn seines Lebens« (S.128) erkannt.

Günter Neuwirth zeichnet die einzelnen Charaktere der Passagiere und der Besatzung detailliert und facettenreich, so dass man ab und zu das Gefühl hat, man nehme selbst am Plausch an der Reling teil. Er geht auf die damaligen Erwartungen an eine Kreuzfahrt ein (z.B. hat die Direktion des Österreichischen Lloyd Graf Urbanau mitgeteilt, „dass die Mitnahme von eigenen Möbelstücken aus Sicherheitsgründen nicht gestattet sei, …“ S. 18)

Einige Male können wir Bruno bei seinen Ermittlungen über die Schulter schauen und sind beeindruckt von seinem fortschrittlichen Arbeitsansatz und ärgern uns mit ihm, dass Polizeistationen immer noch nicht mit einem Fotoapparat ausgestattet sind. 

Auch privat steht Bruno modernen Errungenschaften positiv gegenüber. z.B. bei Zahnpasta: „Es gab zwar noch zahlreiche Menschen, die lieber Zahnpulver oder Zahnseife zum Zähneputzen verwendeten, aber gerade für die Reise fand Bruno die Verpackung in der Tube ungemein vorteilhaft.“ (S.239)

Der Autor hat sich durchgängig bemüht, in seinen Schreibstil auch etwas die damalige Zeit einfließen zu lassen, mir hat es gut gefallen, gibt es doch der Geschichte ein kleines »Sahnehäubchen« obenauf …

Auch habe ich fast »nebenbei« wieder einige neue historische Erkenntnisse gewonnen, z.B. kannte ich bisher die österreichische Geschichte nicht wirklich, Triest als bedeutender Seehafen war mir unbekannt und vom Boxeraufstand wusste ich auch nicht viel …

Mir hat »Dampfer ab Triest« gut gefallen, ich finde, dass es ein gelungener Auftakt für eine Reihe ist, die ich sicherlich gern weiterverfolgen werde – deshalb kann ich das Buch vollkommen unbesorgt weiterempfehlen.

Mord an Bord

Das Kreuzfahrtschiff »Thalia« soll im Hafen von Triest seine Jungfernfahrt ins Mittelmeer beginnen. Der Graf Maximilian von Urbanau will mit seiner Tochter diese Reise machen. Doch es gibt Hinweise, dass ein Attentat auf den Grafen geplant ist und so wird Inspector Bruno Zabini abkommandiert, auf dem Schiff ein Auge auf den Grafen zu haben. Zabini gefällt das eigentlich nicht so recht, doch was will er machen. Also begibt er sich mit seinem Tatortkoffer auch an Bord.

Der Schreibstil und die Sprache sind an die damalige Zeit angepasst. Die Beschreibungen sind sehr bildhaft und detailliert. Das nimmt zwar etwas die Spannung, aber trotzdem hat mir dieser Roman gefallen.

Die Charaktere sind gut und sehr unterschiedlich gezeichnet. Zabini ist ein Triestiner, der das Leben genießt, seinen Kaffee ebenso und natürlich seine Geliebte. Er spricht mehrere Sprachen und ist nun inkognito auf dem Schiff, um Schlimmeres zu verhindern. Aber er stürzt sich auch in das gesellschaftliche Leben an Bord. Obwohl Bruno diesen Beruf nicht so ganz freiwillig gewählt hat, nimmt er ihn nicht nur ernst, sondern ist sogar recht fortschrittlich mit seinen Methoden. Ich mochte Bruno Zabini. Aber auch vom Täter erfahren wir einiges, obwohl seine Identität lange verborgen bleibt.

Es ist interessant, Zabini bei seinem Job zu begleiten und in die für uns so andere Zeit einzutauchen. Ganz nebenbei erfährt man noch ein wenig Geschichtliches. Hilfreich ist auch das Personenverzeichnis.

Die Kreuzfahrt ist nicht immer nur entspannend und vergnüglich, sondern auch mörderisch. Da kann Bruno dann nicht mehr inkognito bleiben und selbst für ihn wird es dann gefährlich.

Ein unterhaltsamer und interessanter historischer Krimi, der mir gut gefallen hat.

Kann man nicht mehr aus der Hand legen

Wer historische Romane liebt, darf sich im Jahre 1907 auf eine Kreuzfahrt begeben, bei der es auch Tote gibt. Inspektor Bruno Zabini ist ein echter Trentiner, der mehrere Sprachen spricht, da seine Mutter österreichstämmig ist. Er wird beauftragt, sich auf das Kreuzfahrtschiff Thalia zu begeben, um inkognito den Grafen Urbanau zu überwachen, auf den bereits ein Mordschlag verübt worden ist. Bruno passt das gar nicht in sein Konzept, da er lieber die Abende mit einer seiner verheirateten Geliebten verbringen will.

Des Grafen Töchterlein hat sich ihren heimlichen Freund mit aufs Schiff genommen. Bald jedoch geschieht ein Mord, ein weiterer Anschlag auf den Grafen wird verübt und man fragt sich, wer auf dem Schiff ein Mörder sein kann.

Auf dem Kreuzfahrtschiff ist eine gemischte Gesellschaft: Ein jüdisches Ehepaar mit seinen beiden Kindern, eine ehemalige Primadonna mit den Töchtern, ein junges Ehepaar, eine Reiseschriftstellerin, ein Schauspieler, ein amerikanisches Ehepaar und noch einige mehr. Jeder von ihnen könnte verdächtigt sein. Gerade durch die vielen Mitreisenden liest sich das Buch sehr interessant.

Schon damals gab es das Captain-Dinner mit allem Pomp. Der Autor verwendet sehr viel Ausdrücke, die man zur damaligen Zeit hatte. Dadurch bekommt das Buch seinen gewissen Flair und man fühlt sich 120 Jahre zurückversetzt, zumal die Mode und der Lifestyle sehr gut beschrieben werden.

Ab dem letzten Drittel ist so viel Aktion, dass man nicht mehr aufhören will und das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Hier ist gekonnt Historie mit Krimi vermischt worden, was äußerst reizvoll ist.

Sehr hilfreich ist zu Beginn das Personenverzeichnis. So kann man am Anfang immer wieder zurückblättern, um sich die einzelnen Personen ins Gedächtnis zu rufen. Mir persönliche haben die Erläuterungen der Hintergründe zu den historischen Ereignissen sehr gut gefallen. Denn hier kann man wirklich einiges nachlesen.

Der Autor hat in seinem fiktionalen Roman den Namen des Kapitäns Karl vor Bretfeld mit einfließen lassen, was dem Ganzen mehr Realität geben soll.