Im Spreewald sind die Wölfe los

Thorsten Merten und Christian Redl sind das Ermittlerteam der beliebten Spreewaldkrimi-Reihe. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz

Ein Wolf treibt sich um im Spreewald.In dieser Folge der beliebten Spreewald-Krimireihe werden jedoch, wie schon so oft, keine Sagen der Sorben in die Handlung verwoben. Kommissar Krüger haust in Zeit der Wölfe immer noch in einem alten Bauwagen im Wald. Er bekommt Besuch von einem Wolf. Wehe denjenigen, der seine Tür nicht verschließt, bevor er sich zur Ruhe legt.

Nach dem Beutegreifer benennt sich eine Rockerbande, die im beschaulichen Spreewald einfällt und Touristen erschreckt. Aus Süddeutschland kommen die. Was wollen die hier? Am Ende ein neues Chapter gründen?

Fichte taucht auf bei seinem Chef. Aus dem letzten Fall im 11. Film der Reihe haben die beiden noch einen Konflikt offen. Krüger hat sich selbst zum Richter erhoben, Fichte trägt ihm das nach. „Verschwinden Sie aus dem Spreewald. Niemand wird Sie vermissen.“

Bald wird ein toter Forstarbeiter im Wald gefunden, wenig später, nachdem der Motocross-Partner eines der Polizisten im Wald verunglückt war. Was verbindet die beiden Vorfälle? Fichte braucht Krügers Intuition. Auch wenn der selbst meint, er habe sie verloren.

Der 12. Film dieser Reihe hatte seine Premiere beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein. Dazu angereist waren auf die Parkinsel mit der Regisseurin Pia Strietmann der Kameramann Philipp Kirsamer, Komponistin Martina Eisenreich, Redakteur Pit Rampelt (ZDF), Produzent Wolfgang Esser, Schauspielerin Anna Ewelina sowie das Ermittlerduo Christian Redl und Thorsten Merten.

Der 12. Teil fällt aus der Reihe, er ist anders als seine elf Vorgänger, auch wenn das Drehbuch wie immer von Thomas Kirchner stammt. Krüger begegnet dem Wolf und spiegelt sich in seiner Iris. Krüger ist zurück. Entstanden ist ein vielschichtiger, sehenswerter Film.

Das Hauptthema rechte Gewalt wird nicht reißerisch mit brutalen Szenen aufgemacht. Die Botschaft kommt bereits an, wenn die martialisch aufgemachte Rockergang durch die beschauliche Landschaft brettert. Der Bote muss sich nicht nur im übertragenen Sinne vor dem Boss nackt machen, bevor er den Koffer im angemieteten Wellnessbereich der Ferienanlage, wo sie logieren, übernehmen darf.

Die junge Polizeianwärterin, herausragend gespielt von Alina Stiegler, ist in einen Konflikt mit ihrem Vater verwickelt, wie er sonst in Filmen häufig zwischen Vätern und ihren Söhnen thematisiert wird. Auch dies macht diesen Film besonders.

Fichte lernt etwas in der 12. Episode, das ihn nachhaltig beschäftigen wird. Es wird spannend, wie diese Figur sich weiter entwickelt.

Ein Jäger ist hinter dem Wolf her. Aber aus Polen kommen Frauen, die für das Gehege arbeiten, wo er ausgebrochen ist. Können Sie dafür sorgen, dass der Wolf dem Jäger durch die Lappen geht? Wer den Film anschaut, wird wissen, wie der Topos entstanden ist. Und es nicht mehr vergessen. Genauso, wie dieser vielschichtige Film nach dem Sehen noch eine Weile in Erinnerung bleiben wird. Auch dank der einprägsamen Musik von Komponistin Martina Eisenreich.

Zeit der Wölfe ist beim Festival des deutschen Films noch zu sehen am 24. und am 25. August. Zum gesamten Programm hier klicken.

Ein Sendetermin im ZDF wurde noch nicht bekannt gegeben.

In den nächsten Tagen wird hier auf Kriminetz.de ein Interview mit der Regisseurin Pia Strietmann veröffentlicht.

Schauspieler Christian Redl, "das Gesicht des Spreewald-Krimis". Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Thorsten Merten ist Krügers Kollege Fichte in der beliebten Spreewald-Krimireihe. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Anna Ewelina erklärt in ihrer Rolle in "Zeit der Wölfe", wann etwas "durch die Lappen geht". Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Der Kameramann von "Zeit der Wölfe", Philipp Kirsamer. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Die Regie bei "Zeit der Wölfe" führte Pia Strietmann. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Wolfgang Esser ist der Produzent der Spreewald-Krimis. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Zur Premiere von "Zeit der Wölfe" beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein war ein Teil der Film-Crew angereist. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Zum Film-Gespräch im bis zum letzten Platz gefüllten Zelt am Rheinufer trafen sich auf der Bühne (links beginnend) Josef Schnelle (Moderator), Wolfgang Esser (Produzent), Thorsten Merten (Schauspieler), Christian Redl (Schauspieler), Pia Strietmann (Regisseurin) Pit Rampelt (ZDF-Redakteur), Philipp Kirsamer (Kameramann) und Julia Teichmann (Moderatorin). Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz