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Natriumchlorid
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Beschreibung:
An ihrem 60. Geburtstag begeht eine Frau Selbstmord. Ihr Tod führt zur Wiederaufnahme eines ungeklärten Falls aus dem Jahr 1988, der Marcus Jacobsen mit seinem besten Ermittler Carl Mørck zusammengeführt hat. Carl, Assad, Rose und Gordon ahnen nicht, dass der Fall das Sonderdezernat Q an die Grenzen bringt: Seit drei Jahrzehnten fallen Menschen einem gerissenen Killer zum Opfer, der tötet, ohne dass ihm ein Mord nachgewiesen werden kann. Er wählt Opfer und Todeszeitpunkt mit Bedacht und Präzision. Dreißig Jahre lang konnte niemand ihn stoppen. Und während die Corona-Maßnahmen die Ermittlungsarbeiten zusätzlich erschweren, bewegt der alte Fall sich auf Carl zu wie eine Giftschlange, die Witterung mit ihrer Beute aufgenommen hat …
Natriumchlorid
Mit dem Band »Natriumchlorid« ist Teil neun der auf zehn Bänden angelegten Reihe um das dänische Dezernat Q erschienen. In jedem der zehn Bände steht einer der Ermittler im Mittelpunkt. Im vorliegenden Band wird erneut »das Böse« thematisiert, wobei es eine spannende Frage ist, was denn »das Böse« ist. Jedenfalls ist jemand auf Rache aus und begeht in einem bestimmten Abstand – wie man es von der Reihe her kennt – besonders grausame Morde. Die Opfer leiden, bevor der Tod sie als eine Art Erlösung von ihrer Folter ereilt. Bald schon fällt den Ermittlern auf, dass allen Leichenfundorten Salz beigefügt ist. Die Todestage können mit bestimmten Ereignissen in Verbindung gebracht werden. Das führt schlussendlich auf die Spur des letzten Opfers, von dem Carl Mørck annimmt, dass es noch lebt und er hofft, es retten zu können. Es beginnt ein packender Wettlauf gegen die Zeit, zumal auch einer seiner Mitarbeiter verschwindet.
Am Beginn steht der Freitod einer Frau. Ausgerechnet an ihrem 60. Geburtstag beendet sie ihr Leben. Dadurch wird ein alter Fall nochmals beleuchtet. Ein Fall aus dem Jahr 1988, als der kleine Sohn der Frau ums Leben kam. Seit dieser Zeit gibt es immer wieder grausame Morde. Der oder die Täter laufen immer noch frei herum. Den Ermittlern des Sonderdezernats Q, die einem in den vorangegangenen acht Bänden ans Herz gewachsen sind wie etwa Rose mit dem kessen Mundwerk, Assad mit seinen Sprüchen, in deren Mittelpunkt oft Kamele stehen, und Gordon. Natürlich auch der sperrige Carl, der im aktuellen Band eine kleine Tochter hat. Den Ermittlern öffnet sich ein Panoptikum religiösen Wahns mit einer vermeintlichen Mission. Und das ist alles sehr spannend und routiniert geschrieben. Außerdem hat Jussi Alder-Olsen die Corona-Pandemie in seinen Thriller mit eingebaut, ohne dass es aufgesetzt wirkt.
Wer den Autor, den ich schon zwei Mal interviewen durfte, bei einer seiner Lesungen trifft, erlebt einen offenen, ungeheuer sympathischen Menschen. Ich bin sehr gespannt auf Band Nummer zehn der Reihe! Und natürlich auch darauf, wie es mit Carl weitergeht. Was ihm am Ende von Band neun blüht, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht.
Salzige Serienmorde
Carl Mørck und seine Crew bestehend aus Assad, Rose und Gordon arbeiten an einem über 30 Jahre zurückliegenden Cold-Case, bei dem neben einigen Automechanikern auch ein Kleinkind ums Leben kamen. Dabei fällt ihnen auf, dass am Tatort Salz platziert wurde. Carl erinnert sich an einen anderen, ebenfalls Jahre zurückliegenden Todesfall, bei dem auch Salz gefunden wurde. Das Sonderdezernat Q ahnt Böses und so durchforsten sie sämtliche Mordfallakten nach ähnlichen Tatortbegebenheiten und entdecken, dass hier ein Mörder offensichtlich alle 2 Jahre immer zu bestimmten zeitlichen Regeln einen Mord begeht. Explizit geplant und immer ist Salz mit im Spiel. Wenn ihre Zeitrechnung stimmt, dann ist der nächste Mord in wenigen Tagen fällig. Sie setzen alles daran, ihn zu verhindern und machen sich auf die nervenzerreißende Suche nach der vermissten Person, die das nächste Mordopfer sein könnte. Mittendrin fällt Carl der alte Druckluftnaglerfall auf die Füße, ihm wird Drogenhandel vorgeworfen und das Dezernat für Interne Ermittlungen ist nun Carl auf den Fersen, der sich dem Zugriff entzieht, um das nächste Mordopfer zu retten.
