Krimi-Bestenliste September 2022

Image of Was ans Licht kommt: Kriminalroman | Platz 1 der Krimibestenliste
Platz 1 (Vormonat: 1)
Christoffer Carlsson: Was ans Licht kommt
Aus dem Schwedischen von Ulla Ackermann
Rowohlt, 492 Seiten, 23 €
Marbäck, Hallanda 1986/2019. »Ich werde es wieder tun«, versichert der anonyme Mörder und Vergewaltiger von Stina Franzén dem Polizisten Sven Jörgensson. Am selben Tag: Palme ermordet. Sven ermittelt besessen, macht sich schuldig. Sohn Vidar erbt Svens Obsession. Komplex, der beste schwedische Kriminalroman seit 20 Jahren.
Image of Stunde der Flut: Kriminalroman
Platz 2 (Vormonat: - )
Garry Disher: Stunde der Flut
Aus dem Englischen von Peter Torberg
Unionsverlag, 333 Seiten, 24 €
»Menlo Beach«, Victoria. Vor zwanzig Jahren ist die Mutter von Detective Charlie Deravin verschwunden. Bis heute schwärt der Verdacht, sein Vater Rhys habe sie umgebracht. Druck von allen Seiten: Charlie suspendiert, neue Ermittlungen, dünne Spuren. Charlie verstrickt sich tief in Familien- und Polizeiwirrnisse.
Image of Wie die einarmige Schwester das Haus fegt: Deutscher Krimipreis 2022
Platz 3 (Vormonat: - )
Cherie Jones: Wie die einarmige Schwester das Haus fegt
Aus dem Englischen von Karen Gerwig
CulturBooks, 325 Seiten, 25 €
Barbados. Im Schatten der Reichen streben sie nach ihrem Glück, die junge Mutter Lala, Räuber Adan, Gigolo Tone. In einer Nacht stirbt Baby, noch ohne Namen. Raub wird zu Mord. Aberglaube, Müttermacht, schwache Männer, Armut, Liebessehnsucht: Jones‘ Sound verführt – auf die düstere Seite der Karibik.
Image of Echos der Stille: Roman
Platz 4 (Vormonat: - )
Chuah Guat Eng: Echos der Stille
Aus dem Englischen von Michael Kleeberg
Wunderhorn, 463 Seiten, 28 €
»Ulu Banir«, Malaysia. Der Mord an einer jungen Frau und seine Aufklärung viele Jahre später werden für Ich-Erzählerin Ai Lian zum Schlüssel der Geschichte: ihrer Familie, ihrer Herkunft, ihres Landes. Kolossales Epos und Krimi enggeführt. Liebe siegt über Aufklärung. Aber kann sie ohne Wissen gelebt werden?
Image of Einmal noch sterben: Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis 2022 | 2. Platz
Platz 5 (Vormonat: - )
Oliver Bottini: Noch einmal sterben
Dumont, 476 Seiten, 24 €
Bagdad, München. Februar 2003: Eine Irakerin will Beweise liefern, dass der Informant der USA und der BRD über Saddams Massenvernichtungswaffen lügt. Geheimdienstler Jaromin soll die Übergabe sichern, gerät zwischen zwei Fraktionen im BND. Innensicht deutscher Grabenkämpfe. Ultimativer Politthriller zum Irakkrieg.
Image of Samson und Nadjeschda: Kriminalroman
Platz 6 (Vormonat: 5)
Andrej Kurkow: Samson und Nadjeschda
Aus dem Russischen von Johanna Marx und Sabine Grebing
Diogenes, 367 Seiten, 24 €
Kiew 1919. Plündernde Rotarmisten, beschlagnahmte Möbel und Wohnungen. Der arbeitslose Ingenieur Samson landet bei der Polizei und findet Gefallen an Geruchsspezialistin Nadjeschda und der neuen Ordnung. Die sich als zufallsbehaftete Unordnung entpuppt. Abgebrühter Realismus mit märchenhaften Zügen, verfasst 2019.
