Ist ein Titel, den ich bis zum Ende des tollen Thrillers nicht kapiert habe. Auch das Cover hat mir nicht gefallen. Aber das Buch ist toll!

Die Familie Denby ist reich, schön und lebt im besten Wohnviertel Bostons. Und zwar solange, bis alle drei abends entführt werden: Mama, Papa und Tochter Ashley.

Es wird keine Lösegeldforderung gestellt und die Baufirma von Papa Denby beauftragt eine eigene Ermittlerin, Tessa. Die Familie findet sich nach der Entführung in einem nie in Betrieb genommenen Gefängnis wieder. Ihre Entführer haben die absolute Macht, rundherum ist nichts als Wildnis. Mama Denby, sie heißt Libby, fungiert teilweise als ich-Erzählerin, was sie dem Leser sehr nahebringt. Überhaupt werden alle Figuren der Handlung so komplex und anschaulich dargestellt, dass man sie als Leser förmlich vor sich sehen kann. Das ist Kopfkino in Reinkultur!

Im Verlauf des Thrillers werden einige falsche Fährten gelegt, ich habe beim Lesen nahezu jeden verdächtigt - nur um im nächsten Kapitel eines Besseren belehrt zu werden.

Ohne zu viel über die Handlung zu verraten: es tun sich Abgründe auf, die man nach der Schilderung der heilen, wohlhabenden Familie nie vermutet hätte.

Die Ermittlerin Tessa gräbt tief und immer tiefer in der Vergangenheit der Familienmitglieder, bis sie schließlich fündig und immer fündiger wird. Gleichzeitig bröselt die heile Fassade der entführten Familie immer mehr.
Das alles ist grandios beschrieben und super spannend, bis zum Ende.

Fazit: mein erstes Buch von Lisa Gardner, aber ich würde gerne mehr lesen und Tessa in weiteren Fällen begleiten.