Cover von: Mord unterm Hirschgeweih
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Mord unterm Hirschgeweih

Inspektor Ibeles wildester Fall
Buch
Taschenbuch, 184 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3709978068

ISBN-13: 

9783709978061

Auflage: 

1 (05.03.2015)

Preis: 

12,95 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.426.140
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3709978068

Beschreibung von Bücher.de: 

DIESMAL WIRD ES WILD: INSPEKTOR IBELE ERMITTELT IM MONTAFON.

Schwarzer Tag im Silberberger Wald. Es geht heiß her in Isidor Ibeles Revier: Im Silberberger Wald liegt eine Leiche - der alte Vonderleu, Bauer, Jäger und Sammler. Erlegt: durch einen Blattschuss. In seiner Hosentasche: 25.000 Euro.

Währenddessen macht eine Tuberkuloseepidemie im Brunnenthal den Jägern dort zu schaffen - die Abschusspläne für das Rotwild, das die Krankheit verbreitet, erfordern brachiales Vorgehen.

Außerdem gibt es da noch eine leidige Affäre um ein umstrittenes Kriegerdenkmal, das vielen ein Dorn im Auge ist und die Gemüter erhitzt.

Mit Isidor Ibele und Peter Natter nach Vorarlberg. Die Bewohner des idyllischen Tals stehen Ibele nur ungern Rede und Antwort. Dennoch tut der bodenständige Inspektor unbeirrt sein Bestes, sich zwischen frischen Gräbern hindurch der Wahrheit entgegenzutasten. Zu allem Übel muss er sich auch noch an einen neuen Chef gewöhnen. Für Nudelsuppe und Tafelspitz bei seinem Rösle und einen erlesenen Schluck Wein bleibt ihm zum Glück immer noch genügend Zeit. Als jedoch im Dorfgasthof ein brutal-scharfes Attentat auf ihn verübt wird und ein fatales Pilzgericht Menschenleben in Gefahr bringt, droht sogar dem Bregenzer Gourmet der Appetit zu vergehen ...

Peter Natter ist ein Meister der authentischen Darstellung von Ländle und Leuten und überzeugt mit sympathischen Figuren, trockenem Humor, großer sprachlicher Kunstfertigkeit und Krimi-Spannung pur. - ein neuer Fall für den beliebten Vorarlberger Ermittler Isidor Ibele- Spannung, authentische Beschreibungen, viel Humor und noch mehr Lokalkolorit aus dem Bregenzerwald.

»Mit Inspektor Isidor Ibele begibt man sich gerne ins Ländle, Peter Natter beschreibt es in seiner ganzen Pracht!«

»Natters Sprache ist ein außergewöhnliches Vergnügen, das seinesgleichen sucht!«

Kriminetz-Rezensionen

Dieser Krimi ist ein Vergnügen!

Ein spannender, gut zu lesender Krimi aus der wilden Region Silberberg - Radonatal - Lech. Ein Lesevergnügen gespickt mit literarischen Anregungen und Zitaten. Der Autor verarbeitet geschickt Lebensweiheiten, Kalendersprüche, Gedicht- und Liedzeilen und bringt Kultur ins Landleben, das dem Ermittler immer fremder wird.

Der Leser erlebt mit dem Inspektor Isebel eine Neuinszenierung vom „Besuch der alten Dame“, Romeo und Julia auf dem Land“ und „dem Schatz in der Silbermine“. Er lernt einen beharrlichen, herrischen, kaltschnäuzigen „Don Rüscher“ kennen, erlebt Indianer-Metaphorik, blickt kritisch auf die Alpenromantik a la Massenevents, erkennt die Freizeitperversionen des elektrischen Bergfahrrads, dessen Sattelhöhe nicht auf´s Downhillen eingestellt ist, und im Bespaßungsbereich rund um den eingeführten Maibaum. Da „ruft der Berg“ und die Fahrt zum Tatort wird einer Sightseeingtour. Wild schießen die Jäger am Berg die vermeindlich schwindsüchtigen Hirsche. Meine Erklärung für den Superlativ im Untertitel!

Wild geht es bei den Ermittlungen eher nicht zu, sondern gemächlich, akribisch, konzentrisch gräbt sich der Inspektor Isebel durch die krassen Gegensätze in Lebenseinstellungen, Erzählungen, Anregungen und Meinungen der tief gespaltenen Dorfgemeinschaften. Zu erleben gibt es viel in dieser Region, moderne Menschen, Karrieristen, Großgrundbesitzer, Aktionäre, Politiker und Konservative, die gegen jeden neumodischen Quatsch sind, wie wenn das Kriegerdenkmal zum Friedensraum wird und die Wölfe wieder Einzug ins Tal nehmen. Da kämpfen Jäger gegen Tierschützer, Pazifisten gegen Ewiggestrige. Verdeckte, unbewältigte Familien-Konflikte bestimmen den Alltag. Sind hier die Gründe für den hinterhältigen Mord an dem von der TBC-Seuche gebeutelten Großbauern Vonderleu zu suchen? Und wieso wird Kai-August Besenböck auf skurrile Art und Weise auf der Alp ausgelöscht?

Der Inspektor kennt die Dorfchroniken. Er muss sich notgedrungen mit „aufgewärmten Weltkriegsgräulen“ und der Kolonialgeschichte befassen, aber erst die Auslegung der Dorfgeschichten durch gelehrte, leut- und redselige Eingeborene bringt die möglichen Zusammenhänge ans Licht. Wie lassen sich die Spuren „Elefantenjagdmunition“, die „Mordende Hand“ einer pazifischen Quallententakel im Vorarlberg und die Maharadschaschatzsuche erklären? War der zweite Tote, der zugezogene Einheimische, ein Friedens- ein Racheengel oder ein Wolf im Schafspelz?

Dieser Krimi ist ein Vergnügen. Ich habe ihn mit Spannung gelesen und musste am Ende doch noch mal nachschlagen, da die vielen Stränge nicht alle ein ordnungsgemäßes, gewohntes Ende finden. So blieb mir der Mörder, welcher mit vergifteten Pilzen ein „Massensterben“ bei einer Verköstigungsprüfung verursacht, verschlossen. Wer hat die getrockneten Pilze ausgetauscht und warum? Gestört hat mich auch das „peinliche“ kitschige Titelbild, da ich das Buch in der Bahn gelesen habe und kein Mord unterm Hirschgeweih geschieht? Alles in allem ein interessantes Buch, welches ich nur empfehlen kann, wenn Frau oder Mann interessante Aspekte der Kollision Alt gegen Neu im Landleben zu schätzen weiß und gepflegte Kriminalistik.