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Keine Fragen offen

Der fünfte Philip-St. Ives-Fall. Thriller
Buch
Broschiert, 240 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3895815500

ISBN-13: 

9783895815508

Erscheinungsdatum: 

01.03.2021

Preis: 

16,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 608.104
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3895815500

Beschreibung von Bücher.de: 

Aus der Washingtoner Kongressbibliothek ist die Erstausgabe von Plinius' Naturalis Historia spurlos verschwunden - und mit ihr der Privatdetektiv Jack Marsh. Die Diebe verlangen 250 000 Dollar, doch irgendjemand spielt ein falsches Spiel.

Ein Fall für Philip St. Ives, den pokernden Dandy in chronischer Geldnot. Der professionelle Mittelsmann ist bereit, für ein hübsches Sümmchen jeden noch so gefährlichen Auftrag zu übernehmen.

»Mein Anwalt Myron Greene seufzte. Er seufzte wegen meiner Verschwendungssucht, meiner trägen Natur und der Leute, mit denen ich verkehrte. Er seufzte, weil ich nicht zu sein versuchte wie er, und dann seufzte er wieder, weil ihm klar wurde, dass ich dann nicht sein Klient wäre, und dass er damit seinen einzigen Kontakt verlieren würde zu jemandem, der in seiner Vorstellung in einer Unterwelt lebte, bevölkert von modernen Robin Hoods und ihren tollkühnen Gesellen, die durch das Leben rasen, eine Menge Blondinen kennen und sich über Knöllchen fürs Falschparken lustig machen, weil sie genau wissen, wie man straflos davonkommen kann.«

Ross Thomas veröffentlichte diesen Roman unter seinem Pseudonym »Oliver Bleeck«. Titel der deutschen Erstausgabe: »Schreie im Regen« (1976). In der Philip-St. Ives-Reihe sind bereits »Der Messingdeal« und »Protokoll für eine Entführung« erschienen.

»Es ist unmöglich, von Ross Thomas nicht gefesselt zu sein.« Die Welt

Kriminetz-Rezensionen

Ross Thomas intertextuell - nicht das Meisterwerk, aber immer noch spitze!

Wer Ross Thomas’ literarisches Werk kennt, weiß, dass er ein hochpolitischer und äußerst gesellschaftskritischer Autor ist. Dem Leser werden die Abartigkeit und Verdorbenheit der Welt in allen denkbaren Facetten vor Augen geführt. Nichts ist wie es scheint – vor allem nicht im politischen System und der sogenannten besseren Gesellschaft. So scheinen Werte wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nicht absolut, sondern als Klaviaturen auf einem Schwarz-weiß-Schema im Graubereich.

Mit »Keine weitere Fragen« hat der Alexander Verlag einen neuen Philip-St. Ives-Fall herausgebracht. Ross Thomas hat diese Serie seinerzeit unter Pseudonym herausgebracht. Im Unterschied zu seinen meisten anderen Werken ist »Keine weiteren Fragen« in der Ich-Erzählperspektive geschrieben. Dadurch werden ganz markant Anklänge und intertextuelle Bezüge zu den zillionenfach kopierten Romanen von Hammett und Chandler offengelegt. Dieser Wechsel der Erzählperspektive stellt im Vergleich zu den anderen Thomas-Werken eine kleine Schwäche offen. Denn bei St. Ives fehlt der allerletzte Biss, die tiefenanalytische Schärfe des schriftstellerischen Blicks, der ihm sonst so eigen ist, und auch ein Teil der Gesellschaftskritik. Doch diese Kritik ist Meckern auf extrem hohen Niveau, denn »Keine weiteren Fragen« hebt sich vom heutigen Mainstream unglaublich wohltuend ab. Thomas ist und bleibt ein Meister seiner Kunst und die von ihm besprochenen Themen sind auch heute noch topaktuell.

Ross Thomas gilt als einer der besten Thriller-Autoren überhaupt und war Vorbild für die besten Autoren deutscher Herkunft wie Jörg Fauser oder Jakob Arjouni. Nach wie vor unerreicht sind die messerscharfen, knappen Dialoge, die auch in »Keine weiteren Fragen« zu bestechen vermögen. Außerdem zeichnen sich die Romane durch ein hohes Maß an Ironie aus – für Thomas ein Weg, die Realität zu beschreiben. Die Klasse von Thomas ist bis heute nicht wirklich wieder erreicht worden, weshalb das Verdienst des Alexander-Verlags, die Romane von Thomas neu herauszugeben, nicht hoch genug bewertet werden kann.