Zündstoff
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Ein emotionaler Regionalkrimi mit Sprengkraft.Gerade erst ist Lucie in das idyllisch gelegene Schleswig gezogen, da begeht ihre neue Freundin Fenja Selbstmord. Oder wurde sie etwa von der Brücke gestoßen? Kurz darauf gibt es eine Bombendrohung in der Schleswiger Innenstadt, und auch die Firma Calliesen, in der Lucie als Architektin arbeitet, wird durch ein Attentat bedroht.
Dann explodiert in der Fußgängerzone ein Haus. Richten sich die Anschläge gegen die Familie Calliesen selbst? Schließlich war Fenja unglücklich in den Sohn des Bauunternehmers verliebt.
Lucie beginnt zusammen mit einem alten Schulfreund von Fenja zu ermitteln, denn offenbar will jemand in Fenjas Namen Rache üben. Als Lucie einen Toten findet, hängt ihr eigenes Leben plötzlich am seidenen Faden.
Und wann zündet es?
Bereits beim Anblick der typisch norddeutschen Häuserfront mit dem Kanal im Vordergrund wusste ich, dass es sich hierbei um einen Krimi handeln würde. Für mich ist dieses Cover absolut stimmig und macht neugierig.
Nun zur Story: Lucie, Architektin, zieht nach Schleswig. Dort ist vieles Anders. Aber einen Halt hat sie: Fenja, ihre Freundin. Doch diese begeht Selbstmord. Lucie kann es kaum glauben. Oder wurde Fenja von einer Brücke gestoßen? Lucie möchte Klarheit und beginnt zu ermitteln.
Meine Meinung: Nun ja, ich hatte mir mehr versprochen. Wo war der Zündstoff? Ich habe in der Tat den Pep, also den Zündfunken, vermisst. Die Story ist leider nicht neu, aber dennoch lesenswert. Die Charakteren waren mir etwas zu farblos. Ein bisschen mehr Tiefe bei der Story und bei den Protagonisten wären wünschenswert.
Norddeutsche Sturköpfe
Zum Inhalt:
Fenja hat sich aus unerfüllter Liebe zu Ragnar umgebracht. Ihre Freundin Lucie lernt auf der Beerdigung diesen und zusätzlich Malte kennen, der seinerseits sehr in Fenja verliebt war. Zu dritt versuchen Lucie und die beiden ehemaligen Schulfreunde aber jetzt miteinander verfeindeten Männer die Umstände um Fenjas Tod und die momentan in Schleswig stattfindenden (nicht nur leeren) Bombendrohungen zu ergründen und aufzuklären.
Mein Eindruck:
Besonders gut gefällt die Wahl des Standorts der Geschichte in Deutschlands Norden. Man merkt die große Liebe, die die Autorin für das kleinstädtische Leben dort empfindet, auch wenn moderne Elemente in der Architektur Einzug finden, die Frau Nicolaisen wohl nicht immer gutheißt.
Leider kann der Krimi selbst nicht mit der schönen und abwechslungsreichen Umgebung mithalten. Das liegt zu einem guten Teil am (Haupt-)Personal. Lucie redet von bzw. denkt andauernd an ihre High Heels und trägt diese auch bei den unmöglichsten Gelegenheiten, Malte (romantischer Held Nr. 1) agiert so vernagelt, dass man sich fragt, wie diese Type es ohne Rundumsicht fast zum Bankdirektor gebracht haben soll und Ragnar (romantischer Held Nr. 2) handelt so indifferent, dass seine Geradlinigkeit in Geschäftsdingen seltsam anmutet. Die Nebenfiguren bleiben komplett blass und der Mord passiert quasi nebenbei und ohne größeren Aufruhr beim Leser zu verursachen. Auch ein Gefühl der Panik bei den doch reichlichen Bombendrohungen bleibt total aus. Außerdem mag ich nicht, wenn Straftaten inzwischen als völlig normal angesehen werden: Einbruch, Erpressung, Nötigung, egal, Hauptsache für einen guten Zweck. Einem Heimatkrimi könnte man das alles ja verzeihen, wenn wenigstens ein gutes Pfund Humor zwischen den Buchdeckeln zu finden wäre. Leider, leider hat ein E-Book keine Deckel und möglicherweise diesem Umstand geschuldet fehlt der Witz vollständig.
Fazit:
Viel Liebe zur Umgebung, zu wenig zu den handelnden Personen.