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Der Nachlass

Thriller
Buch
Broschiert, 352 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3453440889

ISBN-13: 

9783453440883

Auflage: 

1 (14.06.2021)

Preis: 

12,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 512.811
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3453440889

Beschreibung von Bücher.de: 

Wie weit wirst du gehen?

Hedda Laurent ist gestorben. Die Familie ist in Trauer vereint: Ihr Mann, die vier Kinder mit ihren Familien und Heddas Bruder Ruben sind nach Berlin gekommen, um Abschied zu nehmen.

Doch bei der Testamentseröffnung erleben sie eine böse Überraschung. Nur einer der Anwesenden wird Heddas beträchtliches Vermögen erben. Wer der Glückliche ist, soll ein Wettkampf entscheiden. 27 Aufgaben müssen die Angehörigen bewältigen. Nur einer kann gewinnen. Doch was ganz harmlos beginnt, droht bald zu eskalieren. Alte Konflikte und Verletzungen reißen wieder auf. Und das Spiel wird gefährlich …

Kriminetz-Rezensionen

Etwas ist faul in dieser Familie

75 Millionen zu vererben, eine seltsame Familie, ein Wettkampf um das Erbe und nur einer kann gewinnen, wie weit werden sie gehen?

Hedda Laurent liegt im Sterben, noch einmal versammelt sie ihre Familie um sich. Der alte Familiensitz liegt auf einer Insel in einem See in Berlin. Sie hinterlässt ein seltsames Testament. Das riesige Millionenvermögen soll zusammenbleiben, 27 Aufgaben gilt es zu bestehen. Wer kann die meisten Challenges für sich entscheiden und erbt am Ende alles? Der Kampf um den Nachlass beginnt.

Das Buch gliedert sich in vier Teile, die in 68 Kapitel aufgeteilt sind, deshalb sind die einzelnen Leseabschnitte auch kompakt und übersichtlich. Belebt wird die Geschichte durch die äußerst mitreißenden Dialoge, Gedanken und Briefe sind durch kursive Schrift deutlich hervorgehoben. Winner erzählt diesen Thriller in mehreren Zeitebenen, die verschiedenen Zeitstränge sind durch Jahreszahlen und Datumsangaben kenntlich gemacht. Dies ist auch nötig, denn im Buch springt die Erzählung immer wieder zurück in die Vergangenheit - in vergangene Jahre oder auch nur ein paar Tage - von dort auch wieder zurück in die Gegenwart und in die Zukunft. Die Sicht der Geschehnisse ist immer wieder von einer anderen Person gewählt. Der Stammbaum vorne im Buch und auch die Liste der Aufgaben am Ende waren absolut hilfreich.

Zuerst einmal wäre zu erwähnen, dass ich das Buch in zwei Tagen gelesen habe. Spannung ist schon zu Anfang vorhanden und steigert sich immer mehr, Plottwists und ein unerwartetes Ende haben mich verblüfft. Und doch konnte ich das Buch nicht so recht genießen, denn den vorliegenden Plot musste ich immer wieder anzweifeln. Kann es wirklich sein, dass die Familienmitglieder so skrupellos, mitunter auch gegen sich selber handeln? Kann die Familiengeschichte, die dem ganzen Verlauf zugrunde liegt, tatsächlich so geschehen sein? Da bleiben mir doch die einen oder anderen Bedenken. Ich finde die Handlungen der agierenden Personen nicht nachvollziehbar, ja beinahe hanebüchen. Die Figuren sind durchweg unsympathisch, da habe ich keinen wirklich gerne gehabt. Was die ominöse Pfauenfrau mit der ganzen Tragödie zu tun hat, dahinter bin ich auch nicht gekommen, für einen gewissen Gruselfaktor war sie jedoch ganz brauchbar.

Die Auflösung am Ende und die Beweggründe des Täters sind für mich unglaubhaft und zu schnell abgehandelt.

