Cover von: Die falsche Zeugin
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Bücher.de Preis: 22,00 €

Die falsche Zeugin

Thriller
Buch
Gebundene Ausgabe, 608 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3749902194

ISBN-13: 

9783749902194

Auflage: 

1 (20.07.2021)

Preis: 

22,00 EUR
Schauplätze: 
USA
Amazon-Bestseller-Rang: 228.850
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3749902194

Beschreibung von Bücher.de: 

Der atemberaubende neue Thriller der SPIEGEL-Bestseller-Autorin.

Anwältin Leigh musste schon immer härter kämpfen als andere. Denn ihre Kindheit war geprägt von Gewalt und wurde vor Jahrzehnten durch ein brutales Verbrechen abrupt beendet. Seitdem sucht sie Schutz hinter der unauffälligen Fassade ihres gutbürgerlichen Lebens. Bis sie den Auftrag bekommt, die Verteidigung eines mutmaßlichen Vergewaltigers zu übernehmen. Der Fall könnte Leighs Karriere einen mächtigen Schub verpassen.

Doch als sie dem Angeklagten gegenübersteht, wird ihr klar, warum er ausgerechnet sie als seine Anwältin auserkoren hat. Sie kennt ihn. Und er kennt sie. Und er weiß genau, wovor Leigh seit zwanzig Jahren davonläuft.

Kriminetz-Rezensionen

Grausam und spannend

Im Mittelpunkt des neusten Thrillers der Autorin stehen die Schwestern Leigh und Callie. Sie haben eine Kindheit erlebt, die von Gewalt und Lieblosigkeit geprägt war. Schon in frühester Jugend wurden sie mit aller Härte des Lebens vertraut. Während Leigh es dennoch schaffte nach ihrer Schulausbildung zu studieren und erfolgreich als Anwältin arbeitete, ist Callies Leben durch die Drogensucht geprägt. Beide haben in der Vergangenheit Schuld auf sich geladen und darüber lange Zeit geschwiegen. Doch nun holt sie ihre Schuld mit aller Härte wieder ein.

Die Geschichte beginnt im Jahre 1998 und setzt sich bis in die ganz aktuelle Gegenwart fort, es gibt aber immer wieder Rückblicke, die dem besseren Verständnis dienen.

Der Leser wird nicht geschont, die Geschichte wird in aller Härte und Ausführlichkeit erzählt. Teilweise ging es bis an die Grenzen des Erträglichen und darüber hinaus. Bei manchen Szenen hätte ich gerne auf etwas grausame Genauigkeit verzichtet.

Wie auch bei ihren anderen Büchern bleibt der Spannungsbogen gleichmäßig hoch und das Ende ist einigermaßen überraschend.

Fazit:
Ein Thriller, der wegen vieler grausamer Szenen nicht für Leser mit schwachen Nerven geeignet ist.

Erschütternd, fesselnd, raffiniert konstruiert

Leigh und Callie – zwei Schwestern, die ungleicher nicht sein könnten. Die eine ist eine erfolgreiche Anwältin, während die andere sich durchs Leben schlängelt, immer an Rande des Abgrunds. Ihrer beider Kindheit war hart, jeder verdiente Groschen hochwillkommen. Leigh gab ihre Stelle als Kindermädchen irgendwann an Callie ab, die über lange Zeit den kleinen Trevor betreute.

Im Sommer 1998 begegnen wir Leigh und Callie, um dann im Heute mit der Strafverteidigerin ihr doch recht komfortables Leben kennenzulernen. Ihrem Mandanten, der sie kurzfristig engagiert hat, wird Entführung, Vergewaltigung, schwere Körperverletzung und noch so einiges vorgeworfen, alle Indizien sprechen gegen ihn. Zunächst sträubt sich in Leigh alles, dessen Verteidigung zu übernehmen, letztendlich aber klemmt sie sich voll und ganz dahinter.

