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Kalte Fährte
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Erscheinungsdatum:
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Beschreibung:
Als Steffen Plate gefunden wird, ist er kaum mehr zu identifizieren. Ratten haben ihn bei lebendigem Leibe zernagt! Kommissarin Francesca Dante, eine impulsive Neapolitanerin, und ihr Vorgesetzter Jessen, der reservierte Hanseat mit einer Schwäche für Maßanzüge und alte Geschichte, stoßen schnell auf eine kalte Fährte. Vor 18 Jahren war Plate in ein Verbrechen verstrickt: Eine Familie wurde in Geiselhaft genommen, ein Banküberfall scheiterte. Eine der Töchter starb, so auch Plates Komplize. Dante und Jessen decken viele Ungereimtheiten auf und machen eine grausige Entdeckung: Hier ist jemand auf einem minutiös geplanten, mit erschreckender Geduld ausgeführten Rachefeldzug und tötet mit der Geduld einer Katze. Still, grausam, unauffällig. Und es ist noch nicht zu Ende.
Ein über Jahre geplanter Rachefeldzug
Inhalt:
Steffen Plate, ein Geiselnehmer und Erpresser, wird am Boden eines stillgelegten Brunnens gefunden, doch nicht genug, dass er bestialischen sterben musste, seine Überreste lassen keine andere Deutung zu, als die, dass dieser brutale Tod so makaber es klingt, eine Erlösung war.
1998 hat er eine Familie überfallen, um Geld zu erpressen und im Verlauf der Tat kam es zum Tod einer der Töchter, doch es war nicht die einzige Tote. Nun ist es an den Ermittlern, herauszufinden, wer hier auf Rache sinnt.
Fazit:
Der Klappentext verspricht nicht zu viel, »Kalte Fährte« ist ein sehr gut gelungener Kriminalroman, der mir als Leser des Öfteren eine Gänsehaut besorgt hat. Schon allein die Szene, als man mit den Augen den Steffen Plate die Umgebung des Brunnens wahrnehmen kann und dann den Lichtschein sieht und irgendwie doch noch ein kleiner Lebensfunke in Steffen Platte erwacht. Dies gelingt Susanne Mischke sehr gut, sie hat den Leser, mich, gleich gefangen genommen, man ist direkt in der Geschichte drin.
Bei gelungenen Kriminalromanen sind für mich auch immer die Charaktere der Ermittler entscheidend. Hier muss das Zusammenspiel passen, sie müssen sich ergänzen und es muss nicht zwangsläufig alles nach Plan laufen. Ich liebe unterschiedliche Typen, irgendwo eine Verschwiegenheit, die dann doch wieder so ist, dass sich beide ergänzen. Auch hier finde ich, dass Susanne Mischke mit den für mich wesentlichen Ermittlern Jessen und Dante ein zwar ungleiches Paar - von der Erfahrung her gesehen - geschaffen hat, diese jedoch auf ihre Art und Weise gut zusammenpassen. Francesca Dante ist eine junge ehrgeizige Kommissarin, die ihre ganze italienische Lebensweise mit einbringt. Das typische Familiengefühl und auch irgendwo das italienische Familiengefühl, was aber für Francesca auch störend sein kann, aber dies sorgt auch für witzige Momente, in einer düsteren Geschichte.
Der Rachefeldzug ist präzise geplant und die Ermittlungen im Hinblick auf die Geschehnisse aus dem Jahre 1998 bringen Sachen ans Licht, die bei den damaligen Ermittlungen scheinbar nicht erfasst worden sind. Aber warum? Und wer hinter dem Rachefeldzug steckt, bleibt sehr lange verborgen. Auch dadurch bedingt, dass Dante und Jessen zu einem Erkenntnispunkt nicht miteinander reden und so die Verschwiegenheit deutlich wird, die zu fatalen Entwicklungen im Tathergang führt. Für mich ist dies auch eine Schlüsselszene, die die Qualität des Buches ausmacht.
Eins ist für mich klar, Susanne Mischke ist mir zu lange »verborgen« geblieben, aber zum Glück hat sie schon einige Krimis geschrieben, so dass ich ihre Werke nach und nach lesen werde.
Besonders hervorheben möchte ich noch die liebevolle Covergestaltung. Auf dem Cover ist ein Brunnen abgebildet, grobe, rissige Steine und wenn man mit der Finger über das Cover streicht, fühlt man die Steine und somit irgendwie wie das erste Opfer, was seine Umgebung im Brunnenschacht abgetastet hat. Eine sehr geniale Idee.
Mein Dank gilt dem Team von kriminetz.de und dem Bloomsbury Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezi-Exemplar.