Sina Jorritsma im Interview über »Juister Haken«

Ostfrieslandkrimi-Autorin Sina Jorritsma im Interview zu ihrem neuen Buch »Juister Haken«.

»Juister Haken« heißt Ihr neuer Ostfrieslandkrimi. Worum geht es in Ihrem neuen Buch?

Sina Jorritsma: Nach einem spannenden Bootsrennen am Juister Strand gelingt es den Kommissaren Antje Fedder und Roland Witte mit knapper Not, eine Schlägerei zwischen dem Sieger und dem Besiegten zu verhindern. Die beiden Studenten sind nämlich unerbittliche Rivalen. Noch am selben Tag wird der Gewinner Paul Hoffmann tot aufgefunden, und sein Rivale scheint die Insel verlassen zu haben. Die Polizisten beginnen mit ihren Ermittlungen und müssen tief graben, um schließlich die Wahrheit ans Licht zu bringen.

So ein Bootshaken ist ja schon eine rabiate Tatwaffe. Das klingt nicht nach einem sorgfältig geplanten Mord …

Sina Jorritsma: Nein, der Täter scheint sich den nächstbesten Gegenstand gegriffen zu haben. Und das war in diesem Fall eben ein Bootshaken, mit dem man normalerweise nur ein Seil einholt oder ein Wasserfahrzeug näher ans Ufer zieht. Doch ein solcher Haken lässt sich leider eben auch als Waffe missbrauchen, wie so viele andere Dinge des täglichen Lebens.

Man sagt, »Blut ist dicker als Wasser«. Das scheint allerdings nicht für die Familie von Paul Hoffmann zu gelten. Was hat es mit ihm und seiner Schwester auf sich?

Sina Jorritsma: Paul und Anna haben kein gutes Verhältnis zueinander. Der Bruder behandelte seine Schwester schon seit ihrer Kindheit schlecht. Er versuchte, sie »klein zu halten«, um selbst gegenüber seinem Vater umso großartiger dazustehen. So gerät auch Anna Hoffmann in den Kreis der Mordverdächtigen, zumal sie zusätzlich unter dem Einfluss einer geheimnisvollen Sekte steht …

Lokalkolorit gehört zu einem guten Regionalkrimi einfach dazu. Allerdings wird dies von jedem Autor und jeder Autorin anders umgesetzt. Was bedeutet für Sie Lokalkolorit im Ostfrieslandkrimi?

Sina Jorritsma: Ich möchte die Schauplätze in meinen Romanen so unverwechselbar wie möglich gestalten. In »Juister Haken« wird beispielsweise die Leiche bei der Aussichtsplattform »Dree Water Utkiek« gefunden, die es an genau dieser Stelle auf der Insel wirklich gibt. Aber natürlich muss ich als Autorin auch Dinge oder Umstände erfinden, die für die Handlung unerlässlich sind. Die Bootswerft, von der öfter die Rede ist, gibt es beispielsweise auf Juist gar nicht. Generell versuche ich, so viel Inselatmosphäre wie möglich einzubringen. Allerdings schreibe ich keine Reiseführer, sondern Kriminalromane ;-)

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.