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Der Fall Vera Malottke

Frisch ermittelt. Der erste Fall für Heißmangelbetreiberin Martha Frisch. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 336 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3499007541

ISBN-13: 

9783499007545

Auflage: 

1 (14.06.2022)

Preis: 

12,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 35.611
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3499007541

Beschreibung von Bücher.de: 

Martha Frisch ermittelt – und wie!

Ostfriesland, 1958: Martha Frisch ist Witwe, eine patente Mittfünfzigerin und ihrer Zeit voraus. In ihrer Heißmangelstube in Leer kriegt sie allerhand Klatsch und Tratsch mit.

Als eine treue Kundin, die junge Edelprostituierte Vera Malottke, tot in ihrer Wohnung aufgefunden wird, zerreißt sich die ganze Stadt das Maul über das frivole Frauenzimmer. Die Polizei zeigt wenig Einsatz und legt sich schnell auf den Täter fest: einen alten Freund der Toten, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde. Schließlich möchte man die Honoratioren der Stadt – allesamt Veras Kunden – nicht in die delikate Angelegenheit hineinziehen.

Gemeinsam mit ihrem Großneffen, dem Wachtmeister Hans Frisch, und ihrer Enkelin Annemieke wehrt Martha sich gegen diese Doppelmoral und begibt sich auf die Suche nach dem wahren Täter.

»Martha ist eine Frau, die gelernt hat, sich nicht mit einfachen Antworten abzufinden.« Carmen Korn

»Ein Fünfzigerjahre-Krimi mit viel Herz, Zeitkolorit und einer Heldin, die ihrer Zeit voraus ist. Großartig!« Gisa Pauly

Kriminetz-Rezensionen

Martha ermittelt

Dieses Buch ist für mich ein typisches Cover-Gefall-Buch. An dem Cover konnte ich nicht vorbei und der Kriminalroman passt auch noch in meine aktuell bevorzugte Handlungszeit, kurz nach dem 2. Weltkrieg.

In einem ehrenwerten Haus wird Vera Malottke tot aufgefunden und auf einmal hat fast jeder nur Negatives über dieses »Frauenzimmer« zu berichten. Diese Frau, die den Männern der besseren Gesellschaft Leers mehr als nur bekannt war. Und darüber Buch geführt hat. Dass das heikle Ermittlungen werden, ist natürlich klar.

Die Autoren setzen Martha, eine verwitwete taffe Frau, in den Mittelpunkt. Sie hat im gleichen Haus wie Vera gewohnt und möchte gern wissen, wie es zu der Tat gekommen ist. Sie lässt nicht locker und überlegt in alle Richtungen und scheute sich nicht, auch Höhergestellten gegenüberzutreten und Bedenken zu äußern. Ungerechtigkeiten müssen besiegt werden. Ihre Art ist wie ihr Name frisch und natürlich. Man muss Martha einfach mögen.

Nicht nur die Ermittlungen stehen im Mittelpunkt, sondern auch die gesellschaftliche Wandlung in der Nachkriegszeit und wie weit die Einflüsse der damaligen Nazis noch reichen oder auch wie beschwerlich das Leben gewesen ist. Das, was Menschen im Krieg mit Flucht und Gefangenschaft erlebt haben, damit muss jeder selbst klarkommen, es wird nicht geredet und somit werden die Traumata verschlimmert. Auch interessant oder eher erschreckend, wie sehr Frauen eingeschränkt und abhängig vom Ehemann gewesen sind. Sehr gut miteinander verbunden.

Eine klare Leseempfehlung.

Hier noch meine Lieblingsstellen:
Seite 24 »Aber, sie reckt ihr Kinn, man muss nach vorn blicken. Nicht zurück. Das bringt nichts. Man kann das Vergangene nicht ändern.«

Seite 180 »Unverheiratete Männer sind schließlich Mangelware. Und immerhin ist er gesund. Auch wenn er ein bisschen Verschluss ist. Mit einem Hauch von Traurigkeit, die ihn wie ein Mantel einhüllt. Einmal hat er zu Martha gesagt: ›Manche Menschen können alles vergessen, was geschehen ist, und einfach weitergehen. Anderen drückt es aufs Herz, und sie bleiben auf der Schwelle stehen. Können sich nicht über die Zukunft freuen, weil die Last der Vergangenheit so schwer zu tragen ist.‹«

Mein Dank geht an das Team von lovelybooks.de und den rororo Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und an das Autorenpaar für die heiteren Ermittlungsstunden. Ich bin schon jetzt ein Martha-Fan.