Krimi-Bestenliste Dezember 2022

Image of Die rote Jawa: Ein alter Fall von Kriminaldirektor a.D. Manz (Ein Fall von A.D. Manz)
Platz 1 (Vormonat: 10)
Matthias Wittekindt: Die rote Jawa
Kampa, 221 Seiten, 19,90 €
»Klein-Glevitz«. Im Sommer 1961 ist der spätere Kriminaldirektor a.D. Manz erst 16. Coming of Age: Er hat einen Ferienjob in einem Dorf in Mecklenburg und schwärmt für Maja und ihr tschechisches Moped. Dann brennt ein Hof nieder, Menschen sterben. Manz entdeckt eine neue Leidenschaft: das Sammeln von Informationen.
Image of Frau mit Messer: Roman | Der Bestseller aus Südkorea - Frau mit Hund, kinderlos, kurz vor dem Ruhestand, sucht neues Leben, Beruf: Auftragsmörderin
Platz 2 (Vormonat: - )
Gu Byeong-mo: Frau mit Messer
Aus dem Englischen von Wibke Kuhn
Ullstein, 286 Seiten, 22,99 €
Südkorea. Sie ist im Rentenalter, aber immer noch aktive »Schädlingsbekämpferin«, euphemistisch für das Auftragskiller-Business, das in ostasiatischen Thrillern blüht. Arthrose, Reaktionsschwäche – soll die Alte entlassen werden, jüngeren Kerlen weichen? Nix da. Feministische Kombination von Sozialdrama und Eastern.
Image of Pleasantville
Platz 3 (Vormonat: - )
Attica Locke: Pleasantville
Aus dem Englischen von Andrea Stumpf
Polar, 452 Seiten, 26 €
Houston, Texas 1996. Mord und Politik: Im Vorort Pleasantville wird der Bürgermeisterwahlkampf entschieden und Alicias Leben beendet. Anwalt und Bürgerrechtler Jay Porter, alleinerziehender Vater, riskiert Ruf und Existenz, um den Mordverdächtigen aus einer angesehenen Schwarzen Familie zu retten. Great Pleasure.
Image of Die Stunde der Hyänen: Thriller | Ein heißer Höllentrip durch ein Berlin, wie man es nicht kennt. | Deutscher Krimipreis 2022 (Berlin Noir)
Platz 4 (Vormonat: - )
Johannes Groschupf: Die Stunde der Hyänen
Suhrkamp, 265 Seiten, 16 €
Berlin. In Kreuzberg brennen Fahrzeuge. Fernfahrer Radek wird beinahe verbrannt, lässt vom Alkohol, entdeckt Gott, wird »polnischer Messias«. Maurice zündelt und masturbiert, so sehr will er Britta zur Frau. Doch die Ältesten der »Jünger Jahwes« untersagen den Kontakt. Sie haben anderes vor. Schwarzes Märchen.
Image of Blutrodeo: Der zweite Fall für Ted Garner. Kriminalroman
Platz 5 (Vormonat: 9)
Frauke Buchholz: Blutrodeo
Pendragon, 264 Seiten, 18 €
Calgary, Fort McMurray. Alte, todkranke Männer werden ermordet. Profiler Ted Garner wird hinzugezogen und ermittelt in prächtiger Ego-Konfrontation mit Samantha Stern in den Teersandwüsten im Norden Kanadas. Schnell, actionorientiert, ökologisch. Spannender Solidaritätsgruß an die First Nations.
Image of Einmal noch sterben: Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis 2022 | 2. Platz
Platz 6 (Vormonat: 2)
Oliver Bottini: Noch einmal sterben
Dumont, 476 Seiten, 24 €
Bagdad, München. Februar 2003: Eine Irakerin will Beweise liefern, dass der Informant der USA und der BRD über Saddams Massenvernichtungswaffen lügt. Geheimdienstler Jaromin soll die Übergabe sichern, gerät zwischen zwei Fraktionen im BND. Innensicht deutscher Grabenkämpfe. Ultimativer Politthriller zum Irakkrieg.
