Interview mit Ostfrieslandkrimi-Autor Stefan Albertsen zu »Mörderische Ostfriesenmischung«

Ostfrieslandkrimi-Autor Stefan Albertsen im Interview zu seinem neuen Buch »Mörderische Ostfriesenmischung«

Ein neuer Fall mit der Kripo Norden ist jetzt erschienen und aus diesem Anlass haben wir dem Autor Stefan Albertsen ein paar Fragen gestellt.

»Mörderische Ostfriesenmischung« heißt Ihr neuer Ostfrieslandkrimi. Was erwartet interessierte Leserinnen und Leser?

Die geneigte Leserschaft wird einen kleinen – einen wirklich kleinen – Ausflug ins Showbusiness miterleben. Glanz und Glamour, Show und Rampenlicht, Schein und Sein, die sich vermischen … Na ja, ich will ehrlich sein, es wird ein bisschen geerdeter ablaufen.
Aber wir werden hinter die Kulissen einer beliebten TV-Serie blicken und einige spezielle Charaktere kennenlernen, die alle nicht nur eines gemeinsam haben. Sie arbeiten nicht nur fürs Fernsehen, sondern sind auch noch Beteiligte an einem Mordfall. Ach ja, wir treffen in dieser Geschichte auch wieder auf einige alte Bekannte.

Streit und Intrigen am Filmset entsprechen vollauf dem Klischee, aber ein heimtückischer Giftmord ist dann doch eine ganz andere Hausnummer. Wer am Set hatte ein Motiv, den ersten Regieassistenten aus dem Leben zu reißen?

Ja, die genannten Elemente sind wirklich volles Klischee, aber wird nicht oft bewiesen, dass ebendieses einen wesentlichen Part der Realität darstellt? Ohne den Bezug zur Wirklichkeit würden sich keine Stereotype entwickeln können. Sie sind – zumindest meiner Meinung nach – alle Abbilder einer realen Schablone.
Auf die Frage ›Wer hätte ein Motiv?‹ reagiere ich ganz verhalten. Immerhin will ich ja nicht zu viel verraten. Nur eines: Die Geschichte bietet einige Verdächtige.

Das Mordopfer Thilo Kreul trug früher einen anderen Nachnamen. Ist er einfach einer der in den letzten Jahrzehnten mehr werdenden Männer, die den Namen der Ehefrau annehmen? Oder steckt doch mehr dahinter?

Kreul hat einen schwierigen Weg hinter sich. In meiner Vorstellung war er ein Mann, der sich stark an der Zukunft orientierte. Aber die Vergangenheit war für ihn ebenfalls ein wichtiger Teil des Lebens. Ob er mit irgendwelchen mysteriösen Hintergedanken im Kopf den Namen seiner Frau annahm, möchte ich offen stehen lassen. Das darf die verehrte Leserschaft für sich selbst ergründen.
Aber der Umstand, dass er zuletzt einen Namen trug, der in der Gegend rund um Norden nicht bekannt war, nimmt erheblichen Einfluss auf die Ermittlungen der Kripo.
Und ebenso die Offenbarung seines Geburtsnamens.

Ludger Vogt ist in diesem Fall besonders involviert, denn er ist von Beginn an vor Ort und sorgt dafür, dass überhaupt ermittelt wird. – Wer ist Ludger Vogt? Und welche Rolle spielt er im Team der Kripo Norden?

Ludger Vogt ist die treue Seele, wenn Sie so wollen. Er ist ehrlich, aufrecht und geradlinig. Wenn er etwas verspricht, dann hält er es auch, aber er vermag auch, wenn der Beruf ihn dazu zwingt, verschwiegen und vielleicht sogar ein wenig hinterlistig vorzugehen. Das Schicksal hat ihn arg gebeutelt, als ihn in Band 5 eine Kugel beinahe tötete und für mehrere Monate ins Koma verfrachtete. Aber er ist wieder da, ist wieder gesund und im Grunde genommen viel einsatzfähiger, als er es vorher war.
Gerade, weil er dieses Mal den Stein ins Rollen bringt, legt er sich besonders hart ins Zeug. Und hierbei offenbart er einige Fähigkeiten, die im ersten Moment an ihm nicht auffallen, die seinen Charakter aber auch prägen. Hartnäckigkeit, Zielstrebigkeit und ein hohes Maß an Cleverness. Um ihn und auch Rainer Dyssen der geneigten Leserschaft näherzubringen, habe ich mir dieses Mal erlaubt, die Geschichte wechselnd aus der Sicht der beiden zu erzählen. Ich hoffe, das verschafft beim Lesen ein paar neue Perspektiven auf die Welt der Kripo Norden.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.