Ich finde es hier nicht einfach, ein abschließendes Urteil zu geben. Natürlich handelt es sich um keinen Tatsachenbericht, sondern um eine fiktive Geschichte. Trotzdem kann ich Thriller, die ich nicht ständig nach der Plausibilität hinterfragen muss, mehr genießen. Schade, ich habe mich eigentlich auf ein Buch gefreut, welches die menschlichen Abgründe, besonders wenn es um eine solche Erbschaft geht, so richtig aufzeigt. Auch die zeitliche Abfolge fand ich etwas verwirrend, da werden Personen ermordet, die sich im nächsten Kapitel wieder munter beim Hauen und Stechen ums Erbe beteiligen, ich habe das zeitliche Durcheinander als Stilmittel unnötig gefunden.

Insgesamt möchte ich 3 Sterne von 5 möglichen vergeben. Leseempfehlung für die Leser, die solche etwas skurrile Thriller gut finden.

Ein anspruchsvoller Thriller

Als Hedda Laurent im Sterben liegt, eilen ihre Kinder Jannick, Sophia, Theo und Patricia mit Familien sowie ihr Bruder Ruben zu ihr, um Abschied zu nehmen. Gemeinsam mit Heddas Ehemann Artur erleben die Hinterbliebenen bei der Testamentseröffnung eine wahre Überraschung. Das beträchtliche Vermögen wird nicht unter den Erben aufgeteilt, sondern der Gewinner eines Spiels erhält alles. Es gilt 27 Aufgaben zu lösen. Was zunächst ganz harmlos mit Singen und Wettlauf im Wettkampf beginnt, steigert sich zu Mord und Totschlag.

Dieses Buch hat mich bereits aufgrund des ungewöhnlichen Covers interessiert. Die Farbgestaltung, der Titelzusatz und das Bild selbst sind für diesen Thriller wirklich passend. Der Klappentext und die Leseprobe haben bereits gezeigt, das es sehr spannend werden würde. Diese Hoffnung wird nicht enttäuscht.

Dem Buch vorangestellt ist ein Stammbaum der Familie, was sehr hilfreich ist, denn der Autor erzählt die Story aus wechselnden Perspektiven und auch verschiedenen Zeit-Linien. Mal befinden wir uns in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit der Protagonisten. Man kann sich nicht lange darauf verlassen, eine Person zu begleiten. Das Buch ist nicht aus der Sicht eines Einzelnen geschrieben, sondern wechselt ständig, was anfänglich etwas verwirrend ist. 

Wenn man sich jedoch auf die Story einlässt, wird man Teil eines Spiels, welches ziemlich lebensnah zeigt, wie weit jemand geht, wenn er viel Geld dafür bekommt.

Die Charaktere sind sind sehr realistisch beschrieben, der Schreibstil des Autors ungewöhnlich gut. Als Leser wird man durch ein Gefühlskarussell geführt, das mit psychologischen Mitteln arbeitet und lange Zeit nichts zu sein scheint, wie man glaubt. Der Spannungsbogen beginnt früh sehr hoch und steigert sich sogar. Dieser Thriller hat mich wirklich gefesselt. Ich gebe dem Buch 5 Sterne mit absoluter Empfehlung für Thriller Fans, die gerne selbst kombinieren und sich dennoch überraschen lassen.

Die Gespenster der Vergangenheit

✿ Meine Meinung ✿
Wer kommt auf die Idee, um das Erbe der Mutter zu bekommen, Aufgaben lösen zu müssen? Die eigene Mutter? Oder versucht sich jemand an allen Anwesenden zu rächen? Diese Fragen begleiten den Leser von Beginn des Buches an. Zuerst scheinen sie noch lustig zu sein, Wettschreien und Wettlaufen, aber mit jedem neu zu öffnenden Briefumschlag werden die zu erledigenden Forderungen widerwärtiger. Immerhin geht es um die beträchtliche Summe von gut 75 Millionen Euro.

