Marc Freund im Interview über seinen neuen Krimi!

Ostfrieslandkrimi-Autorin Marc Freund im Interview zu ihrem neuen Buch »Spiekerooger Austern«

Der neue Ostfrieslandkrimi von Marc Freund ist erschienen. Wir haben ihm ein paar Fragen zu seinem neuen Werk gestellt:

Ihr neuer Ostfrieslandkrimi »Spiekerooger Austern« ist erschienen. Was erwartet interessierte Leser?

Marc Freund: In »Spiekerooger Austern« erblicken zwei neue Ermittler das Licht der düsteren Kriminalwelt – die frischgebackene Kommissarin Wiebke Eden und der knurrige Hauptkommissar Hinrich Mattern. In ihrem Auftaktfall haben die beiden ernste Schwierigkeiten, miteinander klarzukommen. So ermittelt zunächst jeder für sich. Jeder trägt – bildlich gesprochen – ein paar Steinchen eines rätselhaften Mosaiks zusammen, das am Ende das Bild eines Mörders ergeben soll. Eine männliche Leiche wird nackt und mit zahlreichen Schnitten versehen auf den Austernbänken vor Spiekeroog aufgefunden. Den Ermittlern wird schnell klar, dass es sich hier um einen blutigen Racheakt an Herwig Camphuusen handelt, einem Mann, der mehr Feinde hatte, als sich Muscheln im Watt befinden. Wie erwartet, gestaltet sich die Suche nach dem Mörder als ungemein schwierig, da sich gleich mehrere Verdächtige auf Spiekeroog befinden, die alle ein Motiv gehabt hätten, den Mann umzubringen. Noch während die Ermittlungen laufen, geschieht ein weiteres entsetzliches Verbrechen …

Es ist, wie Sie bereits erwähnten, zugleich der erste Band Ihrer neuen Krimiserie, und wir freuen uns sehr, dass diese uns nach Spiekeroog führt, wo weniger Krimis spielen als beispielsweise auf Borkum. Weshalb fiel Ihre Wahl auf die kleine autofreie Insel?

Marc Freund: Ich könnte es mir an dieser Stelle einfach gestalten und behaupten, mit meiner Spiekeroog-Serie eine kleine Lücke im Verlagsprogramm zu füllen. Es ist aber weit mehr als das. Bei meinen Recherchen zu den Ostfriesischen Inseln habe ich festgestellt, dass jede einzelne ganz eigene und interessante Geschichten zu bieten hat. Die Inseln leben ja nicht nur von Watt, Wasser und Strand allein, sondern eben auch von einer faszinierenden Vergangenheit. Als ich bei meinen allerersten Recherchen zu Spiekeroog auf die Muschelbänke im Watt stieß und von ihren äußerst scharfen Kanten erfuhr, war mir beispielsweise sofort klar, dass sich die Pazifischen Austern auch als ein einigermaßen verlässliches und vor allem ungewöhnliches Mordwerkzeug eignen. Außerdem gilt für Spiekeroog ganz besonders das Prinzip eines Mikrokosmos. Ich selbst mag sehr gerne Kriminalgeschichten, die sich auf einem möglichst engen Raum abspielen. Alfred Hitchcock soll einmal geplant haben, einen kompletten Film in einer Telefonzelle spielen zu lassen. Diese Idee hat mich immer fasziniert, weil es dem Autor einiges abverlangt, eine gescheite Dramaturgie auf die Beine zu stellen. Spiekeroog ist nun Gott sei Dank wesentlich größer als eine Zelle, aber das Prinzip ist durchaus ähnlich.

Wer sind Wiebke Eden und Hinrich Mattern? Und warum hat sich die junge Kommissarin Wiebke Eden ausgerechnet auf eine idyllische Insel versetzen lassen?

Marc Freund: Wiebke Eden und Hinrich Mattern. Er ist ein unnahbarer Eigenbrötler, der schon so manchen Aushilfskollegen von der Insel gegrault hat. Mattern ist Junggeselle und teilt sich sein kleines Häuschen auf Spiekeroog lediglich mit seinem treuen Golden Retriever, den er auf den Namen Marlowe getauft hat. Er ist auf der Insel verwurzelt und anerkannt, wenn auch durch seine ruppige Art nicht überall besonders beliebt. Wiebke Eden ist in Ostfriesland geboren und war zuletzt als frischgebackene Kommissarin in Bremen eingesetzt. Nach einigen unangenehmen Erfahrungen dort sucht sie nach einer Möglichkeit, sich in ihre alte Heimat versetzen zu lassen. Diese bietet sich, als auf Spiekeroog eine zweite Stelle geschaffen wird. Wiebke schlägt alle Warnungen zu Hinrich Mattern in den Wind und bezieht ein kleines Haus auf der Insel. Nur wenig später lernt sie ihren neuen Kollegen kennen. Und plötzlich begreift sie, was die Warnungen zu bedeuten hatten.

Diese Konstellation verspricht, spannend zu werden! Aber kommen wir zurück zum aktuellen Fall. In was für dubiose Geschäfte ist Herwig Camphuusen vor seinem Tod involviert gewesen?

Marc Freund: Herwig Camphuusen wird ermordet auf den Muschelbänken gefunden. Zunächst ist er für die beiden Kommissare nichts weiter als eine nackte männliche Leiche. Wer Camphuusen wirklich war, erfahren die Ermittler, als sie das Umfeld des Mannes unter die Lupe nehmen und Recherchen im Netz betreiben. Camphuusen war ein Ekel und ein betrügerischer Geschäftsmann, der sich nie um das Wohl seiner Partner geschert hat. Bis kurz vor seiner Ermordung war er in zahlreiche Immobilienbetrügereien verstrickt und hat sich darüber hinaus mit Mietern, Journalisten und Umweltaktivisten angelegt. Seine Art wird ihm letztlich zum Verhängnis.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.