Image of Morduntersuchungskommission: Der Fall Daniela Nitschke
Platz 7 (Vormonat: 3)
Max Annas: Mordunterschungskommission – Der Fall Daniela Nitschke
Rowohlt, 367 Seiten, 22 €
West-/Ostberlin 1987. Nicht weit voneinander in Ostberlin erschlagen: eine Küchenhelferin aus Neubrandenburg, ein Posaunist aus Genf. Abgängig: der Stasi-Kontaktmann zu den Kämpfern des ANC. Eine Sekretärin, ein Jazzmusiker aus Südafrika, die MUK – alle ermitteln. Internationale Solidarität und kriminelle Beweggründe.
Image of Das Dunkle bleibt
Platz 8 (Vormonat: - )
William McIlvanney / Ian Rankin: Das Dunkle bleibt
Aus dem Englischen von Conny Lösch
Kunstmann, 287 Seiten, 25 €
Glasgow 1972. Laidlaw »ist ein Mensch, der zufällig auch Polizist ist.« Als ein Gangster-Anwalt ermordet wird, verhindert er durch Zuhören, Orts- und Menschenkenntnis einen Bandenkrieg. Ian Rankin hat das Typoskript seines Mentors McIlvanney vollendet: spannendes Denkmal für die Ikone des modernen europäischen Krimis.
Image of Auf der Lauer liegen
Platz 9 (Vormonat: - )
Liz Nugent: Auf der Lauer liegen
Aus dem Englischen von Kathrin Razum
Steidl, 347 Seiten, 28 €
Dublin. Söhnchen Laurence über alles. Das ist Upperclass-Snobistin Lydias Maxime. Auch wenn das den Gatten das Leben kostet, zu schweigen von dem einer »Unterschicht-Schlampe«. Selbst vor dem Sohn macht sie nicht halt, wenn es zu dessen Bestem ist. Wie man irre glücklich werden kann, fast ohne seine Villa zu verlassen.
Image of Lightseekers: Thriller (Psychologe Dr. Philip Taiwo ermittelt, Band 1)
Platz 10 (Vormonat: 4)
Femi Kayode: Lightseekers
Aus dem Englischen von Andreas Jäger
btb, 464 Seiten, 16 €
»Okriki«, Nigeria. Drei Studenten, angeblich Diebe, sind von einem Lynchmob ermordet worden. Der forensische Psychologe Philip Taibo untersucht mit seinem Fahrer Chika den eigentlich abgeschlossenen Fall erneut. Eine Reise ins Herz der Finsternis, ins Chaos des eigenen Landes. Unerschrocken gegen alle Tabus.
An jedem ersten Freitag des Monats geben 18 Literaturkritiker und Krimispezialisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Kriminalromane, die ihnen am besten gefallen bekannt. Die Krimibestenliste wird präsentiert von Deutschlandfunk Kultur.
 
Die Jury: Tobias Gohlis, Sprecher der Jury | Volker Albers, »Hamburger Abendblatt« | Andreas Ammer, »Druckfrisch«, BR | Gunter Blank, »Rolling Stone« | Katrin Doerksen, »Frankfurter Allgemeine Zeitung«, »Kino-Zeit« | Hanspeter Eggenberger, »Tages-Anzeiger« | Fritz Göttler, »Süddeutsche Zeitung« | Jutta Günther, »Radio Bremen Zwei« | Sonja Hartl, »Zeilenkino«, »Culturmag«, »Deutschlandfunk Kultur« | Hannes Hintermeier, »Frankfurter Allgemeine Zeitung« | Alf Mayer, »Culturmag«, »Strandgut« | Kolja Mensing, »Deutschlandfunk Kultur« | Marcus Müntefering, »Der Spiegel« | Ulrich Noller, »Deutschlandfunk Kultur«, »Deutschlandfunk«, SWR, WDR | Frank Rumpel, SWR | Ingeborg Sperl, »Der Standard« | Sylvia Staude, »Frankfurter Rundschau« | Jochen Vogt, »NRZ«, »WAZ«