Aber tut man für Geld eigentlich alles? Die ganze Sippe um Hedda und Artur Laurent ist mir von Seite eins an suspekt gewesen. Keiner war mir sympathisch und zum Ende hin war mir auch egal, wer überleben wird und somit das Erbe antreten muss. Die vielen Zeitsprünge waren auch nicht mein Ding, oftmals unlogisch, oder so, dass ich es für zu kompliziert erachtet habe. In dem einen Kapitel stirbt eine Person, im nächsten Abschnitt lebt sie aber noch. Hier sollte man als LeserIn das Augenmerk auf die Zeitangaben der Kapitel legen.

Ansonsten hatte ich das Gefühl, dass alles so abgespult wirkt, so zack zack, jetzt muss das noch untergebracht werden und das auch noch. Das Gute war das Ende, die Auflösung, wer hinter allem steckt und warum alles so geschehen ist, wie es dann kam.

✿ Mein Fazit ✿
An einige Stellen ein wenig übertrieben bzw. überzogen, aber das Ende hat mich überraschen können.

Kampf um das Erbe

Nach dem Tod von Hedda Laurent versammeln sich alle Familienmitglieder zur Eröffnung des Testaments. Alle sind geschockt, denn das millionenschwere Erbe soll derjenige erhalten, der nach 3 Tagen und 27 zu lösender Aufgaben die meisten Punkte für sich verzeichnen konnte. Anfangs sind diese Aufgaben noch einfach, doch der Wettkampf eskaliert.

Die Story wird spannen aufgebaut. Durch wechselnde Perspektiven konnte ich immer wieder durch Rückblicke in die Vergangenheit, die einzelnen Charaktere besser kennenlernen. Bei den Einblicken in die Familiengeschichte stellt sich heraus, dass jeder ein Geheimnis zu haben scheint.

Die perfiden, zu lösenden Aufgaben werden von Mal zu Mal grausamer und gefährlicher. Deren Auswirkungen sind vom Autor teilweise recht bildlich beschrieben und jagten mir Schauer über den Rücken.

Die Idee des Plots und das überraschende Ende hat mir sehr gute gefallen, allerdings haben mich die wild durcheinandergehenden Zeitsprünge etwas verwirrt. Ich vergebe deshalb für diesen Thriller 4 gute Sterne.

Ein spannender und skurriler Erbschaftsstreit mit einem krassen Finale!

»Der Nachlass« von Jonas Winner aus dem Heyne-Verlag ist ein Psychothriller, der am 14. Juni 2021 erschienen ist. Mir hat der Inhalt sehr gut gefallen, die verwirrende Handlung war bis zum Ende hin nicht durchschaubar, denn durch geheimnisvolle Andeutungen aus der Familie Laurent wurde ich auf falsche Fährten geführt. Aber der Schluss hat mich wirklich überrascht, denn mit diesem skurrilen Finale habe ich überhaupt nicht gerechnet. Dies hat mir richtig gut gefallen, obwohl die letzten Seiten sehr realitätsfern waren. Der Autor hat auf jeden Fall eine makabere Fantasie, was den Thriller unheimlich spannend gemacht hat.

Hier wird eine Familie zu einem Spiel aufgefordert, dessen Regeln schnell klar sind. Obwohl sich am Anfang jeder über die Aufgaben wundert, versucht jeder, sein Bestes zu geben. Denn es stehen einige Millionen auf dem Spiel. Es kommen zahlreiche Protagonisten vor, an deren Rollen ich mich erst einmal gewöhnen musste. Bis ich alle so richtig auf dem Schirm hatte, habe ich immer wieder zum Anfang des Buches geblättert, denn dort ist ganz am Anfang der Stammbaum der Familie Laurent aufgelistet. Dieser ist sehr hilfreich, um nicht den Überblick zu verlieren. Die Charaktere sind jetzt alle nicht tiefgründig beschrieben worden, jedoch hat mich dies in dieser rasanten Handlung nicht gestört.