Es beginnt gemächlich, wenn auch nicht alltäglich. Ein interessanter Einstieg ins Buch, aber auch nicht mehr. Doch je weiter die Geschichte fortschreitet, je mehr Details bekannt werden, desto stärker ist die Sogwirkung. Zwei Haupthandlungsstränge wechseln einander ab. Die Autorin nimmt ihre Leser mit ins Gestern, als Schreckliches passiert ist und schwenkt geschickt ins Heute, um von Leigh zu erzählen, ihrer Familie, zu der auch Callie gehört. Auch wenn diese ein Leben jenseits der gutbürgerlichen Norm führt und sich die Schwestern selten sehen, sind sie gefühlsmäßig eng verbunden.

Corona ist im Jahre 2021 ein allgegenwärtiges Thema und auch hier ist die Pandemie angekommen, hält sich aber dezent im Hintergrund. Drogen in vielerlei Form spielen mit, der Missbrauch in all seiner Widerwärtigkeit kann vieles zerstören, menschliche Abgründe tun sich auf. Manches ist kaum auszuhalten, man möchte es nicht lesen und doch unbedingt wissen.

Karen Slaughter baut Spannung auf, sie bedient ihre Leser häppchenweise, schwenkt den Fokus immer dann in eine andere Richtung, wenn man eigentlich dran bleiben, diesen Strang weiterverfolgen möchte. Die fast 600 Seiten lesen sich zügig weg, auch wenn die Handlung nicht gerade lässig daherkommt. Im Gegenteil, es ist ganz schön harter Tobak, der hier serviert wird. Man muss des Öfteren schwer schlucken, das Kopfkino sendet permanent Bilder. Szenen, die sprachlos machen, die man trotz allem lesen muss. Sie gehören dazu, machen die Story stimmig. Ich bin parteiisch, schlage mich auf eine Seite, die Autorin hat ihren Charakteren viel Leben eingehaucht, sie sind mir zwar nicht nahe, aber doch glaubwürdig, lebendig.

»Die falsche Zeugin« ist ein raffiniert konstruiertes Werk mit ausdrucksstarken Charakteren und einer erschütternden Story. Karen Slaughter hat mir wiederum mit ihrem vortrefflichen Schreibstil so manch schauderhafte, aber durchaus unterhaltsame Lesestunden beschert.

Bereit zu töten

Das Cover gefällt mir gut, es passt zu dem 590 Seiten dicken Thriller, düster und geheimnisvoll. Der Klappentext verspricht spannende Stunden. Ein Buch voller Emotionen mit Themen wie Corona, Kindesmisshandlung, Pädophilie, Drogensucht, Vergewaltigung und Mord. Der Leser gewinnt Einblick in gestörte Seelen. Die Geschichte wird teilweise in zwei Handlungsstränge erzählt, Gegenwart und Vergangenheit. Sie ist flüssig zu lesen, der Spannungsbogen baut sich langsam auf.

Die beiden Schwestern Leight und Callie stehen im Vordergrund. Eine schreckliche Tat in der Teenagerzeit schweißt sie noch mehr zusammen. Während die Ältere Karriere als Strafverteidigerin macht, ist die Jüngere seit Jahren drogenabhängig. Eines Tages bekommt Leight den Auftrag, einen Vergewaltiger zu verteidigen. In ihm erkennt sie den Jungen wieder, bei dem sie und ihre Schwester babysitten waren. Andrew will unbedingt sie als seine Verteidigerin. Er lässt Bemerkungen fallen, weiß also genau, was die Schwestern vor 23 Jahren getan haben.

Der Charaktere der Schwestern sind sehr unterschiedlich. Während sich die Ältere aus dem Sumpf befreien konnte, zerbricht die Jüngere an ihrer Vergangenheit. Eine gute Story mit spannendem Aufbau, teilweise hart an der Grenze zum Erträglichen. In der Mitte allerdings sehr langatmige Passagen, für einen Laien nicht immer zu verstehen.

Trotzdem von mir eine klare Leseempfehlung nicht nur für Fans der Autorin.

