Der Weinhändler Georg Stecher wird ermordet in seinem Laden aufgefunden. Alles erinnert an eine Inszenierung.
Die Reporterin Polly Goldman ist eine der ersten am Tatort, genauso wie der Kommissar Leo Herbst. Beide beginnen mit ihren Ermittlungen und lange Zeit scheint beiden nicht klar zu sein, was eigentlich das Mordmotiv ist, bis Polly eine Entdeckung macht, die auch für Leo endlich einen richtigen Ansatzpunkt gibt.
Aber auch im Zwischenmenschlichen passiert so einiges was nicht nur Leo aus seinem Konzept bringt und ihn verwirrt.

Dies ist der erste Kriminalroman der Autorin Fanny Irlacher.
Es ist mal wieder ein Regionalkrimi, der nicht nur mit Lokalkolorit aufwartet, sondern auch mit einem spektakulären Fall, der den Ermittler sogar bis nach Marseille führt, um auch wirklich alle offen Fragen zu klären.
Der Roman an sich ist mit zwei Erzählsträngen aufgebaut und so erfährt der Leser die Handlung aus Sicht von Polly Goldman und aus Sicht von Kommissar Leo Herbst. Da zu Beginn der Kapitel nicht wirklich ersichtlich wird, aus welcher Sicht erzählt wird, ist dies doch etwas verwirrend. Aber man hat sich als Leser sehr schnell daran gewöhnt.
Dann gibt es auch immer wieder Tagebucheinträge von einem jungen Mädchen, wobei man noch nicht so recht weiß. wo man diese zuordnen soll.
Was mir recht gut gefallen hat, ist, dass - obwohl der Krimi in der bayrischen Provinz spielt - doch recht wenig Dialekt eingebracht wurde, so dass es auch im Norddeutschen Raum gut verständlich war.
Im ganzen Buch gab es zwei Haupthandlungsorte, die beide sehr gut beschrieben waren. Allerdings muss angeführt werden, dass in Frankreich nur eine ganz kurze Episode des Romans gespielt hat.
Bad Moorach ist zwar nur ein fiktiver Ort, aber er ist so detailliert beschrieben, dass er eigentlich in ganz Bayern zu finden sein könnte.
Auch waren alle handelnden Personen, egal ob Nebenrolle oder Hauptdarsteller, so gut beschrieben, dass man sie sich alle beim Lesen sehr gut vorstellen konnte.
Der Spannungsbogen war auch wirklich bis zum Schluss aufrechterhalten so dass die Handlung nie langweilig oder auch nur durchschaubar wurde.
Selbst ich kam nicht darauf, wer der Täter hätte sein können. Vermutungen hatte ich zwar, aber die Idee die der Autorin gekommen ist, hätte ich nicht erwartet.
Sollte es einen weiteren Roman mit Polly Goldman und Leo Herbst geben, dann werde ich ihn gerne lesen, da er doch sehr Unterhaltsam war.
Alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen.