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Im Namen der Lüge

Der vierte Fall für Hauptkommissar Vincent Veih. Thriller
Buch
Broschiert, 576 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

345343966X

ISBN-13: 

9783453439665

Auflage: 

1 (09.03.2020)

Preis: 

12,99 EUR
Amazon-Bestseller-Rang: 108.046
Amazon Bestellnummer (ASIN): 345343966X

Beschreibung von Bücher.de: 

Macht lädt zum Missbrauch ein. Geheime Macht erst recht.

Mein Name ist Melia Khalid. Ich leite das Referat für Linksextremismus beim Inlandsgeheimdienst. Mir wurde ein Geheimpapier zugespielt, das die Gründung einer neuen RAF ankündigt. Das Amt steht Kopf, aber ich misstraue der Quelle. Ich habe den Verdacht, dass einige Leute in meiner Behörde selbst einen Umsturz vorbereiten. Als Teil eines rechten Netzwerks, dem Freiheit und Demokratie ein Dorn im Auge sind. Mein Chef will mich kaltstellen. Und mein eigener Vater, ein Spitzenpolitiker mit Geheimdienstvergangenheit, weiß mehr, als er zugeben will.

Kriminetz-Rezensionen

Tolle Thematik spannend erzählt

Melia Khalid leitet das Referat für Linksextremismus beim Inlandsgeheimdienst. Ein zugespieltes Geheimpapier und ein Raubüberfall lösen im Amt Hochalarm aus, aber Melia Khalid traut nicht nur der Quelle nicht, sondern auch ihrem Vorgesetzten und ihren Kollegen gegenüber wird sie immer misstrauischer. Währenddessen bekommt es Vincent Che Veih und seine Kollegen mit einem Mordfall im Reichsbürgermilieu zu tun.

»Im Namen der Lüge« stammt aus der Feder von Horst Eckert.

Aus Linksextremismus, Rechtsextremismus, Politik, Verfassungsschutz, Polizei und Verschwörungstheorien hat der Autor einen wirklich interessanten, komplexen und sehr spannenden neuen Politthriller um seinen Protagonisten Vincent Che Veih geschaffen.

Vincent Che Veih versucht mit seinem Team einen Mordfall zu untersuchen, bei dem Spuren zu Reichsbürgern führen. Ihm fallen bald die ersten Ungereimtheiten auf, was ihn erst recht dazu bewegt der Sache nachzugehen. Vincent Che Veih ist ein Protagonist, dem ich gerne durch die Geschichte folge, mit Durchsetzungsvermögen, das Herz am rechten Fleck und dem richtigen Spürsinn kann er mich für sich einnehmen.

Melia Khalid ist Referatsleiterin für Linksextremismus, ihre Aufgaben und Handlungen lösten bei mir oftmals ein ungutes Gefühl oder sogar Fassungslosigkeit aus und sorgten daher auch so ein wenig dafür, dass ich mit ihr als Charakter nicht so richtig warm geworden bin.

Die Geschichte selbst hat mich von der ersten Seite in den Bann gezogen, die Thematik ist gut recherchiert und oftmals hatte man das Gefühl, dass die Realität die Fiktion eingeholt hat. Manchmal bekam ich wirklich ein beklemmendes Gefühl mit welcher Skrupellosigkeit deutsche Behörden agieren können und dürfen. Die Manipulation der Medien zum Vorteil bestimmter Organisationen, Parteien oder Situationen wird hier auch noch mal gekonnt thematisiert, denn eigene Recherche Fehlanzeige, Hauptsache die Schlagzeile stimmt.

Mein Fazit
Ein toller Politthriller, der mich in seinen Bann ziehen konnte, tolle Thematik, spannend erzählt, und bei mir unterschiedlichste Emotionen auslöste.

Realistisch und beängstigend

Die grundsätzliche Frage in diesem Buch ist eine, die Politiker immer mal wieder stellen – wenn auch meist wenig ernsthaft. Sie lautet: »Sind wir auf dem linken Auge blind?«. Ich behaupte jetzt einfach mal, unser Staat ist gerne auf beiden Augen blind und oft noch taub dazu. So vermeidet er nämlich unbequeme Dinge, die nur Ärger bedeuten und noch dazu die Finanzlage in Unordnung bringen.

Linke als Feindbild
Melia Khalid würde diese Frage nach der einseitigen Farbenblindheit mit einem eindeutigen Ja beantworten. Die Tochter einer Somalierin und eines deutschen Politikers leitet beim Verfassungsschutz das Referat Linksextremismus. Dort kursiert ein Pamphlet, das vermuten lässt, dass die RAF rund 20 Jahre nach ihrer Auflösung wieder auferstehen will. Melia ist bereit alles, auch illegales, zu tun, um das zu verhindern. Aber bald wird ihr klar, dass irgendetwas nicht stimmen kann und Beweise manipuliert wurden.

