Blake
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Timothy Blake ist ein genialer Profiler und steht als inoffizieller FBI-Mitarbeiter auf keiner Gehaltsliste. Er hat nämlich ein geheimes Laster und wird nicht mit Geld entlohnt, sondern mit etwas, das seine dunklen Triebe befriedigt. Als Blake mit seiner neuen Partnerin Special Agent Reese Thistle eine heikle Geldübergabe einfädelt, geht die Sache schief: In einem gestohlenen Wagen finden sie eine Schaufensterpuppe mit einer menschlichen Niere darin. Blake, der sein finsteres Geheimnis sorgsam hüten muss, gerät unter Verdacht …
Es gibt immer Dinge, die will ich gar nicht so genau wissen …
»Blake« ist in relativ viele Kapitel unterteilt, was nicht nur das Tempo erhöht, sondern auch die Spannung steigert. Die hier benutzte Ich-Perspektive ist nicht immer so wirklich meine Sache, aber ich finde man gewöhnt sich daran :-) Jedes Kapitel wird mit einem Rätsel eingeleitet, was man zwar nicht unbedingt lösen muss, aber mir macht so etwas Spaß, also gebe ich mir schon Mühe. Manchmal zwar vergeblich, aber die Lösungen für die Rätsel findet man auch freundlicherweise ganz hinten im Buch :-)
Messlatte
Dass man in der Beschreibung zum Buch lesen kann, dass dem Autor schon als Kind die meisten Bücher nicht spannend genug waren und er deshalb selber einen Thriller schreiben wollte, legt die Messlatte dann tatsächlich noch mal eine Markierung weiter nach oben. Nach so einer Aussage muss dann ja was exorbitant spannendes kommen – was jetzt nicht so ganz funktioniert hat. Ja, das Buch ist spannend, aber nicht spannender als viele andere Geschichten auch.
Kombinationsgabe
Manchmal ist es schon etwas unappetitlich, was in seinem Geheimnis begründet ist – mit dem er sich gedanklich ununterbrochen beschäftigt und dank der Perspektive ich demzufolge auch. Der eigentliche Fall, die Entführung des Jungen und in der Folge noch weitere Entführungsfälle, ist durchaus spannend ausgedacht. Blakes Talent zu kombinieren und zu schlussfolgern und das blitzschnell, macht viel Spaß und führt oft zu überraschenden Erkenntnissen.
Neue Serie?
Auf den Seiten einiger amerikanische Bloggerkollegen wird dieses Buch als erster Teil einer neuen Serie geführt, was so einiges erklären würde. Viel mehr Wert als auf den eigentlichen Fall wird auf Blake und seine neue Partnerin Reese Thistle gelegt. Von beiden erfährt man recht viel Persönliches und eine Menge Dinge aus der Vergangenheit beider Protagonisten. Als erster Band einer Serie würde das ja Sinn machen. Für den zweiten Band müsste dann allerdings schon ein echter Hammer folgen, denn das Überraschungsmoment mit dem Geheimnis, das ja nun in diesem Band schon gelüftet wird, ist ja dann schon vorbei.
Luft nach oben
Ansonsten hat mir das Buch viel Spaß gemacht – auch wenn es trotz vollmundiger Ankündigungen nicht der »Oberhammer« war. Es war spannend, solide, sehr gut lesbar geschrieben und dank der eingestreuten Rätsel-Sessions auch sehr kurzweilig. Aber es bleibt schon noch reichlich Luft nach oben, sowohl in der Charakterentwicklung, als auch bei den vielleicht noch anstehenden Fällen.
Mein Fazit
»Blake« scheitert ein bisschen an den eigenen, ziemlich hohen, Ansprüchen des Autors – oder zumindest an dem, was er dahingehend verkündet hat. Aber grundsätzlich hat mir das Buch viel Spaß gemacht, denn zumindest in einigen Ansätzen bot es mal etwas Neues – wenn auch mit deutlich Luft nach oben.
Mehr davon!
Es ist einer dieser Romane, den man schon nach den ersten Seiten nicht mehr aus der Hand legen will.
Timothy Blake zieht einen sofort in seinen Bann. Er hat diese besondere Faszination eines Antihelden – schmutzig, schräg, anders. Man will ihn unbedingt näher kennenlernen und seinem Geheimnis auf die Spur kommen. Dabei ist der Fall, um den es hier geht, eher zweitrangig.
Dank dem schnörkellosen Schreibstil des Autors hat man immer ein klares Bild vor Augen und kann sich Personen und Orte gut vorstellen. Die Spannung steigert sich von Kapitel zu Kapitel und Blakes Charakter wird immer klarer – ein genialer Irrer.
Definitiv keine Urlaubslektüre. Ich habe es an einem Tag/Nacht durchgelesen.
Ich hoffe es gibt weitere Fälle mit ihm!