Jan Olsen im Interview zu »Die Leiche auf dem Krabbenkutter«

Ostfrieslandkrimi-Autor Jan Olsen im Interview zu seinem neuen Buch "Die Leiche auf dem Krabbenkutter".

Interview zum Buch »Die Leiche auf dem Krabbenkutter« mit Jan Olsen.

»Die Leiche auf dem Krabbenkutter« heißt Ihr neuer Ostfrieslandkrimi. Würden Sie uns mit eigenen Worten erzählen, worum es in Ihrem neuen Buch geht?

Jan Olsen: Auf einem der im Greetsieler Hafen festgemachten Krabbenkutter wird die Leiche einer jungen Schauspielerin entdeckt. Sie wurde offenkundig ermordet – und sie gehörte zu einer Crew, die auf diesem Boot einen Werbefilm drehen soll. Die Aufgabe von Ruth Fasan und Hagen Reese besteht nun darin, die Verstrickungen zwischen den anwesenden Schauspielern und Filmleuten zu entwirren, um festzustellen, wer als Mörder infrage kommt. Und dann ergeben sich noch andere Aspekte, als auch Fischer und Einwohner von Greetsiel ins Fadenkreuz der Ermittlungen geraten.

Ein Krabbenkutter im Hafen von Greetsiel wird dieses Mal zum Tatort. Inwieweit wird dies noch wichtig für den Kriminalfall?

Jan Olsen: Die Krabbenkutter in Greetsiel sind mit eine der wichtigsten Attraktionen in Greetsiel. Und es sind nicht bloß Museumsstücke, sie werden von den Fischern aktiv betrieben. Von daher spielen sie eigentlich in jedem meiner Greetsiel-Krimis eine Rolle. Diesmal erfährt die geneigte Leserin und der geneigte Leser allerdings ein wenig mehr als gewöhnlich über diese schmucken Boote, die mit ihren farbenfrohen Holzrümpfen und den an Auslegern herabhängenden Netzen fast schon historisch, aber mit ihrer modernen technischen Ausrüstung auch überaus zeitgemäß anmuten. Da auf einem dieser Kutter ein Werbespot gedreht werden soll, steht er natürlich ganz besonders im Fokus der Handlung.

Hagen Reese wird dieses Mal stark von seinen Gefühlen überwältigt und benimmt sich zeitweise nicht sehr professionell. Wollten Sie zeigen, dass auch Polizisten nur Menschen sind?

Jan Olsen: Die menschliche Seite der Ermittler mit all ihren verzeihlichen Schwächen und charmanten Fehlern herauszukehren, ist ein Merkmal für Cosy-Krimis, und natürlich ist auch das Ermittlerduo Ruth Fasan und Hagen Reese nicht frei von diesen menschelnden Charaktereigenschaften. In diesem Fall geht der aufzuklärende Mord Hagen allerdings aus einem ganz speziellen Grund an die Nieren, wobei es fraglich bleibt, ob seine schlimmen Befürchtungen auch tatsächlich zutreffen.

Auch eine bekannte Schauspielerin befindet sich unter den Darstellern des Werbespots, eigentlich ziemlich ungewöhnlich. Wie kam es dazu?

Jan Olsen: So ungewöhnlich ist das gar nicht. Bekannte Schauspieler treten immer mal wieder in Werbespots auf. In diesem Fall handelt es sich allerdings um eine alternde Filmdiva, die froh ist, dass ihr noch einmal die Chance geboten wird, vor die Kamera zu treten. Was sie natürlich niemals zugeben würde …

Ein simpler Werbespot für eine Fischrestaurantkette – da ziehen alle an einem Strang sollte man meinen – doch warum kommt es dann zu Komplikationen zwischen den Kollegen?

Jan Olsen: Bei den meisten Mitgliedern dieser Filmcrew handelt es sich um Individualisten, mit denen umzugehen nicht immer ganz leicht ist. Außerdem hat sich in ihren Reihen ein Mord zugetragen, was nicht gerade zur Entspannung der Lage beiträgt. Im Gegenteil, gegenseitige Beschuldigungen, Misstrauen und Häme sind die Folge. Für Ruth und Hagen keine einfachen Arbeitsbedingungen.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.