Erschreckend nah am Zeitgeschehen
Auch in »Im Namen der Lüge« zeigt Horst Eckert wieder, dass er mit seinen Thrillern ganz nah am Zeitgeschehen ist – manchmal schon erschreckend nah. Die Gefahr, die besteht, wenn linke und rechte Gewalt gleichgesetzt werden und somit die eine die andere bagatellisiert konnte man in Hanau eindrücklich erleben. Wenn selbst ein Horst Seehofer vom Rechtsextremismus als »größter Bedrohung in unserem Land« spricht, sollte das jedem zu denken geben.

Aufmerksam werden und bleiben
Ob man ausgerechnet den Verfassungsschutz, der in den Ermittlungen um die NSU-Morde eigentlich durchgehend negativ aufgefallen ist, nun mit den grundlegenden Ermittlungen zum Rechtsextremismus beauftragen sollte, finde ich auf jeden Fall fragwürdig. Horst Eckert gibt darauf keine Antworten, aber er sorgt dafür, dass seine Leser darüber nachdenken und vielleicht ein bisschen aufmerksamer sind.

Spannend und rasant
Aber natürlich ist »Im Namen der Lüge« keine trockene, langweilige politische Bildung wie zumindest ich sie noch aus der Schule kenne, sondern ein spannender, rasanter und nervenaufreibender Thriller. Nach den ersten paar Seiten fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen – was aber dank dem allgemeinen Aufruf zum social distancing und der Pandemie-Lage so gar kein Problem war.

Mein Fazit
Im Namen der Lüge von Horst Eckert ist ein Meisterwerk an Spannung, aber auch an Realitätsnähe. Ich liebe diese Art Bücher, allerdings nicht so oft (von wegen latente Paranoia) und vor allem nur von einigen wenigen Autoren wie eben Horst Eckert oder z.B. Christian von Ditfurth.

Zeit für die Wahrheit

Nach der offiziellen Auflösung im Jahre 1998 ist es sehr still um die RAF geworden. Umso erstaunlicher erscheint daher das Gerücht, eine vierte Generation dieser Linksbewegung hätte sich um drei ehemals radikale Mitglieder gegründet. Dies ruft Melia Khadit, die Leiterin des Referats für Linksextremismus auf den Plan. Über mehrere Informanten erfährt sie, dass es im Untergrund brodelt und so lässt der erste Anschlag auch nicht lange auf sich warten. Melia muss in die obersten Führungsebenen des Landes vordringen und dabei noch ein Auge auf ihre eigene Umgebung haben, denn sie kann anscheinend niemanden vertrauen …

Mit Wolfsspinne hatte mir der Autor Horst Eckert schon gezeigt, wie spannenden und fesselnd ein Polit-Thriller sein kann. So bin ich mit hohen Erwartungen in sein neues Werk gestartet und nach wenigen Seiten war mir bereits klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde. Mit seinem enorm temporeichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil hat mich Horst Eckert schnell in den Bann gezogen. Er arbeitet dabei mit sehr vielen kurzen Kapiteln, was dem Geschehen noch einmal ein zusätzliches Tempo verleiht. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches klassisch aufgebaut und über die packenden Ermittlungsarbeiten sowohl am rechten als auch am linken Rand unserer Gesellschaft auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Die vielen Beteiligten, die häufigen Szenen- bzw. Perspektivwechsel und die clever und komplex aufgebaute Geschichte erfordern schon die Konzentration des Lesers, aber gerade dies gibt diesem Polit-Thriller seinen ganz besonderen Charme.

Es ist stellenweise schon erschreckend, den korrupten und machtbesessenen Protagonisten im Kampf um die Spitze zu folgen, denn vieles scheint der Realität nicht weit entrückt. In einem fulminanten Finale liefert Horst Eckert noch eine nachvollziehbare Auflösung, die dieses Buch aus meiner Sicht hervorragend abrundet.

Insgesamt ist dem Autor mit »Im Namen der Lüge« ein brisanter und packender Polit-Thriller gelungen, der den Auftakt einer Reihe um die ein wenig extravagante aber in ihrer Art auch sympathischen Ermittlerin Melia Khadit darstellt. Es bleibt nach diesem Auftakt zu hoffen, dass die Haupt-Protagonistin noch viele Einsätze erhält. Ich empfehle das Buch daher unbedingt weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.