Cover von: Böse Wetter
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Böse Wetter

Erzgebirge Krimi
Buch
Taschenbuch, 224 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3740811315

ISBN-13: 

9783740811310

Erscheinungsdatum: 

25.02.2021

Preis: 

12,00 EUR
Schauplätze: 
Aue
Amazon-Bestseller-Rang: 1.156.306
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3740811315

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein Kriminalroman voll packender Charaktere, großartiger Schauplätze und tiefer Abgründe.

Als Geocacher auf der tschechischen Seite des Erzgebirges die abgetrennte Hand eines verschwundenen deutschen Polizisten finden, fährt BKA-Sonderermittlerin Hannah Stein nach Aue, um den rätselhaften Fall zu klären. Doch nicht nur die allgemeine Unkenntnis über das Doppelleben des Verschwundenen und seine Kontakte zur tschechischen Mafia erschweren ihr die Arbeit. Als ein stillgelegter Bergstollen explodiert, findet sie sich in einem Drogenkrieg wieder, der stündlich zu eskalieren droht.

Kriminetz-Rezensionen

Ein Krimi aus dem Erzgebirge – hat mir gut gefallen

Blöd gelaufen. Bei ihrer Erkundungstour im Erzgebirge in der Nähe von Aue stoßen drei Berliner Geocacher auf einen Wolf, der eine menschliche Hand im Maul trägt. Es stellt sich heraus, dass diese Hand zu dem seit ein paar Tagen auf der Dienststelle Aue vermissten Polizeimeister Dennis Uhlig gehört. Was hat den eher schüchternen jungen Polizeimeister dazu gebracht, in Aue zu randalieren, sogar Kollegen anzugreifen und dann Richtung Wald zu verschwinden? Und stimmt es, dass er mit der Drogenmafia in Verbindung steht?

Sonderermittlerin Kriminalhauptkommissarin Hannah Stein, 38, vom BKA Wiesbaden wird von ihrem Chef gebeten, sich dieses Falles anzunehmen. In Aue angekommen steht sie vor einer Wand voll Fragen …

Für mich war es die erste Ermittlung, die mich in die schöne Region des Erzgebirges an die tschechische Grenze und nach Tschechien selbst geführt hat. Die bildhaften Beschreibungen der Umgebung von Aue und der Tatorte haben bei mir einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Gesa Knolle schafft es, mir die Gegend schmackhaft zu machen, auch wenn das ganze Drumherum, was hier gerade so geschieht, nicht gerade einen guten Eindruck hinterlässt.

Mit ihrem eingängigen und flüssigen Schreibstil schafft die Autorin eine düstere, gefährliche Atmosphäre, die sich durch das ganze Buch hindurch zieht. Genauso wie der ziemlich hoch angesetzte Spannungsbogen. Ich hatte immer das Gefühl, hinter jedem Baum, hinter jedem Haus sitzt »ein Feind«.

Von den meisten Menschen, die ich hier kennenlerne, hatte ich leider bis zum Schluss kein klares Bild vor Augen, was mich aber hier nicht gestört hat. Hannah Stein, die mir im Laufe des Lesens immer sympathischer geworden ist, hat auf alle Fälle viele verschiedene Seiten. Ich finde es immer schön, wenn ich auch einen kleinen Einblick ins Private der Ermittler bekomme, wie hier die häuslichen Probleme mit ihrem Vater. Bei ihr würde ich mich freuen, wenn ich sie bei weiteren Fällen noch näher kennenlernen dürfte. Leutnant Jakub Novák vom nationalen Zentrum gegen die Organisierte Kriminalität aus Prag hatte ich sofort im Kopf, nachdem ich mir ein Foto von Clark Gable angeschaut habe. Auch er hat sich meine Sympathien schnell gesichert. Bis auf den Streifenpartner von Dennis Uhlig komme ich mit der Besetzung der Polizeidienststelle Aue, OK Pauer, Revierleiter Ziegler und einigen mehr gar nicht zurecht. Sie kommen allesamt sehr negativ und grob rüber. Auch die Mitglieder des MC Aue sind nicht mein Fall. Hier finde ich, werden sehr viele Klischees bedient, was mir nicht so gefallen hat.

Die total verworrene Geschichte an sich habe ich gerne gelesen. Der Streit um die Handelshoheit mit Crystal Meth im Erzgebirge, der dann so ausgeartet ist, und eine für mich überraschende Wende, gefallen mir sehr gut. Am Ende werden alle losen Fäden verknüpft, der Fall löst sich für mich nachvollziehbar auf. Was ich allerdings bis zum Schluss nicht verstanden habe: Warum rasten Mensch und Tier hier immer wieder aus?

