Der neue Ostfriesenkrimi »Borkumer Nacht« aus der neuen Reihe »Borkumer Polizei ermittelt« von Dörte Jensen ist jetzt erschienen. Näheres verrät uns die beliebte Autorin im Interview zum Buch!

»Borkumer Nacht« heißt Ihr neuer Ostfrieslandkrimi. Würden Sie uns mit eigenen Worten erzählen, worum es in Ihrem neuen Buch geht?

Das mache ich gerne. In dem Roman geht es um ein umstrittenes Borkumer Bauprojekt, das von vielen Insulanern abgelehnt wird. Ein geheimnisvoller Klabautermann droht dem verantwortlichen Architekten sogar mit dem Tod. Während Hansen und Jepsen nach dem Unbekannten fahnden, sorgt eine Berliner Literaturkritikerin für einigen Wirbel auf der Insel.

Der im Klappentext verwendete Ausdruck »gefürchtete Literaturkritikerin« lässt spontan an Marcel Reich-Ranicki denken, der mit seinen harten Kritiken bei so manchem Autor für Empörung sorgte, was in Martin Walsers Roman »Tod eines Kritikers« sogar in einer literarischen Abrechnung gipfelte. Ist beziehungsweise war Eva Sternberg ähnlich rigoros wie der berühmte »Literaturpabst«?

In meinem Roman ist Eva Sternberg eine Person, die die mit ihrem berühmten Namen verbundene Macht genießt – und missbraucht, indem sie Autoren, die sie nicht genug hofieren, mit ihren Rezensionen vernichtet. Ein solches Verhalten kann man dem früheren Literaturpabst sicherlich nicht vorwerfen.

Wie genau sieht das Millionenprojekt aus, das die Gemüter auf Borkum erregt?

Auf Borkum soll die Hafenanlage erneuert werden. Der favorisierte Entwurf eines Architekten ist für die Insulaner aber ein Monstrum aus Stahl und Beton, gegen das sie mit allen – auch illegalen –Mitteln ankämpfen. Die Borkumer betrachten das Projekt nicht nur als überflüssig, sondern auch umweltschädigend.

Der eigenwillige Hansen und der pflichtbewusste Jepsen könnten unterschiedlicher kaum sein, hatten aber jetzt etwas Zeit, sich zusammenzufinden. Nimmt der erfahrene Inselkommissar Ragnar Hansen seinen jungen Kollegen inzwischen denn vollständig ernst?

Inzwischen hat Hansen seinen Kollegen als gleichberechtigten Partner akzeptiert und schätzt seine Arbeit – obwohl er das natürlich niemals zugeben würde. Auch Jepsen hat den alten Gnadderkopp mittlerweile in sein Herz geschlossen. Die beiden sind nun ein eingespieltes Team, bei dem aber immer wieder die Fetzen fliegen.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.