Zeitsprünge aus der Gegenwart, der Vergangenheit und auch aus der Zukunft haben die Spannung gesteigert, sodass ich unbedingt den Zusammenhang wissen wollte. Außerdem wird aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Dies und die sehr kurzen Kapitel haben für einen schnellen Lesefluss gesorgt.

Besonders die 27 Aufgaben, die von der Familie verlangt wurden, haben sich von Aufgabe zu Aufgabe ins Extreme gesteigert, sodass selbst ich mir die Frage gestellt habe: Hat wirklich Hedda Laurent dieses makabere und skurrile Testament verfasst? Wenn ja, dann war sie am Ende in einem sehr schlechten geistigen Zustand. Oder wurde das Testament manipuliert? Diese Frage hat mich brennend interessiert, dessen Antwort mich wie erwähnt, geschockt hat. Denn es gibt Geheimnisse innerhalb der Familie, die nach und nach ans Licht kommen und die richtig krass erscheinen.

Alte Allianzen, verbotene Gefühle, aber auch tief sitzender Groll, all das bricht in der aufgeheizten Atmosphäre erneut unter den Familienmitgliedern auf. In ihrem Testament hat Hedda verfügt, dass die Erben bestimmte Aufgaben lösen müssen. Insgesamt sind es 27 und es fängt ganz harmlos an. Ein Wissensquiz, ein Worträtsel, ein Wettlauf. Doch je länger es dauert, desto schwieriger werden die Herausforderungen. Unerbittlich führt der Wettkampf die Erben an ihre Grenzen. Die Aufgaben sind am Ende des Thrillers nochmal chronologisch aufgelistet, sodass ich es nicht sein lassen konnte und auf die nächste Aufgabe gewartet habe. Denn wozu ein Mensch hier fähig ist, um an ein millionenschweres Erbe zu kommen, ist gut rübergekommen.

Der Psychothriller ist nur am Ende etwas übertrieben unrealistisch, jedoch finde ich das Gesamtpaket raffiniert, spannend, gut durchdacht, dramatisch und skurril. Die bedrohliche Atmosphäre hat mich während des Lesens die ganze Zeit gepackt, sodass ich die 349 Seiten in zwei Durchgängen durchgelesen habe. Der flüssige Schreibstil ist gut zu lesen und hat mir ebenfalls klasse gefallen. Von mir gibt es deshalb 4,5 Sterne.

Wie weit wirst du gehen?

Hedda Laurent ist im Kreis ihrer Familie gestorben. Alle hatten sich an ihrem Totenbett versammelt und erleben dann eine böse Überraschung, als das Testament eröffnet wird. Hedda hat einen Wettkampf ausgerufen, indem sie 27 Aufgaben stellt, die ihre Angehörigen erfüllen müssen. Denn nur der Sieger erbt das beträchtliche Vermögen.

Der Schreibstil des Autors Jonas Winner ist wie immer packend. Dazu tragen auch die Zeit- und Perspektivwechsel bei. Sie sorgen aber auch dafür, dass man aufmerksam sein sollte.

Es ist eine makabre Geschichte, die da abläuft. Natürlich sind alle hinter dem Erbe her und machen bei diesem bösen und gefährlichen Spiel mit. Eigentlich beginnt es relativ harmlos, doch die Aufgaben werden zunehmen schwierig und brutal. Dann gibt es einen Toten. War das wirklich alles so von Hedda geplant? Die Hinterbliebenen zweifeln, aber sie wollen das Erbe und spielen mit.

Die Charaktere sind so dargestellt, dass man niemanden sympathisch finden kann und daher auch mit niemandem mitfühlt. Unter den beteiligten Personen gab es einfach zu viele Zwistigkeiten. Jeder hatte so seine Geheimnisse.

Immer neue Wendungen halten sie Spannung hoch und das Ende dieser perfiden Geschichte hat mich überrascht. Aber es hat mich auch schockiert, wie weit die Menschen für Geld gehen würden.

Mich hat dieser spannende Thriller gut unterhalten.