Nicht so gut wie die anderen Bücher

„Die falsche Zeugin“ von Karen Slaughter, Verlag HarperCollins, habe ich als ebook mit 427 Seiten gelesen.
Anwältin Leigh Collier bekommt von ihrem obersten Chef den Auftrag, sich um eine delikate Angelegenheit zu kümmern. Ein Mandant, der wegen angeblicher Vergewaltigung angeklagt werden soll, hat ausdrücklich nach ihr verlangt. Als sie ihn sieht und erkennt, wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Er kennt auch ihre Schwester Callie und weiß, was damals vorgefallen ist. Will er sie nun erpressen und einen Freispruch für sich erwirken? Die Taten in der Gegenwart weisen Ähnlichkeiten mit damals auf.
Mit aller Macht versucht Leigh das Geheimnis ihrer Vergangenheit zu wahren. Dafür muss sie aber ihre Schwester Callie suchen, die keinen so erfolgreichen Weg beschritten hat. Sie ist drogenabhängig und schlägt sie mal mehr mal weniger gut durch. Nun wird auch sie wieder in die Geschehnisse hineingezogen.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, sodass der Leser auch die Vorkommnisse von früher verfolgen kann. Die Vergangenheit wird in die aktuellen Ereignisse immer bruchstückhaft eingebaut und bekommt kaum eigene Kapitel. Die beiden Schwestern hatten eine schwere Kindheit und mussten sich schon früh auf sich selbst verlassen. Von ihrer Mutter bekamen sie keine Hilfe.

Das Buch ist von Beginn an brutal, grausam, emotional. Die Sprache ist sehr direkt, oft ordinär, sogar, wenn sich Leigh mit ihrem Mann unterhält. Ihr Denken bewegt sich in Schubladen, die sie versucht, streng getrennt zu halten, was ihr aber in diesem Fall immer weniger gelingt.
Leigh und Callie geraten in der Gegenwart in einen Strudel aus Angst, Wut, Verzweiflung und Gewalt. Sie verwickeln sich selbst immer mehr in kriminelle Machenschaften, um ihre Vergangenheit zu verheimlichen.

Ich muss sagen, dass ich mit diesem Buch nicht so richtig war geworden bin. Wenn schon die Katze einen obszönen Namen bekommt, kann ich nichts daran finden. Sicher war es meistens spannend und die Handlung gut aufgebaut. Leiht hat ‚mehr Persönlichkeiten als eine Katze‘. Sie ist eine gestandene Anwältin und ich verstehe ihr Verhalten oft nicht. Zu Beginn war ich abgeschreckt, weil auch hier Corona thematisiert wurde. Letztendlich wurde es aber fast unauffällig in die Handlung eingebaut, womit ich leben konnte. Die Informationen zu den Drogen waren viel zu ausführlich und lenkten oft von der eigentlichen Handlung ab. Am besten hat mir Dr. Jerry gefallen.
Ich kann leider auch nur 3 Punkte vergeben.

Callie & Leigh

»Die falsche Zeugin« ist ideal für Leute, die keine Reihen mögen. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen & virtuos konzipiert, es gibt keine losen Handlungsfäden.

Worum geht’s?
Leigh ist eine erfolgreiche Anwältin, ihre Schwester Callie hingegen lebt am Existenzminimum. Callie ist suchtkrank. Die Frauen eint ein gemeinsames Schicksal – sie erlebten in ihrer Kindheit Schreckliches, waren Opfer von Missbrauch und Gewalt. Jahre später haben sie sich nichts mehr zu sagen. Die eine lebt den amerikanischen Traum, die andere ist eine Außenseiterin. Leigh glaubt, das Trauma überwunden zu haben, doch als sie den Fall des Vergewaltigers Andrew Tenant übernimmt, reißen alte Wunden auf – Leigh ist keine Unbekannte für den Klienten. Für die Schwestern beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit & sie müssen ihr gestörtes Verhältnis zueinander kitten, um zu überleben …

