Amazon Preis: 1,99 €
Bücher.de Preis: 14,99 €

Pandora

Auf den Trümmern von Berlin. Der erste Fall für die Kommissare Stein und Wuttke. Kriminalroman
Buch
Broschiert, 448 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3426282399

ISBN-13: 

9783426282397

Auflage: 

1 (02.03.2020)

Preis: 

14,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 536.175
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3426282399

Beschreibung von Bücher.de: 

Ungewöhnlich, rasant und abgründig: Teil 1 der Thriller-Reihe über die Nachkriegszeit in Berlin und alte Schuld und neue Sünden.

1948 kehrt Hans-Joachim Stein in seine von Spaltung und Blockade gebeutelte Heimatstadt Berlin zurück: Als Kommissar will er helfen, Recht und Ordnung wiederherzustellen. Doch alles im vom Krieg zerstörten Berlin ist Stein fremd, und in der neu gegründeten Mordinspektion West schlagen ihm Vorbehalte und Misstrauen entgegen. Dass Steins Vater mittlerweile bei der Polizeidirektion Ost Karriere gemacht hat, macht die Sache auch nicht unbedingt besser.

Der brutale Mord an einem bekannten Schieberkönig wird schließlich zum ersten Fall für Kommissar Stein. Kurz darauf geschieht ein weiterer Mord mit ähnlicher Handschrift - den Steins Vorgesetzter mit allen Mitteln zu vertuschen sucht. Spätestens jetzt hat der Kommissar die Gewissheit, dass der Geist des Nationalsozialismus noch immer allgegenwärtig ist. Das stachelt Stein jedoch erst recht an, der Wahrheit auf den Grund zu gehen.

Liv Amber und Alexander Berg haben mit »Pandora« einen historischen Thriller geschrieben, der die Zerrissenheit und gleichzeitige Aufbruchsstimmung im Berlin der Nachkriegszeit perfekt einfängt. Ihr Kommissar Hans-Joachim Stein ist als Heimkehrer ein Fremder in der eigenen Stadt, der mit unbestechlichem Blick alte und neue Verstrickungen aufdeckt.

Kriminetz-Rezensionen

Der Duke

Hans-Joachim Stein, Spitzname Duke, ist neu in West-Berlin. Er kommt aus dem Osten der Stadt, wo sein Vater ebenfalls Polizist ist, und hat sich für den Westen entschieden. Den Krieg über war er in London bei Scotland Yard. Er ist nicht gut angesehen bei seinen Kollegen und Vorgesetzten. Und dann geschieht ein Mord an einem stadtbekannten Schwarzhändler: Steins erster Fall. Gleichzeitig landet eine alte Akte über 5 tote Frauen auf seinem Schreibtisch, die Dalldorf-Akte.

Mit seinem Kollegen Wuttke ermittelt er in dem Fall. Doch es ist eine Hassliebe unter den beiden, da Wuttke ein Spitzel von Kriminalrat Krüger ist, der Stein wieder loswerden will. Doch der Duke weiß mit seinen effektiven Methoden zu überzeugen Trotzdem bleibt der Mörder weiterhin im Dunkeln. Gegen den Willen seines Vorgesetzten und ohne seine Kollegen zu informieren, ermittelt Stein weiter, um die Morde der Dalldorf.Akte aufzuklären. Doch hier werden ihm immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen und ihm die Recherche von Krüger verboten. Doch das ermuntert den Duke weiter zu ermitteln, bis die Akte verschwindet.

Mittlerweile hat sich das Verhältnis zu seinem Kollegen Wuttke mehr oder weniger normalisiert. Dann geschehen weitere Morde mit ein und derselben Handschrift und immer mehr keimt in Stein der Verdacht auf, dass die Morde zusammenhängen. Doch was hat die verschwundene Dalldorf-Akte damit zu tun und was der Nachtclub Pandora? Noch gibt es viele Fragen zu klären, bis der Mörder entlarvt wird.

Der historische Kriminalroman Pandora von Amber & Berg ist ein spannendes Buch, das in der Nachkriegszeit, 1948, im zerstörten und politisch unsicheren Berlin spielt. Der Leser bekommt nicht nur viele Morde serviert, sondern wird auch in die politische Situation des historischen Berlins eingeführt. Mit den Spannungen zwischen dem Osten und dem Westen und den Reibereien zwischen den ansässigen Polizeidienststellen. Ein interessanter Überblick über das Berlin von 1948. Ein großartiger Krimi und ein Lesevergnügen der besonderen Art.

Nach dem Krieg

Meine Meinung:
Im vorliegenden Roman haben die Autoren sich der Nachkriegsszene in Berlin angenommen. Der zu Beginn stattfindende Mord und die darauf folgenden Ermittlungen wurden eingehend geschildert. Es zeigte sich deutlich, dass es in Ost und West noch viele ehemalige Nazis gibt, deren Gesinnung sich in keiner Weise geändert hat, die jedoch mit aller Macht versuchen, zu einer weißen Weste zu gelangen.

Die beiden Kommissare Wuttke und Stein waren sich zu Beginn überhaupt nicht sympathisch, näherten sich aber im Lauf der Geschichte immer mehr an. Neben den Ermittlungen in der Mordsache, der noch mehrere folgten, geht es um Ereignisse in der Vergangenheit, die ihre Schatten in die Gegenwart werfen und die von höchster Stelle aus vertuscht werden sollen.

Obwohl es im mittleren Teil einige Längen gab, war die Geschichte durchgehend spannend und wartete mit einem überraschenden Ende auf.

