Interview mit Ostfrieslandkrimi-Autor Alfred Bekker zu »Norderneyer Mordgeständnis«

Ostfrieslandkrimi-Autor Alfred Bekker im Interview zu seinem neuen Buch »Norderneyer Mordgeständnis«

Zu seinem neuen Ostfrieslandkrimi »Norderneyer Mordgeständnis« haben wir dem Autor Alfred Bekker ein paar Fragen gestellt.

»Norderneyer Mordgeständnis« heißt Ihr neuer Ostfrieslandkrimi. Worum geht es in Ihrem neuen Buch?

Kriminalhauptkommissar Manno Lewert von der Kripo Norden verhört einen Mann, der behauptet, auf Norderney eine Frau umgebracht zu haben. Er habe das deswegen getan, weil diese Frau Teil einer umfassenden Verbrecherorganisation sei. Es stellt sich relativ schnell heraus, dass dieser Mann Tobias Kortmann heißt und aus einer geschlossenen psychiatrischen Abteilung entlaufen ist. Und das nicht zum ersten Mal! Seine Spezialität sind dabei falsche Mordgeständnisse. In diesem Fall scheint es Lewerts Meinung nach allerdings Anhaltspunkte dafür zu geben, dass doch mehr an der Geschichte dran sein könnte. Da ist zum Beispiel ein Foto dieser Frau, das Kortmann auf Norderney mit einem gestohlenen Handy aufgenommen hat. Die Kollegen nehmen Lewert nicht ernst und glauben, dass er nur mal wieder »Urlaub« auf Norderney machen will. Der Kommissar begibt sich auf die Insel und sucht den Super-Recogniser und Privatermittler Wieland von Bröking auf, weil er hofft, dass der ihm vielleicht weiterhelfen kann.

Und Wieland von Bröking erkennt die Frau auf dem Foto. Können Sie schon etwas über deren Identität verraten?

Es scheint sich um eine bekannte Tierschutz-Aktivistin zu handeln. Es gibt allerdings niemanden, der sie nach dem Zeitpunkt, an dem das Foto gemacht wurde, noch lebend gesehen hat. Und sie zu kontaktieren scheint unmöglich zu sein. Lewert und von Bröking folgen den vorhandenen Spuren und finden – eine Leiche! Der Fall wird immer rätselhafter. Könnte es sein, dass Kortmanns Aussage doch mehr ist als das wirre Gerede eines Verrückten?

Recherchiert man das Thema »falsche Mordgeständnisse«, stellt man fest, dass dies gar nicht so selten geschieht. Zwischen 1994 und 2001 etwa wurde ein Schwede für acht Morde verurteilt, die er nach späteren Erkenntnissen nie begangen hat. Stichhaltige Beweise für seine Taten gab es nie, in einem Fall nicht einmal eine Leiche. – Weshalb lädt Tobias Kortmann aus Ihrem neuen Krimi regelmäßig falsche Schuld auf sich?

Ein falsches Mordgeständnis kann ein sehr wirksames Mittel sein, um von seiner Umgebung Beachtung zu erzwingen. In diesem Fall stellt sich aber die Frage, was von dem, was Kortmann gesagt hat, tatsächlich Realität ist – auch wenn er die Fakten so in seine persönliche Wahnwelt eingebettet hat, dass man sie kaum erkennen kann.

Sie scheinen eine Vorliebe für exzentrische Figuren zu haben, auch in den jeweiligen Ermittlerteams! Neben dem Super-Recogniser von Bröking fällt mir spontan Johnny Volkerts aus der Serie mit Kommissar Steen ein. Johnny hat es etwas zu sehr mit der Ordnung und kennt sicherlich jeden Dienstparagrafen auswendig … Warum entwerfen Sie derart »schräge« Figuren für ihre Krimis?

Ich finde ausgeprägte Charaktere in Krimis tatsächlich sehr interessant, weil sie Handlung vorantreiben und Humor einbringen können – insbesondere dann, wenn mehrere sehr akzentuierte Typen aufeinandertreffen und dann jeweils auf ihre ganz spezielle Art reagieren.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.