Image of Die Abfindung: Roman
Platz 7 (Vormonat: 1)
Yves Ravey: Die Abfindung
Aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller
Liebeskind, 110 Seiten, 20 €
Jean Seghers’ Ehe, seine Tankstelle und sein Geld: allseits gefährdet. Die Frau schläft kaum noch zu Hause, wird mit dem Handelsrichter gesehen, der Seghers’ Insolvenz vollstrecken will, auch mit Usman, dem Nachtwächter. Jean reagiert schmerzunempfindlich. Überraschende Neuinterpretation fataler Mann-Frau-Kriege.
Image of Bullauge: Roman | Ein klassischer Noir vom Meister der Zwischentöne
Platz 8 (Vormonat: 4)
Friedrich Ani: Bullauge
Suhrkamp, 267 Seiten, 23 €
München. Polizist Oleander hat auf einer rechten Demo Flaschensplitter ins Auge bekommen. Apothekerin Silvia Glaser hasst Bullen, sie haben ihr die Knochen gebrochen. Hat sie die Flasche geworfen? Zwei Verletzte, die einander nahekommen, Gefühlswirrwarr. Sie verfolgen ein Kneipengerücht: Droht ein Attentat, Code 9-11?
Image of Schiebung (Ariadne)
Platz 9 (Vormonat: - )
Sara Paretsky: Schiebung
Aus dem Englischen von Else Laudan
Ariadne/Argument, 509 Seiten, 25 €
Chicago. Der Neffe mordverdächtig, die Nichten auf der Flucht, der Ex kungelt mit Milliardären: Vic Warshawski hat Familienstress en masse. Wertpapierschwindel, Kreditbetrug, Antikenraub, Entführung, Überfall und Mord sind die Verbrechen, denen sie, immer gehetzt, die Stirn bietet. Dazu noch der Einwanderungsbehörde.
Image of Stunde der Flut: Kriminalroman
Platz 10 (Vormonat: 5)
Garry Disher: Stunde der Flut
Aus dem Englischen von Peter Torberg
Unionsverlag, 333 Seiten, 24 €
»Menlo Beach«, Victoria. Vor zwanzig Jahren ist die Mutter von Detective Charlie Deravin verschwunden. Bis heute schwärt der Verdacht, sein Vater Rhys habe sie umgebracht. Druck von allen Seiten: Charlie suspendiert, neue Ermittlungen, dünne Spuren. Charlie verstrickt sich tief in Familien- und Polizeiwirrnisse.
An jedem ersten Freitag des Monats geben 18 Literaturkritiker und Krimispezialisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Kriminalromane, die ihnen am besten gefallen bekannt. Die Krimibestenliste wird präsentiert von Deutschlandfunk Kultur.
 
Die Jury: Tobias Gohlis, Sprecher der Jury | Volker Albers, »Hamburger Abendblatt« | Andreas Ammer, »Druckfrisch«, BR | Gunter Blank, »Rolling Stone« | Katrin Doerksen, »Frankfurter Allgemeine Zeitung«, »Kino-Zeit« | Hanspeter Eggenberger, »Tages-Anzeiger« | Fritz Göttler, »Süddeutsche Zeitung« | Jutta Günther, »Radio Bremen Zwei« | Sonja Hartl, »Zeilenkino«, »Culturmag«, »Deutschlandfunk Kultur« | Hannes Hintermeier, »Frankfurter Allgemeine Zeitung« | Alf Mayer, »Culturmag«, »Strandgut« | Kolja Mensing, »Deutschlandfunk Kultur« | Marcus Müntefering, »Der Spiegel« | Ulrich Noller, »Deutschlandfunk Kultur«, »Deutschlandfunk«, SWR, WDR | Frank Rumpel, SWR | Ingeborg Sperl, »Der Standard« | Sylvia Staude, »Frankfurter Rundschau« | Jochen Vogt, »NRZ«, »WAZ«