Am Ziel vorbei

Zu Beginn werden erst einmal die verschiedenen Familienmitglieder vorgestellt. Vor allem ihre Schwächen, kleinen Geheimnisse und ihr Verhältnis untereinander. Dazu gibt es immer mal wieder Rückblicke in die Kindheit der Geschwister und schon da war halt nicht immer alles so wirklich rosig. Einige dieser Streitpunkte haben sich dann auch bis in die Gegenwart gehalten und vergiften das Familienleben nach wie vor.

Perspektivwechsel
Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, was ich ja grundsätzlich schon mal mag. Aber neben den Zeitsprüngen in die Vergangenheit gibt es auch so etwas wie Ausblicke in die Zukunft, die mich dann am Ende doch verwirrt haben. Die entsprechenden Kapitel sind mit »einem Tag/ drei Tage usw. vor Totensonntag« betitelt sind, während die Kapitel in der Vergangenheit mit Jahreszahlen gekennzeichnet sind.

Verwirrspiel
Die Kapitel, die in der Gegenwart angesiedelt sind, sind einfach nur mit der Kapitelnummer versehen und irgendwie hat mich dieses »Durcheinander« etwas verwirrt. Alles in allem dauert dieses Verwirrspiel schon recht lange, bis die Geschichte dann endlich mal an den Punkt kommt, auf den ich warte – die Verteilung des Erbes.

Erbmasse
Angesichts des Umfangs der Erbmasse – immerhin über 70 Millionen Euro – hat die Erblasserin sich etwas Besonderes einfallen lassen. Die zukünftigen Erben sollen sich in 27 Wettkämpfen miteinander messen und je nach Erledigung gibt es eine gewisse Anzahl Punkte oder eben Minuspunkte. Derjenige mit den meisten Punkten wird der Alleinerbe über das gesamte Vermögen sein.

Wettkämpfe
Als es dann an die eigentlichen Wettkämpfe ging, wurde ich bitter enttäuscht. Ich dachte ehrlich, diese Wettkämpfe stünden ab diesem Punkt im Mittelpunkt der Geschichte, aber die meisten wurden nur in ein paar kurzen Nebensätzen abgehandelt. Allerdings hätte ich wohl auch von den Wettkämpfen à la Dschungelcamp dann am Ende doch nicht so viel wissen wollen. Wer am meisten erbrechen kann, interessiert mich nun mal so gar nicht.

Wendungen
Es gab sicher die eine oder andere überraschende Wendung in der Geschichte, ich mochte den Schreibstil des Autors und auch das Ende fand ich sehr gelungen – aber das reichte mir dann doch nicht, um mich zu begeistern. Die Morde, die selbstverständlich auch hier vorkommen, sind sehr detailliert und sehr blutig geschildert – ein bisschen mehr Detailliebe bei der Charakterzeichnung der Protagonisten wäre mir lieber gewesen.

Mein Fazit
»Der Nachlass« von Jonas Winner hält für mich nicht, was er verspricht. Ich mochte den Schreibstil und die Wendungen, aber das alles nützt nichts, wenn eine gute, stringente Handlung fehlt.

Schockierender Thriller über ein Erbe und Familienzwistigkeiten - lasset die Spiele beginnen

Hedda Laurent liegt im Sterben und will ihr millionenschweres Erbe nicht kampflos ihren Verwandten hinterlassen. Deshalb hat sie sich etwas Besonderes ausgedacht: Nach ihrem Tod sollen ihr Mann, ihr Bruder, ihre vier Kinder sowie deren Ehegatten und die älteste Enkelin verschiedene Spiele bestreiten. Je 9 Spiele an 3 Tagen. Der Sieger bekommt das gesamte Erbe.

Bis die Spiele aus dem Ruder laufen und gefährlich werden …

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt total spannend: Man erfährt ein bisschen etwas über Ruben Glass, und dass er am Totensonntag nachts stirbt. Man weiß nicht so genau, ob es Mord war. Die Andeutungen sind vage, das macht das Ganze so aufregend.