Ein bis auf einige Kleinigkeiten ein sehr gut konstruierter und spannender Fall mit einer sympathischen Ermittlerin, von der ich gerne mehr lesen würde. 4 von 5 Sternen

Tief im Erzgebirge

Tief im Erzgebirge finden Geocacher zwar nicht den versteckten Cache, sondern eine menschliche Hand. Da sie von einem jungen Polizeibeamten stammt, der nach einem unerklärlichen, gewalttätigen Ausraster im Wald verschwand und seitdem vermisst wird, kommt die BKA-Sonderermittlerin Hannah Stein ins erzgebirgische Aue. Was war der Auslöser für diesen Vorfall des sonst so als schüchtern und zurückhaltend bekannten Dennis? Aber nicht nur das findet Hannah Stein seltsam, auch das Verhalten der Auer Kollegen ist eigen und die düsteren Geschichten, die sie übers Erzgebirge und die verborgenen Stollen hört, sind doch sicher nur Sagen?

Das Erzgebirge für einen Crime Noir? Gesa Knolle hat jedenfalls sehr gekonnt für die entsprechend düstere und geheimnisvolle Atmosphäre gesorgt. Da kommt der Leser sofort in die richtige Stimmung und hält Tiere, die sich plötzlich sehr seltsam verhalten, für dunkle Omen. Diese mystische Stimmung wird auch von einigen Personen, mit denen es Hannah Stein zu tun bekommt, verstärkt. Aber davon lässt sich Hannah nicht beirren, die Vorkommnisse haben einen sehr realen und gefährlichen Hintergrund, denn der Drogenhandel ist im Grenzgebiet immer präsent.

Die Charaktere hat sich die Autorin auch sehr vielschichtig ausgedacht, sie sind sehr lebensecht gezeichnet, egal ob Beamte, deutschnationale Motorrad-Rocker oder eingefleischte Aue-Fans, für die Fußball Lebensanschauung ist. Oft führen die Ermittlungen auch über die nahe tschechische Grenze, gut, dass Hannah Stein sich auf den tschechischen Beamten Novak verlassen kann, vielleicht mehr als auf die eigenen Kollegen? Hannah Stein hat mir als Ermittlerin sehr gut gefallen, sie ist eine typische Einzelgängerin, die sich nicht anbiedert und Strukturen in der Dienststelle, die von langjährigen Freund- oder eher Seilschaften geprägt ist, kritisch sieht. Das macht die Zusammenarbeit natürlich nicht unbedingt einfach.

Wenn ich bisher das Erzgebirge eher mit hübschem Holzspielzeug und weihnachtlichen Bräuchen in Verbindung gebracht habe, wird mir mit diesem spannenden Krimi auch eine andere Seite gezeigt.

Guter Regio-Krimi

Die BKA-Sonderermittlerin Hannah Stein wird an die tschechische Grenze des Erzgebirges gerufen, da der mysteriöse Fund einer abgetrennten Hand für viel Aufregung sorgt. Die Hand stammt von einem vermissten Polizisten und sie wurde nicht nur abgetrennt, sondern auf eigentümliche Art und Weise ablentiert. Es ergeben sich zunächst viele offene Fragen und vom vermeintlichen Opfer fehlt jede Spur. Hannahs Ermittlungen führen sie in die dortige Drogenszene. Es scheint ein Kampf um die Vorherrschaft im Handel mit Crystal Meth zu gehen, in den auch eine ansässige Motorrad-Gang verwickelt ist. Es entwickelt sich ein komplexer Fall für die eigenbrötlerische Ermittlerin …

»Böse Wetter« ist der Auftaktband zu einer Kriminalroman-Reihe aus dem Erzgebirge um die BKA-Ermittlerin Hannah Stein. Die Autorin Gesa Knolle erzählt die Geschichte in einem temporeichen und gut zu lesenden Schreibstil, mit dem sie die etwas düstere Atmosphäre um die tiefen Wälder an der tschechischen Grenze gut einfängt. Der Spannungsbogen wird mit dem Fund der abgetrennten Hand direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Im Verlauf ergeben sich immer mehr Fragezeichen und der raffiniert aufgebaute Fall entwickelt sich für die Ermittlerin zu einer immer größeren Herausforderung. Manchmal überschlagen sich ein wenig die Ereignisse und die Vielzahl der Protagonisten sorgten an der einen oder anderen Stelle mal dafür, dass ich ein wenig die Übersicht verlor. Zum Ende hin führt Gesa Knolle aber alle Handlungsstränge wieder zusammen und sorgt mit einer überraschenden und gut nachvollziehbaren Auflösung für einen gelungenen Abschluss.

Insgesamt ist »Böse Wetter« aus meiner Sicht ein gelungener Auftakt einer Krimi-Reihe um eine interessant charakterisierte Hauptprotagonistin, die immer wieder aneckt, aber auf mich einen sympathischen Eindruck gemacht hat. Ich würde mich freuen, noch mehr von ihr zu lesen, so dass ich »Böse Wetter« gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.