Druckfrisch - Neue Bücher mit Denis Scheck über die Welt am Abgrund und Geschichten von Asylbewerbern in Berlin

Moderator Denis Scheck. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz

Denis Scheck trifft Salman Rushdie in New York, um mit ihm über die Welt am Abgrund und verblüffende Erzählstrategien in seinem neuen Roman zu sprechen. Im Gespräch mit Jenny Erpenbeck in Berlin geht es um ihren Tatsachenroman und die Asylbewerber vom Oranienplatz.

Salman Rushdie verwebt magisch-realistische Erzählfäden in Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte mit Motiven aus der Hollywood-Ikonografie seines amerikanischen Exils, aus der Fantasy- und Comicwelt, im ewigen Kampf des Guten mit dem Bösen. Mit einem guten Ende: die terroristischen Geister, die man rief, werden zurück in die Flasche verbannt.

In Jenny Erpenbecks Roman Gehen, ging, gegangen mischt sich ein Altphilologe unter die afrikanischen Flüchtlinge, die sich auf dem Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg im Hungerstreik befinden. Er erhält Einblick in ihren Alltag, hört ihnen zu und notiert ihre Geschichten. Schließlich nimmt er einige bei sich auf, versucht damit nicht nur ihnen zu helfen, sondern auch sich selbst, dessen Leben aus der Bahn geraten ist. In der Debatte um die Flüchtlinge verliert sich oft der Blick auf den einzelnen Menschen - dagegen setzt Jenny Erpenbeck ihren Roman.

Dann wird es thriller-mäßig: Denis Scheck stellt den Roman S von J.J. Abrams und Doug Dorst vor, der vom „New Yorker" als eines der schönsten Bücher des Jahres empfohlen wurde. Zwei Studenten sind einem unter Pseudonym schreibenden Autor auf der Spur, dessen Roman „Das Schiff des Theseus" von einem unbekannten Übersetzer herausgegeben wurde. In den Fußnoten entdecken die beiden einen geheimnisvollen Code. Und sie geraten dadurch in Gefahr.

Und am Ende rezensiert Denis Scheck die aktuelle „Spiegel"-Bestsellerliste (diesmal: Belletristik).

Moderation: Denis Scheck; Realisation: Andreas Ammer. Redaktion: Klaus Hensel (HR), Christoph Bungartz (NDR), Armin Kratzert (BR), Matthias Morgenthaler (MDR), Susanne Schettler (WDR).

Sendetermin: Sonntag, 4. Oktober 2015, um 23.35 Uhr, ARD