Und dann die Info, dass Hedda Glass, Rubens Schwester, all ihre Kinder zu sich in die Familienvilla auf der Insel Sandwerder im Tegeler See in Berlin kommen lässt, da sie im Sterben liegt. Und sich für das Erbe etwas Besonderes ausgedacht hat: 27 Aufgaben müssen bewältigt werden, je 9 an 3 Tagen – und nur der Sieger erbt alles. Einfach unfassbar. Natürlich auch für all ihre Verwandten. Heddas Anwalt übergibt jeweils die Kuverts mit den Aufgaben und notiert die jeweiligen Sieger.

Und dann beginnen die Spiele, die am ersten Tag noch harmlos sind, dann jedoch ausarten …

Hier fand ich einiges leider nicht gut durchdacht bzw. ausgearbeitet, z.B. woher kamen plötzlich die Maden im Essen, wo es kurz zuvor noch ein tolles Buffet war. Das klärte sich auch am Ende nicht auf.

Weiters gab es einen großen Logikfehler: Wer kann die Hand am längsten auf dem heißen Herd lassen – doch es war ein Induktionsherd.

Und das Begräbnis findet bereits am dritten Tag nach Heddas Tod statt – dass jemand so schnell unter die Erde gebracht wird, ist mir absolut unbekannt, hier dauert es mindestens eine Woche nach dem Ableben. Das sind leider Dinge, die das Lesevergnügen etwas trüben.

Ebenso die vielen Zeitsprünge, die das Lesen erschweren, denn man springt viel hin und her, und weiß dann oft gar nicht, ob man sich jetzt wieder in der Gegenwart befindet. Außerdem hat einer der Teilnehmer plötzlich eine verletzte Hand, worüber man sich wundert, und später gibt es erst den Rückblick in die Vergangenheit, wo dies aufgeklärt wird. Somit findet man schlecht wieder Anschluss und man kann die Fäden lange nicht zusammenführen.

Für meinen Geschmack hätte man die Handlungen ruhig ganz normal chronologisch weiterführen können, das hätte der Spannung absolut keinen Abbruch getan und das Lesevergnügen erhöht.

Die Atmosphäre hingegen ist perfekt gewählt: Die einsame Insel, es ist Winter; und noch dazu hat sich ein Sturm angesagt, die Temperaturen fallen, und die Insel wird von der Außenwelt abgeschnitten. Es gibt also kein Entrinnen.

Die handelnden Personen sind leider allesamt unsympathisch. Ehrlich gesagt tut es mir bei einigen gar nicht leid, dass sie sterben. Im Laufe der Spiele verdächtigen sich alle gegenseitig, manche halten zusammen, manche machen ihr eigenes Ding – sehr realistisch, menschlich und nachvollziehbar.

Über die immer obskureren skurrilen Spiele wundert man sich zunächst, denn man denkt sich: WIE kann eine Mutter/Ehefrau/Schwester solch ekelhaften und grausamen Dinge von ihren Verwandten verlangen?

Doch dies wird am Schluss aufgeklärt, und darüber war ich echt erstaunt – denn der Autor hat es geschafft, mich mit dieser Auflösung zu überraschen.

Fazit:
Grausame skurrile Spiele um ein großes Erbe – spannende Idee, die Umsetzung hätte aber besser sein können. 3,5 Sterne.

27 Aufgaben zum Millionenerbe

Theo erhält einen Anruf eines Notars aus Berlin. Seine Mutter Hedda Laurent liegt im Sterben und will ihn noch einmal sehen. 30 Jahre hatte Theo keinen Kontakt mehr zur Familie. Hedda ist inzwischen verstorben und er trifft auf Heddas Mann Arthur, ihren Bruder Ruben, seine Geschwister Jannick, Sophia und Patricia mit ihren Familien. Der Notar eröffnet das Testament und wer das Millionenerbe bekommt, muss sich bei 27 Aufgaben durchsetzen und die meisten Punkte erreichen. Was als Spiel beginnt, entwickelt sich zum Alptraum.

