Ich bin der Abgrund
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Eine Reise in den Abgrund in jedem von uns.
Der Müllmann lebt ein Leben der Gewohnheit und Routine, mit Ausnahme des gelegentlichen, aber denkwürdigen besonderen Abends. Was er nicht weiß, ist, dass alles in wenigen Stunden auf den Kopf gestellt werden wird – durch die Begegnung mit einem Mädchen mit einer lila Haarsträhne. Er, der sich entschieden hat, unsichtbar zu sein, ein kaum wahrnehmbarer Schatten am Rande der Gesellschaft, wird in die unsägliche Geschichte dieses Mädchens verwickelt werden. Und noch etwas weiß der Müllmann nicht: dass da draußen schon jemand nach ihm sucht. Die Fliegenjägerin hat sich eine Mission gesetzt: den Schatten im Herzen des Abgrunds zur Strecke zu bringen.
Triggerwarnung für missbrauchte Leser/innen
Vorneweg möchte ich eine Triggerwarnung für missbrauchte Leser/innen aussprechen. Das Buch handelt von einem Mann, der in der Kindheit mehrfachen körperlichen wie auch psychischen Missbrauch überlebt hat. Diese Szenen werden über das ganze Buch hinweg Thema bleiben. So wird er als Erwachsener selbst Täter. Man empfindet Verständnis, Antipathie, Sympathie …
Es bleibt ein einziges emotionales Hin und Her.
In der Story taucht eine sogenannte »Fliegenfängerin« auf, über deren geheimnisvolle Vergangenheit man nichts erfährt. Sie hat außer dieser Bezeichnung keinen Namen. Jedoch kümmert sie sich um Frauen, die von ihren Partnern missbraucht werden. Auf – für mich – mysteriöse Weise ermittelt sie und stößt dabei auf diverse Ungereimtheiten. Die Polizei sieht dort allerdings keine Notwendigkeit, tätig zu werden. Es gibt einige Situationen und auch Schlussfolgerungen, die diese »Fliegenfängerin« trifft, allerdings auch sehr »an den Haaren herbeigezogen« sind. Z.B. würden nur Laien bei einer Reanimation Rippen brechen.
Insgesamt für mich – als selbst Betroffene – ein anstrengendes Buch. Es ist sehr turbulent, hat diverse Spannungsbögen. Viel Böses, psychisch Belastendes. Vieles ist mir allerdings bei der Recherche der »Fliegenfängerin« mehr Wahrsagerei als Beweise/Fakten.
Spannender Thriller
Ich hatte große Erwartungen an diesen Thriller und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Der Autor hat mich mit dieser Lektüre sofort in den Bann gezogen.
Der Schreibstil ist leicht, locker und flüssig. Die Seiten flogen nur so dahin. Einmal angefangen mit Lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen. Auch die kurzen Kapitel haben dazu beigetragen, dass sich die Lektüre sehr angenehm lesen ließ.
Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben. Ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen. Es gab viele unterschiedliche Charaktere, welche bestens ausgearbeitet wurden.
Donato Carrisi hat hier wirklich einen tollen Thriller geschrieben. Schon der Prolog geht unter die Haut und so blieb es bis zum Ende. Vieles in diesem Roman ist undurchschaubar. In mir war Kopfkino. Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich mitten im Geschehen dabei. Durch die sehr fesselnde und packende Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen. Es gab so viele bedrückende und mitreißende Erlebnisse und ich durfte hautnah dabei sein. Der Autor ließ mich tief in die Seelen einiger Menschen blicken. Das hat mich emotional sehr berührt und bewegt. Teilweise war ich auch schockiert und sprachlos. Immer wieder gab es unvorhersehbare Wendungen und Ereignisse. Die Spannung blieb durchweg erhalten und zu keiner Zeit wurde mir langweilig.
Viele Themen hat der Autor in dieser Lektüre angesprochen. Da geht es um Gewalt, Hörigkeit und Einsamkeit. Geschickt baute er sie in die Lektüre ein.
Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angekommen. Der Abschluss hat mich auch sehr begeistert.
Das Cover finde ich sehr gut gewählt. Es passt perfekt zu dieser Geschichte. Für mich rundet es das Meisterwerk ab.
Ich hatte viele interessante und spannende Stunden mit dieser Lektüre und vergebe glatte 5 Sterne.