Der Name ist Programm bei Karin Slaughter. Auch ihr neuer Thriller ist nichts für zartbesaitete Leser und Leserinnen. Routiniert entwirft die Autorin eine spannende Geschichte mit einem abwechslungsreichen Plot. Obwohl man manche Elemente bereits aus anderen Exemplaren des Genres kennt, gelingt es Slaughter, diese geschickt zu kombinieren. Hier versteht jemand sein Handwerk! Wie immer ist Slaughters Strukturierung der Story grundsolide. Die Figuren sind top ausgearbeitet, teilweise fällt eine Identifikation mit ihnen jedoch schwer, was nicht bedeutet, dass man als Leser/in nicht mit ihnen mitfiebert. Nicht alle sind Sympathieträger oder Sympathieträgerinnen (wie könnte es im Thrillergenre anders sein?), aber Callie muss man trotz ihrer Fehler ins Herz schließen.

»Die falsche Zeugin« ist ein Einzelband, der definitiv nichts für schwache Nerven ist! Vor dem Hintergrund der Pandemie entwirft die Autorin einen Plot, der an Brutalität kaum zu überbieten ist. Daher ist der Stand-Alone-Roman am Puls der Zeit; dies ist wahrscheinlich nicht jedermanns Sache. Die nicht-lineare Erzählweise gefiel mir sehr gut, da peu à peu ein Gesamtbild aus Vergangenheit und Gegenwart entsteht, nichts ist langweiliger als ein Krimi, der chronologisch angeordnet ist. Man muss als Leser/in allerdings etwas Geduld mitbringen, dann wird man mit einem »Spannungskracher« belohnt.

Auf der Flucht vor der Vergangenheit

Leigh Collier hatte eine schwere Kindheit, aber sie hat hart gearbeitet und ist mittlerweile Anwältin. Doch als sie einen Angeklagten verteidigen soll, der sie explizit angefordert hat, holt die Vergangenheit sie ein und all ihre Geheimnisse könnten ans Licht gezerrt werden.

Karin Slaughter schreibt unbestreitbar vielschichtige und spannende Thriller. Auch »Die falsche Freundin« punktet wieder mit einem lebendigen und fesselnden Schreibstil. Doch Vorsicht, manche Szenen sind böse und brutal und daher nichts für schwache Nerven.

Die Story ist aufgebaut in zwei Handlungsstränge. Zum einen erfährt der Leser von Leigh und ihrer drogensüchtigen Schwester Callie, deren Vergangenheit geprägt von Gewalt und Missbrauch war. Und zum anderen, wie Leigh eigentlich eine Verteidigung ihres Klienten aufbauen soll, jedoch im Geheimen versucht, das Ganze an die Wand fahren zu lassen, denn Andrew ist kein Unbekannter und er scheint all ihre Geheimnisse zu kennen.

Die Charaktere wurden detailreich dargestellt und die Bandbreite menschlicher Abgründe hat mich stellenweise fassungslos zurückgelassen. Durch relativ lange Kapitel kam es dann doch zu ein paar langatmigen Passagen. Trotzdem war dies wieder ein rundum toller Thriller der Autorin.

Das Leben kann so brutal zu Kindern sein. Aufrüttelnd!

Die Corona-Virus-Pandemie zieht sich wie ein roter Faden durch diesen sozialkritischen Thriller, in dem Probleme mit Vergewaltigung, Pädophilie, Drogen, überhaupt Misshandlung von Kindern aus sozial schwachen Familien drastisch, detailliert beschrieben werden. Aber ebenso tangiert dieser Roman den Bankrott von Vertrauen in staatliche Institutionen wie Polizei und Jugendamt. Eine gewisse Frauenfeindlichkeit glimmt durch neben größerer beruflicher Belastung. Auch wird der Graben zwischen Besitzlosen und Besserbemittelten dargelegt. Die verschiedenen Charaktere in ihrem jeweiligen sozialen Umfeld wirken überzeugend, sprachlich treffend in einem starken, breiten Spannungsbogen glänzend beschrieben. Emotional wird der Leser stark eingebunden in diese schutzlosen Vergewaltigungsszenen von Callie, dem dreizehnjährigen, zarten, freundlichen Mädchen. Auf zwei Zeitebenen, 1998 und 2021, spielen sich spannende Szenen bis zu diversen Morden ab.