Meine Meinung
Als ich Klappentext und Leseprobe las, war ich absolut begeistert. Nach dem Lesen bin ich von der Story immer noch total begeistert, aber es hat auch noch Luft nach oben. Der Schreibstil ist klasse, gut zu lesen und intelligent geschrieben. Bei den ersten Kapiteln hat mir die Spannung gefehlt. Das Buch besteht aus vielen Perspektivwechseln. So erfährt der Leser aus Rückblenden in die Jahre 1963 und 1982 viel über die Familiengeschichte. Obwohl es häufig wechselt, hatte ich keine Probleme, die Geschehnisse zu verstehen. Aber irgendwie konnte ich auch keine Beziehung zu den unterschiedlichen Charakteren aufbauen. Und die Schilderung der 27 Aufgaben kam für mein Dafürhalten zu kurz. Je weiter das Buch voranschreitet, desto spannender wird es und die Auflösung hätte ich so nie erahnt. Das war super. Einen Pluspunkt gibt es für den Familienstammbaum am Anfang des Buches.

Fazit
Ein Buch mit einer genialen Story und einem spannenden, unerwarteten Ende. Der Schreibstil ist sehr gut, das Buch hat bei der Ausarbeitung noch Luft nach oben. Trotzdem lohnt es sich zu lesen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Das Spiel ums Erbe

Hedda Laurent liegt im Sterben. Die ganze Familie versammelt sich in Berlin. Als sie gestorben ist und das Testament eröffnet wird, erleben alle eine böse Überraschung. Nur einer wird ihr Vermögen erben, und zwar derjenige, der nach dem Wettkampf mit den meisten Punkten als Sieger hervorgeht. Die Angehörigen bekommen 27 Aufgaben über drei Tage verteilt. Alles beginnt ganz harmlos, doch dann eskaliert alles. Alte Konflikte und Verletzungen reißen wieder auf und das scheinbar harmlose Spiel wird gefährlich …

Der tolle Schreibstil und die Idee mit dem Wettkampf ums Erbe haben mich sofort ans Buch gefesselt. Ich konnte quasi gar nicht mehr aufhören zu lesen, da ich wissen wollte, wie das Ganze ausgehen wird.

Nur das Ganze war teilweise etwas wirr. Der Autor wollte für 352 Seiten etwas zu viel auf einmal. Die einzelnen Wettkampfaufgaben wurden nacheinander wie bei einer Kettenreaktion abgearbeitet. Es geschieht direkt nacheinander wie bei einer Aufzählung. Da bleibt kaum Luft und Zeit, mal das Ganze auf sich wirken zu lassen. Dann wird auch schnell hin und her gewechselt und dadurch wird es ein wenig wirr, dem Ganzen zu folgen.

Von Mal zu Mal werden die Aufgaben grausamer und es wird eklig und blutrünstig. Daher vielleicht auch nicht unbedingt etwas für Zartbesaitete, aber ich liebe so etwas. Je blutrünstiger ein Thriller ist, desto besser. Aber ich hätte mir gewünscht, dass die Wettkampfaufgaben mal ein wenig ausführlicher gewesen wären, dann hätten sie noch besser auf den Leser gewirkt.

Dadurch, dass alles wie bei einer Kettenreaktion abgearbeitet wurde, blieben die Charaktere auch recht unnahbar. Da waren zwar Protagonisten, die machen auch was, aber ich habe kein Bild bekommen. Sie wurden nicht lebendig gestaltet. Mir hat da so ein bisschen die Gefühlswelt gefehlt.

Das beste aber war die Auflösung, denn die kam für mich völlig unerwartet und überraschend.

Mein Fazit:
Weniger wäre mehr gewesen, aber trotzdem ein klasse Thriller mit einer außergewöhnlichen Idee. Spannend bis zum Schluss. Auf jeden Fall lesenswert. 4/5 Sternen.