Diese Geschichte baut sich eher langsam auf, wir dann aber richtig spannend. Der Fall hat es in sich und die Tatsache, dass nun auch Carl auf der Abschussliste steht und Assad ebenfalls befürchtet, nicht mehr viel länger für die dänische Polizei arbeiten zu können lässt in mir das Gefühl aufkommen, dass das Ende der Reihe wohl bald naht. Die geschilderten Morde sind äußerst brutal, die Auflösung überraschend und letztlich aber auch ein bisschen sehr… naja… reißerisch. Dennoch war ich gefesselt und fand vor allem auch wieder die Beziehungen zwischen Carl, Assad, Rose und Gordon sehr schön. Mir gefällt ihr Zusammenhalt, das nahezu bedingungslose Einstehen füreinander. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, sehr gut zu lesen, sehr fesselnd und mit viel Spannung. Mir war diesmal zu viel Fokus auf der Gruppe, um die es im Buch u.a. geht, ich hätte mir mehr Augenmerk auf die Arbeit des Sonderdezernats gewünscht, mehr zu deren Miteinander. Schon allein, weil Assads Versprecher immer so herrlich witzig sind. Dennoch ist dieser inzwischen 9. Fall wieder einmal super gelungen und ich vergebe gerne sehr gute 4/5 Sterne.
Ein 10. Teil ist auf Englisch wohl schon im September 2022 erschienen. Für den deutschen Markt konnte ich bisher noch kein VÖ-Datum finden. Daher habe ich beim dtv-Verlag nachgefragt und bekam die Auskunft, dass der 10. Fall voraussichtlich im März 2024 herauskommt.
Salzmorde
Eine Frau begeht an ihrem 60. Geburtstag Selbstmord. Dieser führt dazu, dass das Sonderdezernat Q einen alten unaufgeklärten Fall von 1988 wiederaufnehmen. Die Hauptermittler waren damals Kommissar Carl Mørck und Marcus Jacobsen. Das Ermittlerteam vom Sonderdezernat Q ahnt nicht, was hinter dem Fall dahintersteckt. Seit drei Jahrzehnten werden Menschen von einem Serienmörder getötet. Die Morde sind dabei so geschickt, dass dem Täter ein Mord nachgewiesen werden kann. Sie haben eine Spur, doch sie müssen sich beeilen, denn die Zeit läuft... sie wissen wann der Täter erneut zuschlagen wird. Nur wer wird das Opfer sein?
"Natrium Chlorid" ist der neunte Fall für das Sonderdezernat Q. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen. Jedoch empfiehlt es sich die vorherigen Bände zu kennen, da sich die persönlichen Geschichten der Ermittler hier fortgesetzt werden und sich weiterentwickeln.
Die Handlung wird wieder abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Die Kapitel wurden entsprechend gekennzeichnet, sodass man als Leser immer sofort weiß welche Sicht von welchem Protagonisten jetzt folgt. Die Spannung fängt am Anfang eher gemächlich und langsam an, aber durch den Wettkampf gegen die Zeit steigert sie sich bis zum Ende enorm. Zum Ende hin sptizt sich alles rasant mit hohem Tempo zu und man will gar nicht mehr aufhören zu lesen. Der Schreibstil war wie gewohnt fesselnd und flüssig zu lesen. Mit Assads kleinen Versprechern wird hier wieder etwas Witz und Humor reingebracht um die Handlung etwas aufzulockern.
Ein großes Thema neben den Ermittlungen zu den Serienmorden nimmt in diesem Teil die Corona-Pandemie ein. Es war ein aktuelles Thema zu der Zeit in der die Handlung spielt und wirkt dadurch sehr realitätsnah. Hätte ich aber das Buch genau während der Pandemie gelesen, hätte es mich vermutlich genervt, weil ich das Lesen gerne zum Abschalten vom Alltag nutze.
Die bekannten Protagonisten wurden hier wieder sehr gut weiterentwickelt zum Vorgängerband. Durch die persönliche Geschichte aller Hauptprotagonisten hat man sie sehr ins Herz geschlossen und ist gespannt darauf wie es in ihrem Leben weitergehen wird. In diesem Teil wurde der Druckluftnaglerfall, der einen von Beginn der Reihe an begleitet, wieder ein etwas größeres Thema. Es gibt neue Erkenntnisse und Carl gerät nun ins Visier der Ermittlungen. Hardy und Marcus Jacobsen wenden sich auf einmal von ihm ab und man fragt sich ob man Carl die ganze Zeit falsch eingeschätzt hat. Durch das offene Ende hier, ist die Neugier auf das Finale geweckt.
Mein Fazit:
Eine spannende Fortsetzung der Reihe mit einem offenen Ende und einem großen Cliffhänger, was neugierig auf das Finale macht. Auf jeden Fall lesenswert, aber man sollte die Vorgängerbände bereits gelesen haben.