Fazit:
Ein Krimi, der ein gutes Bild von Berlin in der Nachkriegszeit vermittelte.

Mordserie in Berlin der Nachkriegszeit

Zwei Ermittler, die sich umschleichen wie Tiere. Sie arbeiten gegeneinander, nicht zusammen. Sind mit Vorurteilen überfrachtet.

Zitat von Stein Seite 47: »Das war der große Unterschied zwischen dem Yard und der deutschen Kriminalpolizei. In London hatten sie vereint gegen den Feind gekämpft, nämlich die Verbrecher dort draußen, hier begannen die Kämpfe bereits am eigenen Schreibtisch. Das war im Osten nicht anders gewesen. Keiner traute dem anderen über den Weg. Misstrauen beherrschte das Arbeitsklima. Und er selbst traue, wenn er ehrlich war, auch keinem Menschen, der noch vor dreieinhalb Jahren ›Heil Hitler‹ gebrüllt hatte.«

Doch die Zeit zeigt, dass beide sich vertrauen können und sie stehen füreinander ein.

Was mir auch besonders gut gefallen hat, ist das »nebenbei« viel geschichtliches Hintergrundwissen zu Berlin vermittelt wird, zum Beispiel Kennzeichnung Währung, Sperrzone und allgemein der Eindruck und das Bild von Berlin. Seite 268 »Manchmal wanderte er einfach durch die nächtlichen Kreuzberger Straßen. Nachts fiel es besonders auf, wie viele Häusergerippe und ganze Lücken es immer noch gab. Wuttke fand, dass Berlin in der Dunkelheit etwas ungemein Deprimierendes hatte, weil dann, in den menschenleeren Straßen, die ganze Verletzung, die diese Stadt erlitten hatte, auf düstere und schattenreiche Weise zum Vorschein kam. Das große, starke, bunte Berlin, das vor Leben nur so gestrotzt hatte, war zu einem Ort des reinen Überlebens geworden.«

Ein ausgesprochen stimmiger Krimi mit Ermittlern, wie ich sie liebe, keine Normalos, sondern jeder hat seine (dunklen) Geheimnisse und an seiner Vergangenheit zu knabbern und beide kämpfen für die Gerechtigkeit. Und es wird ein trauriges Thema aufgedeckt, Euthanasie und das sinnlose Töten. Menschen ohne Menschlichkeit und ohne Einsicht.

Eine klare Leseempfehlung und ich freue mich auf die Fortsetzung.

Mein Dank geht an das Team von lovelybooks und den Droemer Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar.

Kriminelles Nachkriegsszenario der Extraklasse

Berlin 1948, eine gebeutelte Stadt, bedroht von der Spaltung in Ost und West. Der bei Scotland Yard in London ausgebildete Kommissar Hans-Joachim Stein bekommt – nach einer kurzen Vopo-Episode im Ostteil – eine Stelle in der neu entstandenen Mordinspektion West im britischen Sektor der Stadt. Sein erster Fall ist der brutale Mord an Berlins berüchtigten Schieberkönig und Bordellbesitzer Braunke. Zufällig landet aber auch noch eine andere Akte auf seinem Tisch, fünf ermordete Frauen, die sein Chef eigentlich mit dem Stempel „Kriegsopfer“ ad Acta legen wollte …

„Pandora – Auf den Trümmern von Berlin“, ist ein sehr spannender Kriminalroman vom Autorenduo Liv Amber und Alexander Berg, der die Schwierigkeiten der Nachkriegszeit in der von der Spaltung bedrohten Stadt Berlin sehr treffend beschreibt. Als Leser bekommt man einen genialen Eindruck in das damalige Zeitgeschehen und die Probleme der Menschen mit der Vergangenheitsbewältigung umzugehen. Viele brisante Themen werden im Roman angesprochen, Opfer und Täter von Kriegsverbrechen sind allgegenwärtig und jeder hat so seine Art mit der neuen Situation umzugehen. Der recht neutral eingestellte Stein wird genau an die richtige Stelle gesetzt und legt seinen Finger in offene Wunden. Ob im Umgang mit seinem Chef, dem ehemals hundertprozentigen Nazi Krüger, seinem Kollegen, dem Mitläufer, und Pervitin-Junkie Wuttke und anderen schwierigen Personen, er begegnet ihnen ohne Vorbehalte, lässt sich aber auch nicht von ihnen beeinflussen oder einschüchtern. Überhaupt entsteht mit H.-J. Stein, Max Wuttke und der neugierig beflissenen jungen Schreibkraft Lena Krause ein großartiges und sehr sympathisches Ermittlerteam. Trotz der umfangreichen komplexen Handlung ist die Lektüre ein Genuss, alle Protagonisten sind unglaublich gut gezeichnet und präsentiert. Der Schreibstil ist ausgezeichnet, flüssig zu lesen, bild- und lebhaft. Die damalige Stimmung wird unglaublich gut wiedergeben und wirkt gut recherchiert. Es gibt wirklich manch schauderhafte Szene, auf die man durch die Augen des Kommissars blickt und seine Haltung bewundert. Doch auch er hat seine Fehler und Schwächen, die aber seine Menschlichkeit und seine Entscheidungen betonen!

Mein Fazit: Ein hervorragend recherchierter und interessanter Kriminalroman. Die Figur Hans-Joachim Stein genannt „der Duke“, hat mir hervorragend gefallen, überhaupt alle Charaktere im Krimi sind großartig und das Vorstellen der Personen bereitete mir große Freude. Ein klasse Krimi, absolute Leseempfehlung von meiner Seite:)