Kriminetz Krimi Rezensionen zu Roman

Toril Brekke lässt in ihrem Roman »Ein rostiger Klang von Freiheit« ihre Figur Agathe selbst erzählen. Das Jahr der Handlung ist 1968, der Ort ist Oslo. Alles ist im Umbruch, vor allem familiäre Strukturen. Es gibt, wie damals auch in Deutschland, Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg und Straßenkämpfe. Agathe testet ihre sexuelle Freiheit auf dem schwarzen Betttuch eines Künstlers, der ihr, als er für eine Weile ins Ausland geht, seine Wohnung zur Verfügung...

Rezension zu: Benoni

Die mehrfach ausgezeichnete Übersetzerin Gabriele Haefs hat mit »Benoni« ihr Lieblingsbuch neu aus dem Norwegischen übersetzt. Geschrieben hat den Klassiker Literaturnobelpreisträger Knut Hamsun vor über hundert Jahren. Die Handlung ist in Nordland angesiedelt, wo der einfache Postbote Benoni aussichtslos in Rosa verliebt ist. Der reiche Kaufmann Mack überredet sein Patenkind Rosa, eine Verlobung mit Benoni einzugehen, um so Einfluss auf ihn zu nehmen. Immer...

Rezension zu: Ritchie Girl

Ritchie Girl erzählt die Geschichte der amerikanischen Besatzungsoffizierin Paula Bloom, die nach neun Jahren nach Deutschland zurückkehrt. Die junge Frau ist die Tochter eines amerikanischen Geschäftsmanns, der ihr in Berlin ein sorgenfreies Leben ermöglicht hatte. Dieses Leben war eine Lüge, wie Paula feststellen muss. Ihre Ausbildung im Camp Ritchie und ihre besonderen Kenntnisse über Kunst sowie die Fähigkeit Deutsch zu sprechen, bringen Paula zunächst nach...

Rezension zu: Das Hohe Lied

Joe Harris ist tot. Joe hatte es als einziger aus der Gruppe mit Pam und Daniel geschafft, mit seiner Musik Erfolg zu haben. Und er hat sogar ziemlich großen Erfolg. Gleichzeitig war er der Babysitter von Pams und Daniels Tochter Flora. Joe stirbt am 11. September 2001. Jedoch nicht in Folge der terroristischen Anschläge in USA, sondern weil er im Beisein seiner Partnerin eine Überdosis Drogen verabreicht bekommt. Als er kollabiert, haut Gwen ab und lässt ihn...

Rezension zu: Kronsnest

In einem kleinen holsteinischen Dorf lebt Hannes zusammen mit seinen Eltern. Der Vater ist Landwirt und für Hannes steht daher fest, auch er wird später einmal Landwirt werden und den elterlichen Hof in der Elbmarsch übernehmen. Doch der Vater ist gewalttätig und Hannes kann ihm selten etwas recht machen.

Um etwas Abstand zu gewinnen, geht er mit seinem Freund Thies fischen, genießt die Natur oder versinkt in Büchern. Aber die Zeiten sind schwer und die...

Rezension zu: Nebelkinder

Stefanie Gregg entführt in den "Nebelkindern" in die Geschichte über eine Familie, die ihre Heimat verlassen musste: Ana, eigentlich Anastasia, mit ihrer Mutter Käthe, ihrer Schwester Leni und der Tante und deren Sohn Wolfi. Mit dem letzten Zug haben sie Breslau verlassen. Zunächst landen sie bei einem Bauern, der die Notlage der Flüchtlinge weidlich auszunutzen versteht. Statt im Haus, wie vorgesehen, bringt er sie im Kuhstall unter. Selbst die zugeteilten...

Rezension zu: Scharnow

Bela B Felsenheimers Romandebüt »Scharnow« hat mir sehr gut gefallen. Es gibt mehrere Handlungsstränge, die sich mehr oder weniger zusammenfügen; einige lassen einen mit Fragezeichen zurück, andere werden überraschend zusammengeführt. Überhaupt gibt es viele überraschende Wendungen, die in ihrer zunehmenden Absurdität Spaß beim Lesen machen und einen auf das nächste Geschehnis gespannt machen. Scharnow und die Protagonisten werden als wandelnde Klischees...

Rezension zu: Echo eines Freundes

Kennt ihr das auch? Ihr schaut einen Film mit eurer Lieblingsschauspielerin oder eurem Lieblingsschauspieler an und ihr wisst von vorneherein, der Film wird euch gefallen, weil die ausschließlich Filme mit Drehbüchern auswählen, die gut sind? Genauso ergeht es mir mit Büchern, die Gabriele Haefs übersetzt hat. Da weiß ich bereits nach den ersten Seiten, dass sie mir wieder gefallen werden. Neben zahlreichen anderen Büchern hat sie auch Kriminalromane ins...

„Die Geschichte der getrennten Wege“ ist Band drei der Neapolitanischen Saga der italienischen Schriftstellerin, die ihre Werke unter dem geschlossenen Pseudonym Elena Ferrante veröffentlicht.

Lila und Elena sind zwei Freundinnen seit Kindertagen und ihr Leben lang. Die beiden bleiben sich nahe, auch wenn Elena schließlich aus Neapel wegzieht und Lila dort bleibt. Beide stammen sie aus einfachen, bildungsfernen Verhältnissen, in denen Studieren als „ein...

Rezension zu: Der Tag X

Im vorliegenden Roman führt die Handlung zu einem Ereignis hin, das gravierende Folgen für die Bürger der DDR hatte: Der Aufstand am 17. Juni 1953. Vor dem Hintergrund historischer Ereignisse breitet Titus Müller lebendig und authentisch Einzelschicksale in Erzählsträngen vor den Lesern aus, die sich im Laufe der Handlung berühren. Während im Hintergrund mächtige Geheimdienste agieren, ihre Intrigen spannen und die Ereignisse für ihre Ziele nutzen. Sie sind...

Cover von: 1Q84
Rezension zu: 1Q84

Aomame hat einen sonderbaren Beruf: Die Tochter von Sektenmitgliedern ist Auftragsmörderin. Tengo hingegen lebt das zurückhaltende Leben eines Autors, der sich hauptsächlich in einer Fantasiewelt bewegt. Er erhält den Auftrag, den Roman einer 17jährigen Debütantin namens Eri zu überarbeiten, damit das Werk für einen Literaturpreis eingereicht werden kann. Die Autorin ist eine äußerst eigenartige junge Frau. Ihr Werk, in der „Little People“ eine „Puppe aus Luft“...

Cover von: Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra

Clay Jannon, arbeitsloser Webdesigner, kommt aufgrund einer Anzeige in die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra. Bald kommt ihm hier etwas merkwürdig vor. Die Buchhandlung, die rund um die Uhr geöffnet hat, ist offensichtlich keine normale Buchhandlung. Mit zwei Freunden macht Clay sich daran, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Die Handlung des Buches setzt ein zum Ende der Finanzblase, jener Ära, in der man blitzschnell schwindelerregend reich...

Cover von: Himmel über London
Rezension zu: Himmel über London

Ein Geburtstagsessen ist angesagt. Der todkranke und alte Leonard Vernim lädt neben seiner Lebensgefährtin vier Gäste in ein nobles Restaurant nach London ein, die Einladung beinhaltet auch Anreise und Hotel. Hakan Nesser entwirft in „Himmel über London“ nacheinander die spannenden Psychogramme exzentrischer Personen, die nicht mehr gemeinsam zu haben scheinen als eben den Himmel, der sich über ihnen spannt. Es scheint beinahe die Aneinanderreihung von...